KLUGER, L.C. (2009)

Die „Puzzlebox“ als Futter-Anreicherung bei Krallenaffen (Callithrix geoffroyi).

The puzzlebox as feeding enrichment for common marmosets (Callithrix geoffroyi).

Bachelorarbeit

Ganzer Text

Universität Bremen, Institut für Hirnforschung, Abteilung Verhaltensphysiologie und Entwicklungsneurobiologie
Leitung: Prof. Dr. Ursula Dicke
Zoo am Meer Bremerhaven

Zusammenfassung:

Eine für die vorliegende Arbeit entwickelte Puzzlebox wurde in zwei verschiedenen Familiengruppen von Krallenaffen (Weißgesichtsseidenaffen, Callithrix geoffroyi ) angeboten. Um die Anwendbarkeit besser evaluieren zu können, wurde zunächst die Futtersituation unter Standardbedingungen aufgenommen. Anschließend wurde die Box in verschiedenen Sequenzen den Tieren gleichzeitig mit regulärem Futter präsentiert, so dass die Affen sich zwischen der Entnahme von Futter aus der Futterschale und aus der Puzzlebox entscheiden konnten. Die Puzzlebox wurde in den meisten Sequenzen mit einer höheren Frequenz als die Futterschale besucht und erwies sich außerdem insofern als erfolgreich, als dass sie die Verweildauer eines Tieres an der Futterquelle bei gleichzeitiger Reduktion der Entnahme-Häufigkeit verlängerte. Auch wenn die verwendete Apparatur nicht auf ein bestimmtes arttypisches Verhalten der Versuchsstiere abzielte, so zeigte sich dennoch in ihrer Anwesenheit eine erhöhte Aktivitätsrate. Diese Ergebnisse helfen bei dem Verständnis des Nutzens und der Effektivität von Futter-Anreicherungen und leisten einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Situation von in Menschenobhut lebenden Krallenaffen durch Erhöhung der Zeiten, die mit Futtersuch-Verhalten verbracht werden.

Abstract:

For this work, a puzzlebox was developed that was presented to different family groups of white-fronted marmosets (Callithrix geoffroyi ). In order to evaluate the applicability, situation of feeding was recorded for standard (normal) conditions before starting the experiment. The box was then presented to the groups of marmosets in different sequences, while regular food was additionally provided. The marmosets could accordingly choose between regular food and targeting the puzzlebox. The box was visited with a higher frequency than regular food and was also successfully prolonging time spent while number of food items taken was simultaneously decreased. Although the equipment did not aim at enhancing any particular species-specific behaviour, a generally higher activity rate of the marmosets was observed at its presence. The results help in generating knowledge about the potential utility and effectivity of environmental enrichments items. This study represents an important contribution for the improvement of the situation of marmosets living in captivity by increasing time intervals spent with species-specific forage behaviour.

 

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