Segelflossen-Schnapper (Symphorichthys spilurus) in der Cité de la Mer, Cherbourg
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Barschartige (Perciformes)
Unterordnung: Barschfische (Percoidei)
Familie: Schnapper Lutjanidae
Unterfamilie: Paradichthyinae
Segelflossen-Schnapper
Symphorichthys spilurus • The Sailfin Snapper • Le vivaneau voilier
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der Segelflossen-Schnapper ist ein recht großer Fisch, der durch seine Färbung auffällt, wegen seiner großen Augen und gewölbten Stirn dem Lorenz'schen Kindchenschema enspricht und dadurch auf Aufmerksamkeit und Sympathie beim Publikum stößt. Damit ist er ein guter Botschafter für den Meeresschutz und wird relativ oft in Zoos und Aquarien gezeigt. Körperbau und KörperfunktionenSegelflossen-Schnapper können eine Länge von 50-60 cm erreichen. Sie haben eine gewölbte Stirn und große Augen. Erwachsene weisen am Körper eine blau-gelbe Längsstreifung auf. Rücken- und Schwanzflosse sind blau, Brust- und Afterflossen gelb. Über das Auge und am Hinterrand des Kopf verläuft je ein oranger Querstreifen. Am Schwanzansatz befindet sich ein großer, schwarzer, weiß gesäumter Augenfleck. Jungfische, die völlig anders gefärbt sind, besitzen sehr lang ausgezogene Rücken- Afterflossenstrahlen, die mit zunehmendem Alter immer kürzer werden. Die Rückenflosse weist 10 Stachel- und 14-18 Weichstrahlen auf, die Afterflosse 3 Stachel- und 8-11 Weichstrahlen [1; 3; 4]. VerbreitungIndo-Pazifik: Vom östlichen Indischen Ozean bis zur Philippinen- und Korallensee. Die Art kommt in den Territorialgewässer folgender Länder vor: Australien, China, Fidschi, Indonesien, Japan, Malaysia, Myanmar, Neukaledonien, Palau, Papua-Neuguinea, Ost-Timor, Philippinen, Salomonen, Taiwan, Thailand, Vanuatu [5]. Lebensraum und LebensweiseDer Segelflossen-Schnapper lebt als standorttreuer, territorialer Einzelgänger über seichten Riffzonen. Er ernährt sich von kleinen Fischen, Krabben und anderen Krustentieren, Muscheln und Schnecken. Zur Fortpflanzung verlassen die Fische bei Neumond ihre Reviere und versammeln sich an äußeren Riffkanten zu riesigen Schwärmen, um dann bei Vollmond abzulaichen [1; 2; 3; 4; 5]. Gefährdung und SchutzDie Art ist weit verbreitet. Ihr Bestand nimmt gebietsweise ab, aber eine allgemeine Übersicht über die Bestandsentswicklung fehlt. Aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2015 wurde sie 2016 provisorisch als nicht gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) eingestuft [5]. Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenDie Art wird in manchen Teilen ihres Areals mit Handleinen oder Schleppnetzen als Speisefisch für den Eigenbedarf oder den lokalen Markt gefangen. Jungfische gelangen in den internationalen Aquarienfischhandel [5]. HaltungDie Art sollte nur von erfahrenen Aquarianern gehalten werden. Empfohlen wird eine Beckenlänge von mindestens 200 cm. Die Wassertemperatur soll zwischen 24-28ºC liegen. Wegen ihrer Territorialität sollen die Fische nur einzeln gehalten werden, mit anderen, nicht zu kleinen Arten ist Gesellschaftshaltung aber möglich [1]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in gegen 50 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich ein paar im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestnormen. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs fordert für 1-2 Tiere ein Beckenvolumen ab 5'000 l, für jedes weitere 1'000 l mehr. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen. Taxonomie und NomenklaturDer Segelflossen-Schnapper wurde 1874 von dem aus Esslingen stammenden und am Natural History Museum in London tätigen Zoologen Albert Carl Ludwig Gotthilf GÜNTHER als "Symphorus spilurus" erstmals wissenschaftlich beschrieben. 1967 trennte der australische Meeresbiologe Ian Stafford Ross MUNRO die Art von Symphorus ab. Seitdem bildet sie die monotypische Gattung Symphorichthys [3]. Literatur und Internetquellen
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