Garibaldifisch (Hypsypops rubicundus) im Zoo Basel
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Barschartige (Perciformes)
Unterordnung: Lippfischartige (Labroidei)
Familie: Riffbarsche (Pomacentridae)
Unterfamilie: Stegastinae
Garibaldifisch
Hypsypops rubicundus • The Garibaldi Damselfish • La demoiselle Garibaldi
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
Weitere Bilder auf BioLib.cz |
Mit seiner auffälligen orange-roten Färbung, als größter Riffbarsch und als Tangwaldbewohner ist der Garibaldifisch ein guter Botschafter für den Schutz der Meeresumwelt. Während die in den USA geschützte Art an der amerikanischen Westküste in etlichen Zoos gehalten und gezüchtet wird, ist sie in europäischen Zoos und Aquarien nur selten zu sehen. Körperbau und KörperfunktionenErwachsene Garibaldifische werden etwa 30-35 Zentimeter lang und 15 cm hoch und sind damit die größten Riffbarsche. Sie sind leuchtend orange gefärbt, was ihnen ihren Artnamen eingetragen hat: Der Garibaldifisch ist benannt nach dem italienischen Freiheitskämpfer Garibaldi und seinen „Rothemden“ von 1850. Als Jungfische tragen sie hellblaue Punkte auf orangem Grund [1; 3; 5; 6]. VerbreitungOstpazifik: Von Nordkalifornien bis zur Spitze Niederkaliforniens und Golf von Kalifornien, einschließlich Guadeloupe und Rocas Alijos [1; 2]. Lebensraum und LebensweiseGaribaldifische besiedeln klares Wasser über felsigem Untergrund. Sie werden häufig in der Nähe von Höhlen oder Felsspalten, bisweilen auch in Kelpwäldern bis 30 m Tiefe angetroffen. In den Kelpwäldern des Channel Islands-Nationalparks treten sie in einer mittleren Populationsdichte von 238 Individuen pro Hektar auf [1]. Garibaldifische ernähren sich hauptsächlich von kleinen Schwämmen und Moostierchen. Die Männchen sind territorial und geben bei der Verteidigung ihres Territoriums durch Zähneknirschen klackernde Laute von sich. Im Frühjahr bauen sie Nester in deren Zentrum eine Rotalge steht, und gehen danach auf die Suche nach Weibchen. Diese legen ihre 15-80'000 Eier in das vorbereitete Nest, mit Vorliebe in eines, in dem sich schon andere, aber nicht zu alte Gelege befinden. Danach werden sie vom Männchen vertrieben, das die Gelege bewacht und ihnen frisches Wasser zufächert, bis die Jungen nach 2-3 Wochen schlüpfen. Garibaldifische fallen Seehunden und Kalifornischen Seelöwen zu Beute. Das höchste bekannte Alter sind 20 Jahre [3; 4; 6; 7]. Gefährdung und SchutzDie Art ist im Ostpazifik weit verbreitet und gebietsweise häufig. Es sind keine wesentlichen Risiken bekannt und es gibt keine Anhaltspunkte für eine Bestandsabnahme. Sie gilt daher aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2007 nicht als gefährdet (LEAST CONCERN) [1]. Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenDer Garibaldifisch ist der Staats-Meeresfisch von Kalifornien. Bis zur Unterschutzstellung im Jahr 1995 wurden die Fische intensiv für den Aquarienfischhandel gesammelt [1]. HaltungGaribaldis sind als Jungtiere friedlich, bei älteren Exemplaren kann es wegen ihrer Territorialität Probleme geben. Für die Haltung wird eine Beckenlänge von 300 cm und eine Beckenhähe von 150 cm empfohlen [2]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in etwa 15 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich ein paar im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Zoogestützte Forschung: Am Cabrillo Marine Aquarium in San Pedro (CA) wurde eine mehrjährige Studie über die Larvenentwicklung des Garibaldifischs durchgeführt [3]. Mindestanforderungen: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestnormen. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs fordert für ein Paar oder eine Gruppe Riffbarsche ein Becken von mindestens 1'000 l Inhalt. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen. Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde 1854 von dem aus Mülhausen im Elsass stammenden französischen Biologen Charles Frédéric GIRARD als "Glyphisodon rubicundus" beschrieben. 1861 stellte ihn der amerikanische Zoologe Theodore Nicholas GILL in die monotypische Gattung Hypsypops [4]. |
Literatur und Internetquellen
- ALLEN, G., ROBERTSON, R. & LEA, B. (2010). Hypsypops rubicundus. The IUCN Red List of Threatened Species 2010: e.T183367A8100806. http://www.iucnredlist.org/details/183367/0. Downloaded on 03 April 2018.
- BAENSCH, H. A. & PATZNER, R.A. (1998)
- CABRILLO MARINE AQUARIUM
- FISH BASE
- GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
- MONTEREY BAY AQUARIUM
- ZOO BASEL