Grosser Barrakuda (Sphyraena barracuda) im Zoo-Aquarium Berlin
© Klaus Rudloff, Berlin
Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Barschartige (Perciformes)
Unterordnung: Makrelenartige (Scombroidei)
Familie: Barrakudas (Sphyraenidae)
Vorbemerkung
Barrakudas sind hechtähnliche Raubfische. Die Familie besteht aus nur einer Gattung mit 27 validen Arten (FishBase, Stand April 2018), davon sind nur zwei in europäischen Zoos und Schauaquarien zu sehen.
Mindestanforderungen an die Haltung (für alle Arten)
In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestnormen. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs erwähnt die Barrakudas nicht, fordert aber für Fische mit einer Endgröße von über 40 cm eine Beckengrundfläche von mindestens 4 m², was für diese Art sicher inadäquat ist. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen.
Großer Barrakuda
Sphyraena barracuda • The Great Barracuda • Le barracuda
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Körperbau und KörperfunktionenDer Große Barrakuda wird meist etwa 140 cm lang, im Extremfall 190-200 cm. Seion Kopf ist lang und hechtartig, das Maul groß und mit spitzen Zähnen bestückt. Seine Grundfarbe ist silbrig-grau, auf dem Körper befinden sich unregelmäßige schwarze Flecken. Die Rückenflosse ist geteilt, die hintere sowie Schwanzflosse und Analflossen haben weißliche Spitzen [2; 5; 6]. VerbreitungDas Artareal umfasst die tropischen und subtropischen Gebiete des Atlantiks südlich von Massachusetts über die Karibik bis Südbrasilien und des westlichen Indopazifiks sowie das Mittelmeer und das Rote Meer, anscheinend aber nicht den Ostpazifik. Die Art kommt in den Territorialgewässern von über 130 Ländern oder abhängigen Gebieten vor [1]. Lebensraum und LebensweiseBarrakudas sind sehr schnelle, tagaktive Raubfische. Jungtiere leben oft in Mangroven, Flussmündungen, Lagunen und Innenriffen, Erwachsene sowohl in Riffen als auch im freien Wasser bis in eine Tiefe von 100 m, meist nur bis 30 m. Jungtiere leben in Schwärmen, Erwachsene sind oft Einzelgänger [2; 5]. Gefährdung und SchutzDie Art ist weit verbreitet, häufig und kann unterschiedliche Habitate nutzen. Sportfischerei und gebietsweise kommerzielle Fischerei stellen keine Gefahr dar. Sie gilt daher aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2013 als weltweit nicht gefährdet [1] Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenIn manchen Gebieten werden Barrakudas sehr gefürchtet, weil ihre Zähne Wunden reißen, die nur schwer behandelt werden können, und Betroffene deshalb verblutungsgefährdet sind. Angriffe geschehen in der Regel in trübem Wasser und können durch glitzernde Objekte, wie Schmuck oder harpunierte Fische provoziert werden. In klarem Wasser besteht meistens keine Gefahr, auch wenn die Barrakudas sehr neugierig sind und sich Tauchern auf kurze Distanz nähern. BREHM schreibt dazu: "Dieser Fisch wird, falls die Angaben dortiger Schriftsteller richtig sind, nicht minder gefürchtet als der Hai, weil er seine Raubsucht sogar am Menschen bethätigt, frech in die Häfen eindringt, badende Leute ergreift und auffrißt; Dutertre behauptet sogar, daß er gefährlicher sei als der Hai, da Lärm ihn nicht abschreckt, sondern herbeilockt." [3; 4]. Das Fleisch des Barrakudas soll dem des Hechts ähnlich, aber saisonal möglicherweise giftig sein [3]. HaltungHaltung in europäischen Zoos: Die Art wird in weniger als 20 europäischen Einrichtungen gezeigt. Im deutschsprachigen Raum ist die Art gegenwärtig (2024) nicht vertreten. Für Details siehe Zootierliste. Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde 1771 von dem englischen Naturforscher George EDWARDS als "Esox barracuda" beschrieben, als in dieselbe Gattung gestellt, wie unser heimischer Hecht. Der Gattungsname Sphyraena geht auf den schwedischen Naturforscher Peter ARTEDI (1793) zurück, wird aber bisweilen auch dem Danziger Universalgelehrten Jacob Theodor KLEIN zugeschrieben [5]. |
Literatur und Internetquellen
- AIKEN, K.A. et al. (2015). Sphyraena barracuda (errata version published in 2017). The IUCN Red List of Threatened Species 2015: e.T190399A115319634. http://www.iucnredlist.org/details/190399/0. Downloaded on 03 April 2018.
- BAENSCH, H. A. & PATZNER, R.A. (1998)
- BREHM, A. E. (1882-1887)
- EICHLER, D. (1997)
- FISH BASE
- WOOD, E. & AW, M. (2002)