Halfterfisch (Zanclus cornutus) im Aquarium Vannes
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Barschartige (Perciformes)
Unterordnung: Doktorfischartige (Acanthuroidei)
Familie: Halfterfische (Zanclidae)
Halfterfisch
Zanclus cornutus • The Moorish Idoln• Le zancle cornu
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
Weitere Bilder auf BioLib.cz |
Der Halfterfisch aus dem Indo-Pazifik ist der einzige Vertreter seiner Famile. Selbst nicht gefährdet, ist er als auffälliger und attraktiver Fisch ein guter Botschafter für die Erhaltung der Biodiversität der Korallenriffe. In europäischen Zoos und Schauaquarien ist er mit mittlerer Häufigkeit zu sehen. Körperbau und KörperfunktionenDer Halfterfisch wird meist etwa 22-23, gelegentlich bis 25 cm lang. Er hat einen hohen, scheibenförmigen Körper und eine langgezogene Schnauze. Seine Rückenflosse ist zu einem Wimpel ausgezogen. Die Rückenflosse hat 6-7 Stachel- und 39-43 Weichstrahlen, die Analflosse 3 Stachel- und 31-37 Weichstrahlen. Die Grundfarbe ist teil weiß, teils gelb, darüber verlaufen im Körper-/Kopfbereich zwei breite schwarze Vertikalbändern und ein drittes über die Schwanzflosse. Es ist eine schwarz-gelbe Gesichtszeichnung vorhanden [2; 3; 4]. VerbreitungIndo-Pazifik: Von der afrikanischen Ostküste bis zur amerikanischen Küste von Niederkalifornien bis Peru. Die Art kommt in folgenden Ländern und abhängigen Gebieten vor: Amerikanisch Samoa, Australien, Brunei, Chagos-Archipel, Chile (nur Osterinsel), China, Clipperton-Atoll (Frankreich), Costa Rica, Ekuador (mit Galápagos), El Salvador, Fidschi, Französisch Polynesien, Französische Südterritorien in der Mosambikstraße, Guatemala, Honduras, Indien (mit Nikobaren und Andamanen), Indonesien, Japan, Jemen, Kenia, Kiribati, Kokos-(Keeling-)Inseln, Kolumbien, Komoren, Korea Rep., Madagaskar, Malaysia, Malediven, Marshall-Inseln, Mauritius, Mayotte, Mexiko, Mikronesische Föderation, Mosambik, Myanmar, Nauru, Neukaledonien, Neuseeland, Nikaragua, Niue, Norfolk-Insel, Nördliche Marianen, Oman, Ost-Timor, Palau, Panama, Papua-Neuguinea, Peru, Philippinen, Pitcairn, Réunion, Salomonen, Samoa, Seychellen, Somalia, Südafrika, Sri Lanka, Taiwan, Tansania, Thailand, Tokelau, Tonga, Tuvalu, USA (Hawaii), US Minor Outlying Islands, Vanuatu, Vietnam, Wallis und Futuna, Weihnachtsinsel [1]. Lebensraum und LebensweiseDer Halfterfisch besiedelt Lagunen, Fels- und Korallenriffe in Tiefen von 1-180 m. Er tritt oft paarweise auf, gelegentlich auch in größeren Gruppen. Er ernährt sich hauptsächlich von verkrusteten Schwämmen. Gelaicht wird nachts oder in der Morgendämmerung. Die Larven schlüpfen schon 30 Stunden nach Eiablage. Sie machen ein langes pelagisches Stadium durch, was zur weiten Verbreitung der Art geführt hat. Als 6-7 cm lange Jungfische besiedeln sie die Riffe [1; 2; 4; 5]. Gefährdung und SchutzDer Halfterfisch ist weit verbreitet, allgemein häufig und hat einen stabilen Bestand. Es sind keine größeren Risiken bekannt. Er gilt daher aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2015 seit 2016 als weltweit nicht gefährdet (Rote Liste LEAST CONCERN) [1]. Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenDie Art befindet sich im internationalen Aquarienfischhandel [1]. Angebote liegen in Deutschland in der Größenordnung von 100 €, in der Schweiz von 150 € für mittelgroße Exemplare [Online-Inserate 2020]. HaltungHalfterfische sollten nur durch erfahrene Meerwasser-Aquarianer gehalten werden. Sie eignen sich nicht für Riffbecken mit Steinkorallen, allenfalls ist eine Vergesellschaftung mit Weichkorallen und Scheibenanemonen möglich. Sie sollten auch nicht zusammen mit größeren Fischen gehalten werden, weil dies bei ihnen Stress bewirkt. Die Wassertemperatur sollte im Bereich von 24-26°C liegen [4]. Haltung in europäischen Zoos: Der Halfterfisch wird in rund 30 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich ein paar im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an die Haltung: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestnormen. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs fordert für bis 1-2 Tierevein Becken mit mindestens 2'500 l Inhalt. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen. Taxonomie und NomenklaturDer Halfterfisch wurde 1758 von Carl von LINNÉ als "Chaetodon cornutus" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Zanclus wurde 1831 von dem französischen Naturforscher und Direktor der Ménagerie von Paris, Georges-Frédéric CUVIER, eingeführt. Zanclus cornutus ist die einzige Art der Familie Zanclidae [3]. |
Literatur und Internetquellen
- CARPENTER, K.E., LAWRENCE, A. & MYERS, R. (2016). Zanclus cornutus. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T69741115A69742744. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T69741115A69742744.en . Downloaded on 29 July 2020.
- EICHLER, D. (1997)
- FISH BASE
- MEERWAASSER-LEXIKON
- WOOD, E. & AW, M. (2002)