Sternfleckenmuräne

Sternfleckenmuräne (Echidna nebulosa) im Aquarium du Limousin, Limoges
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Aale (Anguilliformes)
Familie: Muränen (Muraenidae)

D LC 650

Sternfleckenmuräne

Echidna nebulosa • The Snowflake Moray • La murène étoilée

512 013 003 004 echidna nebulosa limoges PD1Sternfleckenmuränen (Echidna nebulosa) im Aquarium du Limousin, Limoges © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

512 013 003 004 echidna nebulosa mapApproximative Verbreitung der Sternfleckenmuräne (Echidna nebulosa)

 

 

512 013 003 004 echidna nebulosa moskau KR1Sternfleckenmuränen (Echidna nebulosa) im Zoo Moskau © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

512 013 003 004 echidna nebulosa wilh KR1Sternfleckenmuränen (Echidna nebulosa) in der Wilhelma Stuttgart © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Die Sternfleckenmuräne zieht als auffällig gezeichnete, große Fischart die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich und lässt sich daher gut als Botschafterart für den Schutz der Meere und insbesondere der Korallenriffe einsetzen. Dementsprechend wird sie relativ oft in europäischen Zoos und Schauaquarien gezeigt. Recht häufig wird sie auch in Privathand gehalten.

Körperbau und Körperfunktionen

Die Sternfleckenmuräne ist mit einer Länge von 70-100 cm eine der kleineren Muränenarten. Der Kopf der Echidna-Arten ist stumpfer als der anderer Muränen. Die Augen sind gelb. Der Körper ist mit breiten, unregelmäßigen, schwarzen Streifen auf weißem Grund gezeichnet, wobei diese an den Seiten unterbrochen sein können. Über diesem Muster liegen kleine gelbe Flecken, die zu dem deutschen Namen der Art geführt haben. Ein offensichtlicher Geschlechtsdimorphismus besteht nicht, jedoch sind bei den männlichen Tieren die Zähne spitzer und damit besser für den Fischfang geeignet als bei den Weibchen [1; 4; 6].

Verbreitung

Indo-Pazifik: Von der afrikanischen Ostküste bis zur Küste Mittel- und  Südamerikas. Die Art kommt in folgenden Ländern und abhängigen Gebieten vor: Ägypten, Amerikanisch Samoa, Australien, Brunei, Chagos-Archipel, China, Cook-Inseln, Costa Rica, Dschibuti, Ekuador (Galápagos-Archipel), El Salvador, Eritrea, Fidschi, Französisch Polynesien, Französische Südterritorien in der Mosambikstraße, Guam, Guatemala, Honduras, Hongkong, Indien (mit Nikobaren und Andamanen), Indonesien, Iran, Israel, Japan, Jemen, Jordanien, Kambodscha, Kenia, Kiribati, Kokos-(Keeling-)Inseln,  Kolumbien, Komoren, Macao, Madagaskar, Malaysia, Malediven, Marshall-Inseln, Mauritius, Mayotte, Mexiko, Mikronesische Föderation, Mosambik, Myanmar, Nauru, Neukaledonien, Neuseeland, Nikaragua, Norfolk-Insel, Nördliche Marianen, Oman, Ost-Timor, Palau, Panama, Papua-Neuguinea, Philippinen, Réunion, Salomonen, Samoa, Saudi-Arabien, Seychellen, Singapur, Somalia, Südafrika, Sudan, Sri Lanka, Taiwan, Tansania, Thailand, Tokelau, Tonga, Tuvalu, Vereinigte Arabische Emirate, USA (Hawaii), US Minor Outlying Islands, Vanuatu, Vietnam, Wallis und Futuna, Weihnachtsinsel [5].

Lebensraum und Lebensweise

Sternfleckenmuränen leben in Tiefen von 10-15 (1-50) Metern, vor allem in flachen, mit Seegras bestandenen, Lagunen, in Außenriffen sowie auf Riffdächern. Sie sollen gelegentlich das Wasser verlassen, um von einem Gezeitentümpel in den nächsten zu kommen oder um Krabben zu erbeuten. Sie ernähren sich vor allem von verschiedenen Krebstieren, darunter auch Fangschreckenkrebsen, ferner von Muscheln, Schnecken und Fischen. Sternfleckenmuränen sind proterogyne Zwitter, d. h. nach Eintritt der Geschlechtsreife sind sie zunächst weiblich und wandeln sich im Alter in Männchen um. Dabei wechselt auch die Bezahnung und die Ernährungsweise [2; 3; 5; 6].

Gefährdung und Schutz

Gestützt auf eine Beurteilung aus dem Jahr 2011 wurde die Art 2019 (!) als nicht-gefährdet (LEAST CONCERN) in die Rote Liste aufgenommen. Sie gilt zwar nirgendwo als häufig, hat aber eine sehr weite Verbreitung und kommt in zahlreichen Schutzgebieten vor [4].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Muränen der Gattung Echidna gelten als friedlicher und weniger bissig als andere Muränen. Echidna nebulosa ist die häufigste Muränenart im Aquarienfischhandel [1; 3; 5].

Haltung

Das Becken sollte reichlich mit Höhlen und anderen Unterschlüpfen ausgestattet und etwa 3x länger sein als die Muränen. Es wird eine  Wassertemperatur von 23-27C empfohlen [4].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 50 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich etwa ein Viertel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestnormen. In Österreich schreibt die 2. Tierhaltungsverordnung für 1-2 Tiere bis 1 m Länge ein Becken von 1'000 l vor. Für jedes weitere Tier ist das Volumen um 20% zu erhöhen. In der Schweiz ist das Halten der Art durch Privatpersonen bewilligungspflichtig. Anhang 2, Tabelle 8 der Schweizerischen Tierschutzverordnung gibt an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen.

In Bayern gelten Muränen als gefährliche Tiere im Sinne des Landesstraf- und Verordnungsgesetzes und ihre Haltung bedarf einer Bewilligung der Gemeinde.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Sternfleckenmuräne wurde 1789 von Jonas Nicolaus AHL, einem schwedischen Zoologen, der an der Universität Uppsala unter Peter THUNBERG doktoriert hatte, als "Muraena nebulosa" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Echidna war bereits ein Jahr zuvor von von Johann Reinhold FORSTER, einem Pastor und Naturforscher aus Halle an der Saale, in seinem Werk Enchiridion historiae naturali inserviens eingeführt worden [2].

Literatur und Internetquellen

  1. FISCH-LEXIKON
  2. FISH BASE
  3. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  4. MEERWASSER-LEXIKON
  5. SMITH, D.G., TIGHE, K. & McCOSKER, J. 2019. Echidna nebulosa. The IUCN Red List of Threatened Species 2019: e.T195683A2401897. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2019-1.RLTS.T195683A2401897.en . Downloaded on 04 August 2020.
  6. WOOD, E. & AW, M. (2002)