Atlantischer Schweins-Lippfisch (Bodianus rufus) bei Porto de Galinhas, Brasilien
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Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Barschartige (Perciformes)
Unterordnung: Lippfischartige (Labroidei)
Familie: Lippfische (Labridae)
Unterfamilie: Zahnlippfische (Hypsygeninae)
Vorbemerkung
Zahnlippfische sind recht große, meist farbenfrohe Fische, die mit einem beachtlichen, oft mit vorstehenden Zähnen versehenen Gebiss ausgestattet sind. Die zu dieser Gruppe gehörenden Schweinslippfische (Bodianus spp.) umfassen 45 Arten, von denen fast die Hälfte In europäischen Zoos und Schauaquarien gezeigt wird.
Mindestanforderungen an die Haltung (für alle Arten)
In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestnormen. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs fordert für die Haltung eines Paars oder einer Gruppe von Prachtlippfisch-Arten von 25-50 cm Länge ein Becken mit mindestens 5'000 l Inhalt. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen.
Atlantischer Schweinslippfisch
Bodianus rufus • The Spanish Hogfish • Le labre espagnol
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Körperbau und KörperfunktionenDer Atlantische Schweinslippfisch wird 28, ausnahmsweise bis 40 cm lang und kann ein Gewicht von 1 kg erreichen. Die Rückenflossen haben zusammen 12 Stachel- und 9-11 Weichstrahlen, die Analflosse 3 Stachel- und 11-13 Weichstrahlen. Kopf, Oberseite der vorderen Körperhälfte und ein Teil der Rückenflosse sind bei Fischen aus flachem Wasser blau, bei solchen aus tiefem Wasser rot, der Rest des Körpers, der Schwanz und die übrigen Flossen sind gelb [2]. VerbreitungAtlantik: Karibik und flache Gebiete des Westatlantiks von den Bermudas und Südflorida bis nach Südbrasilien. Die Art kommt in den Territorialgewässern von gegen 40 Ländern und abhängigen Gebieten vor [4]. Lebensraum und LebensweiseDer Atlantische Schweinslippfisch lebt an Fels- oder Korallenriffen und in Seegraswiesen in tropischen Gewässern mit einer Temperatur von 22-28°C bis in eine Tiefe von 70 m. Er ernährt sich von Schlangensternen, Seeigeln, Weich- und Krebstieren und putzt als Jungtier auch andere Fische. Er bildet Haremsgruppen bestehend aus einem Männchen und mehreren Weibchen. Atlantische Schweinslippfische sind protogyne Zwitter, d.h. jüngere Tiere sind Weibchen und wandeln sich im Laufe ihres Lebens zu Männchen um [1; 2; 3; 4]. Gefährdung und SchutzDer Atlantische Schweinslippfisch hat eine relativ weite Verbreitung und es sind keine besonderen Risiken bekannt. Er gilt trotz einem Mangel an Populationsdaten gemäß einer Beurteilung aus dem Jahr 2009 als nicht-gefährdet [2]. Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenDie Art ist für die gewerbliche Fischerei von untergeordneter Bedeutung, zumal sie saisonal über die Nahrungskette toxische Stoffwechselprodukte von Dinoflagellaten in ihrem Gewebe anreichern kann, was beim Konsum ihres Fleisches zu "Ciguatera" genannten Vergiftungen führt. Sie befindet sich im internationalen Aquarienfischhandel [2; 4]. Angebote liegen in Deutschland in der Größenordnung von 40-60 € [Online-Inserate 2018]. HaltungHaltung in europäischen Zoos: Der Atlantische Schweinslippfisch wird in etwa 30 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich etwa ein Sechstel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde 1758 von Carl von LINNÉ als "Labrus rufus" beschrieben. Der deutsche Arzt und Naturforscher Marcus Élieser BLOCH stellte sie 1790 als "Bodianus bodianus" in eine neue Gattung [2]. |
Literatur und Internetquellen
- EIBL-EIBESFELDT, I. (1969)
- FISH BASE
- GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
- XIE, Y. & RUSSELL, B. (2010). Bodianus rufus. The IUCN Red List of Threatened Species 2010: e.T187672A8596282. http://www.iucnredlist.org/details/187672/0. Downloaded on 02 April 2018.