Teufelsfisch

Teufelsfisch (Inimicus didactylus) im Zoo Basel
© Zoo Basel

Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Panzerwangen (Scorpaeniformes)
Unterordnung: Scorpaenoidei
Familie: Steinfische (Synanceiidae)
Unterfamilie: Eigentliche Steinfische (Synanceiinae)

D LC 650

Teufelsfisch

Inimicus didactylus • The Bearded Ghoul • Le poisson démon ou la rascasse ennemie

532 019 004 004 inimicus didactylus zooBasel3Teufelsfisch (Inimicus didactylus) im Zoo Basel © Zoo Basel

 

 

532 019 004 004 inimicus didactylus mapApproximative Verbreitung des Teufelsfischs (Inimicus didactylus)

 

 

532 019 004 004 inimicus didactylus zooBasel2Teufelsfisch (Inimicus didactylus) im Zoo Basel © Zoo Basel

 

 

532 019 004 004 inimicus didactylus zooBasel4Teufelsfisch (Inimicus didactylus) im Zoo Basel © Zoo Basel

 

 

 

Weitere Bilder auf BioLib.cz

Aufgrund seiner Gestalt und Giftigkeit ist der Teufelsfisch an sich eine interessante Art, wird aber in europäischen Zoos und Schauaquarien viel seltener gehalten als die in der Region heimischen Scorpaena-Arten.

Körperbau und Körperfunktionen

Der ganze Körper des bis 25 cm langen Teufelsfischs ist mit Hautlappen und warzenartigen Hautdrüsen bedeckt, was der Tarnung dient: Die unregelmässige Körperoberfläche löst die Konturen des Fisches optisch auf. Vor einem Korallenriff-Hintergrund verschwindet er fast völlig. Auch scheint sein Körper mit Löchern übersät. Dies ist aber nur schauriger Schein, denn einzig seine Farbgebung vermittelt diese Täuschung. Die Stachelstrahlen des Teufelfischs sind giftig. Die Rückenflossen haben insgesamt 15-17 Stachel- und 7-9 Weichstrahlen, die Afterflosse 2 Stachel- und 10-12 Weichstrahlen. Die Stachelstrahlen der Brustflossen sind nicht durch Membranen verbunden und werden quasi als Beine zur Fortbewegung benutzt [1; 3].

Verbreitung

Indo-Pazifik: Östlicher Indischer Ozean und Westpazifik vom Golf von Bengalen und der Andamanensee bis nach Vanuatu, nordwärts bis zu den japanischen Ryukyu-Inseln und Südost-China, südwärts bis ins nördliche Australien, etwa von Carnarvon (WA) bis Rockhampton (QLD) [1].

Lebensraum und Lebensweise

Als Fischfresser vergräbt sich der Teufelsfisch im Sand, und nur die Augen und manchmal die Rückenflossen schauen heraus. Wenn Beute vorbeischwimmt, reißt er das Maul auf und der Fisch oder Krebs wird wegen dem so entstehenden Unterdruck in den Schlund gezogen. Die Kiefer und das Gaumendach sind gespickt mit scharfen Zähnen. Einmal festgehaltene Beute kann kaum mehr entkommen [3].

Gefährdung und Schutz

Gestützt auf eine Beurteilung aus dem jahr 2023 wurde der Teufelsfisch 2024 als nicht-gefährdet (LEAST CONCERN) in die Rote Liste der IUCN aufgenommen.

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Für die Fischerei ist die Art nicht relevant, sie findet sich jedoch gelegentlich im internationalen Aquarienfischhandel [1]. Das Gift de Teufelfischs ist dem der anderen Steinfische sehr ähnlich. Keinesfalls sollte man auf einen dieser Fische treten. Der Stich ist zwar nicht tödlich aber extrem schmerzhaft. Das Gift ist in Drüsen an der Basis der Rückenflossen gespeichert und wird beim Drauftreten regelrecht injiziert. Auch Schwimmer oder Taucher, die beim Schwimmen über die Giftstacheln streifen, können sich verletzen [3].

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird nur in wenigen europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich ein paar im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestnormen. In Österreich fordert die 2. Tierhaltungsverordnung für 1-2 Tiere ein Beckenvolumen von mindestens 500 l und für jedes weitere Tier 100 l mehr. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen.

In Bayern gilt der Teufelsfisch als gefährliche Tierart im Sinne des Landesstraf- und Verordnungsgesetzes und ihre Haltung bedarf einer Bewilligung der Gemeinde.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1769 von PALLAS als "Scorpaena didactyla" beschrieben. Die Gattungsbezeichnung Inimicus gibt es seit 1904. Nach NELSON (2006) sind die Steinfische eine Unterfamile der Scorpaenidae, seitdem wurden sie zu einer eigenen Familie erhoben und von manchen Autoren völlig aus den Scorpaeniformes ausgegliedert [1; 3].

Literatur und Internetquellen

  1. FISH BASE
  2. NELSON, J.S. (2006)  
  3. ZOO BASEL
  4. ARCEO, H. et al. (2024). Inimicus didactylus. The IUCN Red List of Threatened Species 2024: e.T241134383A241134386. https://www.iucnredlist.org/species/241134383/241134386. Accessed on 24 October 2024.