Brauner Zackenbarsch (Epinephelus marginatus) im Seaquarium, Le Grau du Roi
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Barschartige (Perciformes)
Unterordnung: Barschfische (Percoidei)
Familie: Sägebarsche (Serranidae)
Unterfamilie: Zackenbarsche (Epinephelinae)
Zackenbarsche sind meist mächtige, riffbewohnende Raubfische, die beim Publikum auf viel Beachtung stoßen. Von den 87 Arten werden rund 15 in europäischen Zoos und Schauaquarien gehalten, wobei sich die Haltung natürlich auf Einrichtungen beschränkt, die über sehr große Becken verfügen.
Mindestanforderungen an die Haltung (für alle Arten)
In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestnormen. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs fordert für Riesenzackenbarsche ein Beckenvolumen ab 10'000 l. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen, für einen einzelnen Riesenzackenbarsch von 200 cm Länge wären dies 8'000 l, was zweifellos unzureichend ist.
Riesen-Zackenbarsch
Epinephelus lanceolatus • The Giant Grouper• Le mérou géant
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Körperbau und KörperfunktionenDer Riesen-Zackenbarsch ist der größte aller riffbewohnenden Knochenfische. Er erreicht eine Länge von 190 cm, im Extremfall bis 270 cm. Das bekannte Höchstgewicht beträgt 400 kg. Die Rückenflosse weist 11 Stachel- und 14-16 Weichstrahlen auf, die Afterflosse 3 Stachel- und 8 Weichstrahlen. Die Färbung ändert sich mit dem Heranwachsen. Jungfische sind schwarz mit goldgelben Flecken und Binden. Diese werden später graugrün. Alte Tiere sind fast ganz schwarz [1; 3]. VerbreitungIndo-Pazifik: Vom Roten Meer bis Südafrika, im Pazifik von Süd-Japan bis Australien und östlich bis zu den Pitcairn-Inseln und Hawaii. Die Art kommt in den Territorialgewässern folgender Länder und abhängigen Gebiete vor: Amerikanisch-Samoa, Australien, British Indian Ocean Territory, Cook-Inseln, Dschibuti, Eritrea, Fidschi, Französisch Polynesien (Marquesas, Tuamotu), Guam, Hongkong, Indien, Indonesien, Iran, Japan (Ogasawara-shoto), Jemen, Kambodscha, Kenia, Kiribati, Komoren, Madagaskar, Malaysia, Malediven, Marshall-Inseln, Mauritius, Mayotte, Mikronesische Föderation, Mosambik, Myanmar, Nauru, Neukaledonien, Niue, Nördliche Marianen, Pakistan, Palau, Papua-Neuguinea, Philippinen, Pitcairn, Réunion, Salomonen, Samoa, Saudi-Arabien, Seychellen, Singapur, Somalia, Sri Lanka, Südafrika, Taiwan, Tansania, Thailand, Tokelau, Tonga, Tuvalu, USA (Hawaii, Minor Outlying Islands), Vanuatu, Vietnam, Wallis und Futuna [4]. Lebensraum und LebensweiseErwachsene Riesen-Zackenbarsche leben solitär in Lagunen und Aussenriffen in Tiefen von wenigen Metern bis über 50 m. Oft halten sie sich in einer Höhle oder einem Schiffswrack auf. Wegen seiner Größe benötigt jeder Fisch einen großen Bereich eines Riffs um sich zu ernähren. Als Nahrung dienen Krebstiere und Fische aller Art, einschließlich kleiner Haie und Rochen. Wie andere Arten der Familie sind Riesenzackenbarsche konsekutive Zwitter [4]. Gefährdung und SchutzDer Riesen-Zackenbarsch ist ist zwar weit verbreitet, aber schon natürlicherweise eher selten. Durch die Überfischung ist diese Art in vielen Gebieten praktisch verschwunden oder sehr selten geworden. Sie gilt daher ab 1996 als gefährdet. Aufgrund einer Neubeurteilung im Jahr 2016 wurde dann festgestellt, dass die Daten für eine sichere Einstufung nicht ausreichten (Rote Liste: DATA DEFICIENT) [4]. Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenDer Riesen-Zackenbarsch ist ein beliebter Speisefisch und manchen Organen, namentlich der Gallenblase, wird eine heilende Wirkung zugeschrieben. Er wird für den Eigenbedarf und lokale Märkte gefischt und seit etwa dem Jahr 2000 kommerziell für den Weltmarkt in Aquakultur produziert, wo für das Fleisch von jüngeren Tieren Preise über 100 USD erzielt werden. Er spielt eine Rolle für die Sportfischerei und wird für den internationalen Aquarienfischhandel gefangen. Bei den Fischen, die in Hongkong auf den Mark kommen, handelt es sich häufig um Hybriden zwischen E. lanceolatus und E. fuscoguttatus [3; 4]. HaltungHaltung in europäischen Zoos: Die Art wird in über 40 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich ein paar im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Im Loro Parque wurden Zackenbarsche mit Humboldtpinguinen vergesellschaftet. Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde 1790 von dem aus Ansbach stammenden Arzt und Naturforscher Marcus Élieser BLOCH als "Holocentrus lanceolatus" beschrieben. Die Gattung Epinephelus wurde 1793 ebenfalls von BLOCH aufgestellt [3]. |
