Valencia-Kärpfling (Valencia hispanica) im Tiergarten Schönbrunn
© Petra Urbanek / TG Schönbrunn
Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Zahnkärpflinge (Cyprinodontiformes)
Familie: Mittelmeerkärpflinge (Valenciidae)
Valencia-Kärpfling
Valencia hispanica • The Valencia Tooth-carp • Le cyprinodon de Valence
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Als vom Aussterben bedrohte europäische Tierart müsste der Valencia-Kärpfling eigentlich ein größeres Interesse finden. Dies ist leider nicht einmal in Spanien der Fall. Die Art wird nur ganz ausnahmsweise in europäischen Zoos und Schauaquarien gehalten und gezüchtet. Körperbau und KörperfunktionenValencia-Kärpflinge werden bis 8 cm lang und können vier Jahre alt werden.Weibliche Exemplare werden größer als die männlichen. Die Männchen sind vor allem während der jährlichen Fortpflanzungszeit farbenfroher [1]. VerbreitungMittelmeergebiet: Spanische Mittelmeerküste von der Ebromündung bis Cabo de Santo Antonio bei Dénia. Im auf der Verbreitungskarte angegebenen Areal gibt es noch sechs Standorte, wo die Art vorkommt [1; 2]. Lebensraum und LebensweiseLebensräume des Valencia-Kärpflings sind Sümpfe, Lagunen, Quelltöpfe und sonstige Feuchtgebiete mit wenig Strömung und reichlichem Pflanzenwuchs. Die Fische ernähren sich hauptsächlich von Krebschen und Insektenlarven. Der Valencia-Kärpfling ist eierlegend. In einer Fortpflanzungsperiode produzieren die Weibchen etwa 200 bis 250 Eier, die in Portionen von 20-30 Stück an Wasserpflanzen nahe der Wasseroberfläche abgelegt werden [2]. Gefährdung und SchutzDer Bestand der Art hat als Folge von Lebensraumzerstörung, Gewässerverschmutzung und Konkurrenz durch eingeführte Moskitofische (Gambusia holbrooki) zwischen 1996 und 2006 um 80% abgenommen. Sie wurde deshalb 2006 als vom Aussterben bedroht (CRITICALLY ENDANGERED) eingestuft. Eine Neubeurteilung im Jahr 2023 führte zu einer Rückstufung in die Kategorie "gefährdet" (Rote Liste: VULNERABLE), allerdings als Folge einer Neubewertung der kriterien und nicht, weil sich die Gefährdungslage Art effektiv geändert hätte [1]. Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. HaltungHaltung in europäischen Zoos: Die Art wird in nur ganz wenigen europäischen Einrichtungen gezeigt, darunter im Tiergarten Schönbrunn. Für Details siehe Zootierliste. Seit 2021 gibt es ein vom Bristol Zoo koordiniertes Zuchtprogramm ("New Style"-EEP) für Mittemeerkärpflinge. Mindestanforderungen: In Deutschland und Österreich gibt es keine konkreten Mindestnormen. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen. Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde 1846 von dem Pariser Zoologen und Parasitologen Achille VALENCIENNES als "Hydrargyra hispanica" beschrieben und wurde 1928 vom amerikanischen Ichthyologe George Sprague MYERS in die neue Gattung Valencia verschoben [2]. |
Literatur und Internetquellen
- FORD, M. (2024). Valencia hispanica. The IUCN Red List of Threatened Species 2024: e.T22829A137340682. https://www.iucnredlist.org/species/22829/137340682. Accessed on 30 October 2024.
- FISH BASE