Schützenfisch (Toxotes jaculatrix) im Zoo Basel
© Thomas Jermann, ehemals Zoo Basel
Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Barschartige (Perciformes)
Unterordnung: Barschfische (Percoidei)
Familie: Schützenfische (Toxotidae)
Vorbemerkung
Aufgrund ihrer Jagdtechnik sind Schützenfische zoopädagogisch interessant und sind dankbare Objekte für kommentierte Fütterungen, die so auch als Botschafter für den Schutz ihres Lebensraums eingesetzt werden können. Von den 7 Arten sind daher 4 (Stand 2018) in rund 80 europäischen Zoos und Schauaquarien vertreten.
Mindestanforderungen an die Haltung (für alle Arten)
In Deutschland und Österreich gibt es keine konkreten Mindestnormen für Schützenfische. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge der gehaltenen Fische (ohne Schwanz) angeboten werden müssen.
Schützenfisch
Toxotes jaculatrix • The Banded, or Zebra, Archerfish • Le toxote
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
Weitere Bilder auf BioLib.cz |
Körperbau und KörperfunktionenSchützenfische werden meist 20 cm, im Extremfall bis 30 cm lang. Ihre Rückenflosse hat 4 Stachel- und 11-13 Weichstrahlen, die Afterflosse 3 Stachel und 13-17 Weichstrahlen. Die einzelnen Arten unterscheiden sich hauptsächlich durch die Anzahl der Flossenstrahlen [3; 5; 8]. VerbreitungSüdasien bis Pazifik: Von Indien ostwärts bis zu den Philippinen, Indonesien, Vanuatu, Salomonen, Neuguinea und Nordaustralien [3; 6]. Lebensraum und LebensweiseDie tagaktiven Schützenfische leben meist in kleinen Gruppen. Sie können zielsicher nach Beute spucken, die bis anderthalb Meter auf Ästen, Blättern oder Wurzeln sitzt. Zur Erhöhung der Treffsicherheit stellt sich der Schützenfisch beinahe senkrecht unter das Ziel, so spielt die Lichtbrechung an der Wasseroberfläche keine Rolle [1; 4; 10]. Gefährdung und SchutzDie Art ist weit verbreitet und es sind keine wesentlichen Gefahren bekannt. Sie gilt daher aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2011 als nicht gefährdet [6]. Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenSchützenfische sind fischereilich von geringer Bedeutung. Allenfalls werden sie als Köder für den Fang anderer Fische verwendet. Sie befinden sich im internationalen Aquarienfischhandel [3; 6]. In Deutschland liegen Angebote bei 10-10 € pro Tier (Online-Inserate 2018). HaltungHaltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 85 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich etwa ein Fünftel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Die Ersteinfuhr nach Deutschland erfolgte 1899. Der Wilhelma Stuttgart gelang im Jahr 2011 die Welterstzucht in Menschenobhut [8; 9]. Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde 1767 vom Berliner Naturforscher Peter Simon PALLAS als "Sciaena jaculatrix" beschrieben. Die Gattung Toxotes wurde 1816 von dem französischen Naturforscher und Direktor der Ménagerie von Paris, Georges CUVIER aufgestellt [3]. |
Leopard-Schützenfisch
Toxotes blythii • The Clouded Archerfish • Le toxote de Blyth
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
Weitere Bilder auf BioLib.cz |
Körperbau und KörperfunktionenWie die meisten anderen Arten der Gattung ist der Leopard-Schützenfisch mit etwa 15 cm Länge vermutlich ausgewachsen. Er zeichnet sich durch ein sehr ungewöhnliches Zeichnungsmuster aus länglichen Flecken aus [7]. VerbreitungSüdostasien: Myanmar, vermutlich die unteren Bereiche der Einzugsgebiete von Salween, Sittaung und AIrrawaddy und Teile der Provinz Tenasserim. Möglicherweise auch in angrenzenden Gebieten Thailands [4; 12]. Lebensraum und LebensweiseZwar können die Tiere nach Schützenfisch-Manier mit einem gezielten Wasserstrahl Insekten und Spinnen oberhalb der Wasseroberfläche erbeuten, sie fressen jedoch auch Krebstiere, Insektenlarven und kleine Fische unter Wasser [7]. Gefährdung und SchutzÜber die Art ist zu wenig bekannt, um ihren Gefährdungsstatus festzulegen [12]. Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenDer Leopard-Schützenfisch ist fischereilich ohne Bedeutung [2]. Er war lange nur von wenigen Fotos und Zeichnungen bekannt. Erst 2011 tauchte er in den Angebotslisten südostasiatischer Fischhändler auf [11]. HaltungHaltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 25europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich etwa die Hälfte im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde 1892 von dem am British Museum tätigen belgischen Zoologen George Albert BOULENGER unter ihrem heute noch gültigen Namen beschrieben [4]. |
Literatur und Internetquellen
- EIBL-EIBESFELDT, I. (1969)
- FISH BASE (T. blythii)
- FISH BASE (T. jaculatrix)
- GILBERT, J. & LEGGE, R. (1981)
- GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
- HOESE, D. (2012). Toxotes jaculatrix. The IUCN Red List of Threatened Species 2012: e.T196451A2458352. http://www.iucnredlist.org/details/196451/0. Downloaded on 13 March 2018.
- MY-FISH
- RIEHL, R. & BAENSCH, H.A. (1985)
- SCHÜRER, U. (2012)
- STUDER, P. (1986)
- TROPICAL FISH KEEPING
- VIDTHAYANON, C. (2012). Toxotes blythii. The IUCN Red List of Threatened Species 2012: e.T187955A1839214. http://www.iucnredlist.org/details/187955/0. Downloaded on 13 March 2018.