Brauner Zackenbarsch
Epinephelus marginatus • The Dusky Grouper• Le mérou brun
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Körperbau und KörperfunktionenDer Braune Zackenbarsch bleibt etwas kleiner als der Riesenzackenbarsch, ist aber mit einer Länge bis zu 150 cm immer noch eine sehr imposante Erscheinung; die meisten Exemplare bleiben allerdings unter einem Meter. Geschlechtsreife wird mit etwa 50 cm erreicht. Das publizierte Höchstgewicht beträgt 60 kg. Die Zahl der Stachel- und Weichstrahlen der Flossen entspricht jener von E. lanceolatus. Rücken und Seiten sind braun bis dunkelgrün mit gelblicher, silbergrauer oder weißlicher Marmorierung [1; 3]. VerbreitungAtlantik und Nebenmeere, westlicher Indischer Ozean: Ägypten, Albanien, Algerien, Angola, Äquatorialguinea, Argentinien, Benin, Bosnien und Herzegowina, Brasilien, Elfenbeinküste, Frankreich, Gabun, Gambia, Ghana, Gibraltar, Griechenland, Großbritannien (mit Kanalinseln), Guinea, Guinea-Bissau, Israel, Italien, Kamerun, Kapverden, Kongo, Kongo Dem., Kroatien, Libanon, Liberia, Libyen, Madagaskar, Malta, Marokko, Mauretanien, Monaco, Montenegro, Nigeria, Portugal ( mit Madeira und Azoren), Réunion, Senegal, Sierra Leone, Slowenien, Südafrika, Spanien (mit Kanaren), Syrien, Togo, Tunesien, Türkei, Uruguay, West-Sahara, Zypern [4]. Lebensraum und LebensweiseDer Braune Zackenbarsch besiedelt felsige Küsten und Meeresböden bis zu einer Tiefe von 300 m, meisten etwa 50 m. Jungfische sind häufig in großer Zahl in Gezeitentümpeln zu finden. Die Erwachsenen haben kleine Streifgebiete und sind sehr ortstreu. Sie ernähren sich hauptsächlich von Fischen, Krabben und Hummern sowie Kraken und anderen Kopffüßern. Zum Laichen versammeln sich die Fische im Sommer in Gruppen von einigen Dutzend Individuen. Da jeweils in den Ovarien der Weibchen nur wenige Eier gleichzeitig reifen, zieht sich die Laichperiode über mehrere Wochen hin. Braune Zackenbarsche sind konsekutive Zwitter. Mit etwa 5 Jahren werden sie als Weibchen geschlechtsreif und zwischen 9-16 Jahren wandeln sie sich zu Männchen um [1; 3]. Gefährdung und SchutzDer Braune Zackenbarsch ist ist zwar weitverbreitet, hat aber durch Überfischung in seinem Bestand gelitten. Dies trifft namentlich für Europa, Südafrika und Brasilien zu. Er gilt daher aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2016 seit 2018 als global (Rote Liste: VULNERABLE). gefährdet. Die europäischen Population wird sogar als stark gefährdet eingestuft, weil ihr Bestand besonders stark abgenommen hat, was sich in einer Reduktion der Fischereierträge innerhalb der Region von 1993-2011 um 89% manifestiert [3]. Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenDer Braune Zackenbarsch ist ein beliebter Speisefisch. Er spielt eine Rolle für die Sportfischerei und wird für den internationalen Aquarienfischhandel gefangen. Es bestehen Bestrebungen, die Art in Aquakultur zu züchten, um die Bedürfnisse des Marktes zu befriedigen und wilde Populationen zu stützen. Dabei stellt die Fütterung der Larven eine besondere Herausforderung dar [3; 4; 5]. HaltungBraune Zackenbarsche sollten einzeln in Becken gehalten werden, die länger als 300 cm sind. Die Wassertemperatur soll 18-22ºC betragen. Das Becken soll große Höhlen enthalten, in die sich der Fisch zurückziehen kann [1]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in gegen 60 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich weniger als zehn im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Taxonomie und NomenklaturDer Braune Zackenbarsch wurde 1834 von dem englischen Arzt und Naturforscher Richard Thomas LOWE als "Serranus marginatus" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Epinephelus war bereits 1793 von dem aus Ansbach stammenden Arzt und Naturforscher Marcus Élieser BLOCH aufgestellt worden [3]. |
Literatur und Internetquellen
- BAENSCH, H. A. & PATZNER, R.A. (1998)
- FENNESSY, S., POLLARD, D.A. & SAMOILYS, M. (2018). Epinephelus lanceolatus. The IUCN Red List of Threatened Species 2018: e.T7858A100465809. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2018-2.RLTS.T7858A100465809.en . Downloaded on 23 July 2020.
- FISH BASE
- POLLARD, D.A. et al. (2018). Epinephelus marginatus. The IUCN Red List of Threatened Species 2018: e.T7859A100467602. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2018-2.RLTS.T7859A100467602.en und HARMELIN-VIVIEN, M. & CRAIG, M.T. (2015). Epinephelus marginatus. The IUCN Red List of Threatened Species 2015: e.T7859A44904558. Downloaded on 23 July 2020.
- RUSSO, T., BOGLIONE, C., DE MARZI, P. & CATADELLA, S. (2009)