Partnergrundeln

Yasha-Grundel (Stonogobiops yasha)
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Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Barschartige (Perciformes)
Unterordnung: Grundelartige (Gobioidei)
Familie: Grundeln (Gobiidae)
Unterfamilie: Eigentliche Grundeln (Gobiinae)

Vorbemerkung

Partner- oder Wächtergrundeln sind marine Grundeln (Gobiidae) aus 15 verschiedenen Gattungen, die mit Knallkrebsen der Gattung Alpheus in Symbiose leben. Sie sind aus diesem Grund zoopädagogisch sehr interessant. In europäischen Zoos und Schauaquarien sind namentlich Arten der Gattungen Amblyeleotris, Cryptocentrus, Istigobius, Lotilia und Stonogobiops vertreten.

Mindestanforderungen an die Haltung (für alle Arten)

In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestnormen. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs fordert für die Haltung von bis zu 5 Grundeln ein Becken mit mindestens 300 l Inhalt. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen.

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D LC 650

Rußbauch-Partnergrundel 

Amblyeleotris guttata • The Orange Spot Watchman Goby • Le gobie grimé

535 056 000 000 amblyeleotris guttata BSL BSLPartnergrundel (Amblyeleotris guttata) im Zoo Basel © Thomas Jermann, Zoo Basel

535 056 000 000 amblyeleotris guttata mapApproximative Verbreitung der Partnergrundel (Amblyeleotris guttata)

Partnergrundel (Amblyeleotris guttata) im Kölner Zoo © Peter Dollinger, Zoo Office BernPartnergrundel (Amblyeleotris guttata) im Kölner Zoo © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

535 056 000 000 amblyeleotris guttata knallkrebs BSL BSLKnallkrebs (Alpheus sp.), Symbiont der Partnergrundel im Zoo Basel © Zoo Basel

 

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Körperbau und Körperfunktionen

Die Rußbauch-Partnergrundel wird 8-9(-11) cm lang. Die Rückenflossen haben zusammen 7 Stachel- und 12 Weichstrahlen, die Analflosse 1 Stachel- und 12 Weichstrahlen. Die Färbung ist weißlich oder hellgrau mit orangen Tupfen 4-5 dunkeln Querbändern, die am Bauch deutlicher ausgeprägt sind als oben, daher der deutsche Name [1; 2; 3].

Verbreitung

Westpazifik: Australien, Guam, Indonesien, Japan (Ryukyu-Inseln), Malaysia, Marshallinseln, Mikronesische Föderation, Palau, Papua-Neuguinea, Philippinen, Salomonen, Samoa, Taiwan, Tonga, Vanuatu [1; 2].

Lebensraum und Lebensweise

Die Rußbauch-Partnergrundel ist riffgebunden. Sie lebt auf Sandböden bis in eine Tiefe von 25 m in ständiger Partnerschaft mit einem Knallkrebs der Arten Alpheus bellulus oder Alpheus ochrostiatus, einem fast blinden Krebs, der in selbstgegrabenen Sandhöhlen lebt. Die Grundel positioniert sich am Eingang zur Höhle, der Krebs hält über seine Fühler ständig Kontakt zu ihr. Bei Gefahr warnt die Grundel den Krebs, so dass dieser sich zurückziehen kann und in seiner Höhle auch noch Platz für den Fisch macht [1; 2; PM Kölner Zoo].

Gefährdung und Schutz

Seit 2021 wird die Art wegen ihrer weiten Verbreitung und allgemeinen Häufigkeit als nicht-gefährdet beurteilt (Rote Liste: LEAST CONCERN) [4].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Art befindet sich im internationalen Aquarienfischhandel [1]. Angebote liegen in Deutschland in der Größenordnung von 20 € [Online-Inserate 2018].

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in nur ganz wenigen europäischen Einrichtungen gezeigt. Für Details siehe Zootierliste.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1938 von dem amerikanischen Ichthyologen Henry Weed FOWLER als "Pteroculiops guttatus" beschrieben und kam später in die bereits seit 1874 bestehende Gattung Amblyeleotris [1].

Literatur und Internetquellen

  1. FISH BASE
  2. MEERWASSER-LEXIKON
  3. WOOD, E. & AW, M. (2002)
  4. LARSON, H. et al. (2021). Amblyeleotris guttata. The IUCN Red List of Threatened Species 2021: e.T193064A2190467. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2021-1.RLTS.T193064A2190467.en . Downloaded on 14 April 2021.

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D LC 650

Yasha-Grundel

Stonogobiops yasha • The Yasha Goby • Le gobie Yasha

Yasha-Grundel (Stonogobiops yasha) im Kölner Zoo © Peter Dollinger, Zoo Office BernYasha-Grundel (Stonogobiops yasha) im Kölner Zoo © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

535 056 158 001 stonogobiops yasha mapApproximative Verbreitung der Yasha-Grundel (Stonogobiops yasha)

 

 

535 056 158 001 stonogobiops yasha aquaticlogYasha-Grundel (Stonogobiops yasha). Bild aus http://www.aquaticlog.com

 

 

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Körperbau und Körperfunktionen

Die Yasha-Grundel erreicht eine Länge von knapp 5 cm. Die vordere Rückenflosse ist stark verlängert. Beide Rückenflossen haben zusammen 7 Stachel- und 10-12 Weichstrahlen, die Analflosse 1 Stachel- und 10-11 Weichstrahlen. Die Färbung ist weißlich mit 3 rot-orangen Längsstreifen. Mitten auf dem Kopf befinden sich zwei Sinnesporen. Männchen haben einen dunklen Fleck im Bereich der Brustflosse [2; 3].

Verbreitung

Westpazifik: Japan (Ryukyu-Inseln: Kerama und Okinawa) [4].

Lebensraum und Lebensweise

Die Yasha-Grundel lebt in 15-40 m Tiefe auf sandigen Böden an Außenriffen. Sie lebt in Symbiose mit dem Knallkrebs Alpheus randalli [2].

Gefährdung und Schutz

Seit 2021 wird die Art wegen ihrer weiten Verbreitung als nicht-gefährdet beurteilt (Rote Liste: LEAST CONCERN), obwohl sie nicht als häufig gilt [5].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Der Name "Yasha" kommt aus dem Japanischen und bezeichnet einen weiblichen Teufel. Dies bezieht sich auf die großen Zähne, die sich auf dem Prävomer, einem Knochen im Kieferdach, befinden. Die Art befindet sich gelegentlich im internationalen Aquarienfischhandel [2]. Angebote liegen in Deutschland in der Größenordnung von 40-60 € [Online-Inserate 2018].

Haltung

Die Yasha-Grundel ist eine von über 470 riffbewohnenden Fischarten, bei denen die Zucht im Aquarium gelungen ist [1].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird nur ausnahmsweise in europäischen Einrichtungen gezeigt. Für Details siehe Zootierliste

Taxonomie und Nomenklatur

Die Yasha-Grundel wurde 2001 von einem japanischen Autorenteam unter ihrem heute noch gültigen Namen beschrieben [2; 4].

Literatur und Internetquellen

  1. CORAL MAGAZINE'S CAPTIVE-BRED MARINE FISH SPECIES LIST (2023)
  2. FISH BASE
  3. MEERWASSER-LEXIKON
  4. YOSHINO, T. & SHIMADA, K. (2001)
  5. LARSON, H. et al. (2021). Stonogobiops yasha. The IUCN Red List of Threatened Species 2021: e.T193051A2188949. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2021-1.RLTS.T193051A2188949.en. Downloaded on 14 April 2021.