Bodengucker (Selene vomer) im Sea Life Speyer
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Barschartige (Perciformes)
Unterordnung: Barschfische (Percoidei)
Familie: Stachelmakrelen (Carangidae)
Unterfamilie: Caranginae
Bodengucker
Selene vomer • The Lookdown • Le musso panache
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der (Atlantische oder Karibische) Bodengucker ist eine nicht gefährdete Art von wirtschaftlich untergeordnetem Interesse. Aufgrund seiner Gestalt zieht er die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich und eignet sich daher, ein großes, Schwarmhaltung erlaubendes Becken vorausgesetzt, bestens als Botschafter für den Meeresschutz. Körperbau und KörperfunktionenDer Bodengucker erreicht meist eine Länge von 30-35 cm, gelegentlich bis 48 cm. Das publizierte Höchstgewicht liegt bei 2.1 kg. Sein Kopf ist relativ groß und weist ein konkaves und steiles Stirnprofil auf. Das oberständige Maul befindet sich weit unten. Der Körper ist rautenförmig, extrem hochrückig und seitlich stark abgeflacht. Die ersten Flossenstrahlen der Rücken- und Afterflossen sind weit ausgezogen und sichelförmig, die Brustflossen sind schmal, lang und sichelförmig. Die Bauchflossen sind sehr klein, die Schwanzflosse ist tief gegabelt, der Schwanzstiel sehr schlank. Die Rückenflosse weist 9 Stachel- und 23 Weichstrahlen auf, die Afterflosse 3 Stachel- und 18 Weichstrahlen. Die Grundfarbe ist silbrig. Die in den Schuppen eingelagerten Guaninkristalle reflektieren das einfallende Licht [1; 2; 3]. VerbreitungAtlantik: Amerikanische Küste von Kanada bis Argentinien, Karibik. Die Art kommt in folgenden Ländern und abhängigen Gebieten vor: Anguilla, Argentinien, Aruba, Bahamas, Belize, Bonaire, Sint Eustatius und Saba, Brasilien, Costa Rica, Curaçao, Dominikanische Republik, Französisch-Guyana, Guatemala, Guyana, Haiti, Honduras, Jamaika, Jungferninseln (UK/US), Kaimaninseln, Kanada, Kolumbien, Kuba, Mexiko, Nikaragua, Panama, Puerto Rico, St. Barthélemy, St. Kitts und Nevis, St Martin / Sint Maarten, Surinam, Trinidad und Tobago, Uruguay, USA, Venezuela [3; 4; 6]. Lebensraum und LebensweiseDer Bodengucker besiedelt flache Küstenbereich über Sand- oder Felsböden bis in eine Tiefe von 53(-60) m. Jungfische gehen auch in Flussmümdungen und sandige Strandabschnitte. Er wird meist in Schulen angetroffen, gelegentlich auch in Kleingruppen oder paarweise. Er ernährt sich von kleinen Krabben, Garnelen, kleineren Fischen und Würmern [2; 3; 6]. Gefährdung und SchutzDie Art hat eine weite Verbreitung, ist gebietsweise häufig und unterliegt keinen wesentlichen Gefahren. Gestützt auf eine Beurteilung aus dem Jahr 2012 wurde sie deshalb 2015 als nicht gefährdet (LEAST CONCERN) in die Rote Liste aufgenommen [6]. Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenDer Bodengucker wird in der kommerziellen Fischerei als Beifang angelandet. Er spielt eine Rolle in der Sportfischerei [6]. Das wohlschmeckende Fleisch wird frisch vermarktet. Größere Individuen können saisonal über die Nahrungskette toxische Stoffwechselprodukte von Dinoflagellaten in ihrem Gewebe anreichern, was beim Konsum ihres Fleisches zu "Ciguatera" genannten Vergiftungen führt [3; 5]. HaltungDie Art benötigt viel Schwimmraum und ist für die Haltung in Heimaquarien nicht geeignet. Sie ist friedliebend und kann mit vielen anderen Fischen vergesellschaftet werden. Die Wassertemperatur soll (12-)24-28ºC betragen [1; 5]. Haltung in europäischen Zoos: Der Bodengucker wird in rund 45 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich etwa ein Viertel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen: In Deutschland und Österreich gibt es keine konkreten Mindestnormen. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen. Taxonomie und NomenklaturDer Bodengucker wurde 1758 von Carl von LINNÉ als "Zeus vomer" und "Zeus gallus" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Selene wurde 1802 von dem französischen Naturforscher Bernard Germain de LACÉPÈDE eingeführt [3]. |
Literatur und Internetquellen
- BAENSCH, H. A. & PATZNER, R.A. (1998)
- FISCHLEXIKON
- FISH BASE
- GBIF
- MEERWASSER-LEXIKON
- SMITH-VANIZ, W.F., WILLIAMS, J.T., PINA AMARGOS, F., CURTIS, M. & BROWN, J. 2015. Selene vomer. The IUCN Red List of Threatened Species 2015: e.T16507307A16510397. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2015-4.RLTS.T16507307A16510397.en . Downloaded on 03 September 2020.