Goldener Hochlandkärpfling (Skiffia francesae) im Zoologisch-Botanischen Garten Wilhelma, Stuttgart
© Wilhelma Stuttgart / André Scheiwiller (Pressefoto)
Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Zahnkärpflinge (Cyprinodontiformes)
Familie: Hochlandkärpflinge (Goodeidae)
Goldener Hochlandkärpfling,
Frances-Hochlandkärpfling
Skiffia francesae • The Golden Skiffia • Le skiffia doré
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
Weitere Bilder auf BioLib.cz |
Als in der Natur ausgestorbene Tierart ist die nachhaltige Zucht für das Überleben des Goldenen Hochlandkärpflings unabdingbar. In Europa wird diese nordamerikanische Art allerdings nur in wenigen Zoos und Schauaquarien gehalten und gezüchtet. Körperbau und KörperfunktionenGoldene Hochlandkärpflinge erreichen eine Kopf-Rumpflänge von 43 und eine Gesamtlänge von 50 mm. Männchen haben eine leuchtend goldene Farbe mit überlagertem Graustich, besonders intensiv beim Balzen. Die Ränder der Rücken-, After- und Schwanzflosse sowie die Bauchflossen sind grau. Weibchen und Jungtiere sind graugrün mit vereinzelten kleinen schwarzen Flecken an Flanken und Rücken und durchscheinenden Flossen. Bei beiden Geschlechtern ist die Basis des Schwanzstiels meist mit einen kleinen schwarzen Halbmond gezeichnet. Die Rückenflosse weist 15-17, die Afterflosse 14-15 Weichstrahlen auf. Zur inneren Befruchtung sind die 6 bis 8 vordersten Strahlen der Afterflosse durch eine Einbuchtung von der übrigen Afterflosse getrennt und zu einem Andropodium umgebildet [1; 2; 3]. VerbreitungMexiko: Bundesstaat Jalisco (Zentral-/Westmexiko), im Einzugsgebiet des Río Teuchitlan und des Río Ameca, zuletzt etwa 12 km östlich der Stadt Ameca sowie in der Laguna de Sayula [3; 5]. Lebensraum und LebensweiseGoldene Hochlandkärpflinge lebten in stillem oder nur schwach strömendem, klarem oder trübem und warmem Wasser über schlammigem, schlickigem oder sandigem Grund mit wenigen Felsen, vorzugsweise in Tiefen von weniger als 0.5 m. Sie ernährten sich von Faden- und Kieselalgen, die sie von Felsen und vertikalen Strukturen abästen, kleinen Wirbellosen und feinem pflanzlichem Material. Die Fische sind lebendgebärend. Sie werden mit etwa 5 Monaten geschlechtsreif. Nach einer Trächtigkeit von 55-60 Tagen werden 10-15(-20) Junge geboren. Am Bauch der Embryonen und Neugeborenen befinden sich Nährschnüre, sogenannte Trophotänien [1; 2; 3; 5]. Gefährdung und Schutz1986 wurde die Art als stark gefährdet (ENDANGERED) in die Rote Liste der IUCN aufgenommen. Nachdem das Habitat in ihrem hauptsächlichen Verbreitungsgebiet weitgehend zerstört worden war, sowie wegen Gewässerverschmutzung und Konkurrenz durch eingeführte Platys (Xiphophorus maculatus) wurde 1996 angenommen, die wildlebenden Bestände seien alle ausgestorben. Allerdings hatte eine Population im El Molino Pond im Einzugsgebiet der Laguna de Sayula überlebt. Diese verschwand aber 2010 als Folge einer Dürreperiode und 2019 wurde der Status EXTINCT IN THE WILD bestätigt [3]. Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Es gibt Aquarianer, die sich auf Zahnkärpflinge spezialisiert haben. In diesem Rahmen kommt auch dem Goldenen Hochlandkärpfling eine gewisse Bedeutung zu. In den USA werden die Fische für ca. 12-15 USD, in Großbritannien für ca. 18 UKP angeboten [Online-Insertate 2023]. Zoogestütztes Artenschutzprojekt:
HaltungAls Mindestbeckengröße werden 150 l empfohlen. Die Wassertemperatur soll 22-24°C, der pH-Wert: ca. 7.0-8.0 und die Gesamthärte: 8-20°dH betragen [1]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in etwa einem Dutzend europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich (2024) drei im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen: In Deutschland und Österreich gibt es keine konkreten Mindestnormen. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen. Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde 1978 von der US-amerikanischen Ichthyologin Dolores Irene KINGSTON vom Michigan Museum of Zoology erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die Gattung Skiffia war 1902 von Seth Eugene MEEK, einem am Field Museum of Natural History in Chicago tätigen Ichthyologe aufgestellt und zu Ehren von F. J. V. SKIFF, dem ersten Direktor des Museums benannt worden. Sie umfasst aktuell vier Arten 2; 3; 4]. |
Literatur und Internetquellen
- FISCHLEXIKON
- FISH BASE
- GOODEID WORKING GROUP
- KINGSTON, D. I. (1978)
- KOECK, M. (2019). Skiffia francesae. The IUCN Red List of Threatened Species 2019: e.T20285A2757376. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2019-2.RLTS.T20285A2757376.en. Accessed on 16 September 2023.