Blattfisch

Blattfisch (Monocirrhus polyacanthus) im Aquazoo Düsseldorf
© Dr. Bosch, Aquazoo

Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Barschartige (Perciformes)
Unterordnung: Barschfische (Percoidei)
Familie: Blattfische (Polycentridae)

D NB 650

Blattfisch

Monocirrhus polyacanthus • The Leaffish • Le poisson feuille

535 monocirrhus polyacanthus aquazoo aquazooBlattfisch (Monocirrhus polyacanthus) im Aquazoo Düsseldorf © Aquazoo

 

 

535 monocirrhus polyacanthus mapApproximatve Verbreitung des Blattfischs (Monocirrhus polyacanthus)

 

 

535 monocirrhus polyacanthus aquatis PD1Blattfisch (Monocirrhus polyacanthus) im Aquatis Lausanne © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

535 monocirrhus polyacanthus aquazoo aquazoo2Sonnenbarsch (Lepomis gibbosus) im Tiergarten Straubing © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Weil sie Fischjäger sind, müssen für die Haltung von Blattfischen kontinuierlich Futterfische gezüchtet werden. Dies dürfte mit ein Grund sein, weshalb die von ihrer Gestalt her interessanten Blattfische in europäischen Zoos und Schauaquarien nur selten zu sehen sind.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Blattfisch erreicht eine Länge von bis zu 8-10 cm. Seine Körperform und gelbbraune Körperfarbe ähneln Form und Farbe eines abgestorbenen Blatts. An der Spitze des Unterkiefers befindet sich, quasi als Blattstiel, eine nach vorne gerichtete Bartel [2; 3; 4].

Verbreitung

Tropisches Südamerika: In langsam fließenden oder stehenden Gewässern im Amazonasbeckens in Bolivien, Brasilien, Kolumbien, Peru, Venezuela [1].

Lebensraum und Lebensweise

Blattfische sind Raubfische mit einem verhältnismäßig riesigen Maul, die sich fast ausschließlich von Fischen ernähren, die nur wenig kleiner sein können als er selbst. Blattfische „stehen“ meist kopfüber im Schatten von Pflanzenblättern im Wasser und lauern auf vorbeischwimmende Beute. Wie zufällig treiben sie im Zeitlupentempo auf ihr Ziel zu und saugen es dann blitzschnell ein. Dabei wird das Maul extrem vorgestülpt, und auch größere Brocken verschwinden im Schlund der Fische. Sie fressen ausschliesslich lebendes Futter. Das Gelege besteht aus etwa 300 Eiern. Es wird vom Männchen bewacht und gepflegt. Die Jungen schlüpfen bei 25ºC etwa nach 4 Tagen [4; 5 - PM Zoo Basel 10.02.2010].

Gefährdung und Schutz

Gestützt auf eine Beurteilung aus dem Jahr 2020 wurde die Art 2023 als nicht-gefährdet (LEAST CONCERN) in die Rote Liste der IUCN aufgenommen [6].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Fischereilich spielt die Art keine Rolle. Sie befindet sich im internationalen Aquarienfischhandel [1].

Haltung

Um die Blattfische im Aquarium halten zu können, ist eine große und anhaltende Zucht von Futterfischen unabdingbar [5].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in etwa 10 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich einzelne im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen: In Deutschland und Österreich gibt es keine konkreten Mindestnormen. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1840 von dem Präparator und Leiter der Fischsammlung des Wiener Naturhistorischen Museums, Johann Jakob HECKEL, unter ihrem heute noch gültigen Namen beschrieben [1].

Literatur und Internetquellen

  1. FISH BASE
  2. GILBERT, J. & LEGGE, R. (1981)
  3. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  4. RIEHL, R. & BAENSCH, H.A. (1985)
  5. ZOO BASEL
  6. SALVADOR, G.N. (2023). Monocirrhus polyacanthus. The IUCN Red List of Threatened Species 2023: e.T49830667A159921064. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2023-1.RLTS.T49830667A159921064.en. Accessed on 08 June 2024.