Graskarpfen - Weißer Amur

Graskarpfen (Ctenopharyngodon idella) im Tiergarten Straubing
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Karpfenfische (Cypriniformes)
Familie: Karpfen (Cyprinidae)
Unterfamilie: Ostasiatische Karpfen (Oxygastrinae)

D LC 650

Graskarpfen, Weißer Amur

Ctenopharyngodon idella • The Grass Carp • La carpe de roseau

516 011 053 001 Ctenopharyngodon idella chleby KR1Graskarpfen (Ctenopharyngodon idella) im Zoo Chleby © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

516 011 053 001 Ctenopharyngodon idella mapApproximative ursprüngliche Verbreitung des Graskarpfens (Ctenopharyngodon idella)

 

 

516 011 053 001 Ctenopharyngodon idella chleby KR2Graskarpfen (Ctenopharyngodon idella) im Zoo Chleby © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

Weitere Bilder auf BioLib.cz

Der Graskarpfen ist aus verschiedenen Gründen von zoopädagogischem Interesse und wird daher relativ häufig in europäischen Zoos und Schauaquarien gezeigt.

Körperbau und Körperfunktionen

Graskarpfen können eine Länge von über 60-90(-120) cm und ein Gewicht von über 35 kg erreichen. Sie haben einen langen Körper, einen abgeplatteten Kopf und große Schuppen mit schwarzem Rand [1; 2; 3].

Verbreitung

Ostasien: Von China bis Ost-Sibirien (Amur-System). In vielen Ländern in überdüngten Gewässern zur Bekämpfung überbordenden Pflanzenwuchses angesiedelt. In Deutschland erfolgten solche Ansiedelungen ab den 1960er Jahren, in der Schweiz seit 1974 [3; 4].

Lebensraum und Lebensweise

Der Graskarpfen benötigt relativ warmes Wasser. Erst ab einer Temperatur von 13ºC beginnt er zu fressen, zur Fortpflanzung benötigt er mindestens 22ºC. Die Nahrung der Jungfische besteht aus Plankton, die Erwachsenen fressen Unmengen von Wasserpflanzen [4].

Gefährdung und Schutz

Gestützt auf eine Beurteilung aus dem Jahr 2020 wurde die Art 2022 als nicht gefährdet (LEAST CONCERN) in die Rote Liste der IUCN aufgenommen. Angaben zum Bestand werden keine gemacht, weil der Graskarpfen in China seit über einem Jahrtausend als Besatzfisch eingesetzt wird und es unmöglich ist, zwischen originären oder auf Zuchtfische zurückgehende Populationen zu unterscheiden [5].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Der Graskarpfen hat eine untergeordnete Bedeutung für die gewerbliche Fischerei, wird aber in Aquakultur produziert und ist Gegenstand der Sportfischerei [1]. Zur Regulierung der Wasserpflanzenbestände in eutrophierten Gewässern wurde er in vielen Ländern eingeführt [2].

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in etwa 80 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich rund ein Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen: In Deutschland und Österreich gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der für aquaristische Zwecke gehaltenen Fische angeboten werden müssen. Für Speise- und Besatzfische gilt Anhang 2, Tabelle 7.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art war 1844 vom französischen, am Muséum national d’histoire naturelle tätigen Zoologen Achille VALENCIENNES im Rahmen seiner 22 Bände umfassenden "Histoire naturelle des poissons"   als "Leuciscus idella" beschrieben worden. Der österreichische Zoologe Franz STEINDACHNER stellte sie 1866 in die neue, monotypische Gattung Ctenopharyngodon [1].

Literatur und Internetquellen

  1. FISH BASE
  2. GEBHARDT, H. & NESS, A. (2009)
  3. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  4. ZAUGG, B., STUCKI, P., PEDROLI, J.C. & KIRCHHOFER A. (2003)
  5. BOGUTSKAYA, N. (2022). Ctenopharyngodon idella. The IUCN Red List of Threatened Species 2022: e.T61295A3102796. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2022-1.RLTS.T61295A3102796.en . Accessed on 04 June 2024.