Zährte (Vimba vimba) im Attersee-Aquarium des Alpenzoo Innsbruck
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Karpfenfische (Cypriniformes)
Familie: Karpfen (Cyprinidae)
Unterfamilie: Weißfische (Leuciscinae)
Zährte, Rußnase
Vimba vimba • The Zarte • La vimbe ou brème de la Mer Noire
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Die Zährte ist als lokal gefährdete, anadrome Wanderfischart von einem gewissen zoopädagogischen Interesse, wird aber nicht häufig in europäischen Zoos und Schauaquarien gezeigt, praktisch nur in Einrichtungen, die sich innerhalb ihres Artareals befinden. Körperbau und KörperfunktionenDie Zährte ist, wie die Nase, durch eine hervorstehende Schnauze und ein unterständiges Maul charakterisiert. Im Gegensatz zur Brachse hat sie einen niedrigeren Körper und einen Kiel hinter der Rückenflosse. Sie wird meist 20-40 cm lang, kann aber bis 60 cm erreichen. Die Farbe der Männchen ist zur Laichzeit schwarz mit orangem Bauch. Ansonsten sind die Fische oberseits sowie auf Rücken- und Schwanzflosse graublau, Brust-, Bauch und Afterflossen sind gelb mit orangegelbem Ton an der Basis, die lange Afterflosse mit dunklem Saum [6; 7; 8]. VerbreitungWestliche Paläarktis: Armenien, Aserbaidschan, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Georgien, Griechenland, Iran, Italien, Kasachstan, Kroatien, Lettland, Litauen, Mazedonien, Moldawien, Montenegro, Niederlande, Österreich, Polen, Rumänien, Russland, Schweden, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Türkei, Ukraine, Ungarn, Weißrussland [5]. In einigen Voralpenseen Bayerns und Österreichs kommt der nahe verwandte Seerüßling (Vimba elongata) vor. Lebensraum und LebensweiseDie Zährte ist ein Fisch hauptsächlich der Brachsen- und Kaulbarschregion. Sie kommt auch in Brack- und Meerwasser vor. In langsam strömenden Fließgewässern hält sie sich zumeist in Bodennähe auf, wo sie im Schlamm nach Würmern, Insektenlarven und Schnecken sucht. Im Frühling zieht sie in Schwärmen weiter flussaufwärts, um zu laichen, verweilt während des Sommers im Laichgebiet und kehrt dann nach tiefer gelegenen Gewässern zurück, um hier den Winter zu verbringen: Pro Saison produziert ein Weibchen etwa 300'000 Eier, die überseichtem, steinigem oder kiesigem Grund abgelegt werden [1; 6; 8]. Gefährdung und SchutzGebietsweise ist die Art als Folge von Gewässerverschmutzung oder von wasserbaulichen Maßnahmen ausgestorben oder gefährdet, sie ist aber weit verbreitet und gilt aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2008 als weltweit nicht gefährdet. Auf der Roten Liste Deutschlands dagegen ist sie als gefährdet eingetragen [3; 4; 5]. Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt. Die Zährte fällt unter Anhang 3 der Berner Konvention über die Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume. Bedeutung für den MenschenFrüher wurden in allen russischen Strömen, welche ins Schwarze Meer münden, alljährlich große Mengen Zährten gefangen, eingesalzen, getrocknet und fuderweise in entfernte Teile des Russischen Reiches geführt. Zuweilen war der Fang so ergiebig, daß die Kaufleute, die sich mit dem Einsalzen und Versenden beschäftigten, den Fischern eine Bedingung stellten, dass sie von einem Fang nur bis 70'000 Stück annehmen müssten. Bei uns ist die Zährte für die gewerbliche Fischerei heute von untergeordneter Bedeutung, spielt aber für die Sportfischerei eine Rolle [1; 8]. HaltungHaltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 15 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich um die Hälfte im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen: In Deutschland und Österreich gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der für aquaristische Zwecke gehaltenen Fische angeboten werden müssen. Für Speise- und Besatzfische gilt Anhang 2, Tabelle 7. Taxonomie und NomenklaturDie Art war 1758 von Carl von LINNÉ als "Cyprinus vimba" beschrieben worden. 1873 stellte sie der österreichische Zoologe Leopold Joseph Franz Johann FITZINGER in die neu geschaffene Gattung Vimba [2]. |
Literatur und Internetquellen
- BREHM, A. E. (1882-1887)
- FISH BASE
- FREYHOF, J. (2009)
- FREYHOF, J. & BROOKS, E. (2011)
- FREYHOF, J. & KOTTELAT, M. (2008). Vimba vimba. The IUCN Red List of Threatened Species 2008: e.T22979A9404802. http://www.iucnredlist.org/details/22979/0. Downloaded on 14 February 2018.
- GEBHARDT, H. & NESS, A. (2009)
- GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
- SCHINDLER, O. (1959)