Atlantischer Ammenhai (Ginglymostoma cirratu) im Zoo Aquarium Berlin
© Klaus Rudloff, Berlin
Klasse: Knorpelfische (Chondrichthyes)
Teilklasse: Plattenkiemer (Elasmobranchii)
Taxon ohne Rang: Haie (Selachii)
Überordnung: Galeomorphii
Ordnung: Ammenhaiartige (Orectolobiformes)
Unterordnung: Orectoloboidei
Familie: Ammenhaie (Ginglymostomatidae)
Atlantischer Ammenhai
Ginglymostoma cirratum • The Nurse Shark • Le requin dormeur
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der Atlantische Ammenhai ist der einzige Vertreter seiner Familie, der relativ häufig in europäischen Zoos und Schauaquarien gezeigt wird. Körperbau und KörperfunktionenAmmenhaie sind durch zwei fast gleich große Rückenflossen und ein Paar Barteln am Oberkiefer gekennzeichnet. Sie haben ein relativ kleines Maul und auffällig kleine Augen. Die Männchen des Atlantischen Ammenhais werden mit einer Länge von 210, die Weibchen mit 220-230 cm geschlechtsreif. Die Tiere werden bis 300 cm lang und sollen angeblich bis 430 cm erreichen [1; 4; 8]. VerbreitungAtlantik und Ost-Pazifik: Auf den Kontinentalschelfen von Westatlantik, von Rhode Island bis Brasilien, Ostatlantik von Südeuropa bis Gabun, und Ostpazifik von Kalifornien bis Peru [5]. Lebensraum und LebensweiseHaie und Rochen haben keine Schwimmblase, sie können deshalb nicht schweben. Grundhaie, wie der Ammenhai, ruhen darum auf dem Boden liegend, während die pelagischen Haie ständig schwimmen. Im Gegensatz zu Hochseehaien müssen Ammenhaie nicht ständig schwimmen, damit sauerstoffreiches Wasser zum Maul hinein- und über die Kiemen wieder herausfließen kann, sondern können durch eine kleine Öffnung hinter den Augen Wasser in den Rachenraum saugen und es über die Kiemen wieder nach außen pumpen, ohne sich zu bewegen. Der Atlantische Ammenhai ist ovovivipar, d.h. produziert dotterreiche Eier, die im Mutterleib ausgebrütet werden. Pro Wurf kommen 20-30 etwa 25-30 cm lange Jungtiere zur Welt [4; 7; 8; 9]. Gefährdung und SchutzDer Atlantische Ammenhai wurde 2021 aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2019 wegen überwiegend abnehmender Bestände als gefährdet eingestuft (Rote Liste: VULNERABLE) [5]. Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Zoogestütztes Artenschutzprojekt (Beispiel):
Bedeutung für den MenschenDer Ammenhai ist von untergeordneter Bedeutung für die kommerzielle Fischerei. Sein Fleisch ist wenig beliebt und wir nur lokal frisch oder gesalzen und getrocknet verzehrt. In Panama wird er wegen seiner Flossen, in Kuba wegen seiner Haut bejagt [5]. HaltungAmmenhaie werden seit etwa 50 Jahren gelegentlich in Aquarien gezüchtet (erster Verweis im IZY (Vol. 17): 1975 im Miami Seaquarium). Es können Haltungsdauern von 24-25 Jahren erreicht werden [3; 4]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in etwa 60 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich rund ein Sechstel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste Mindestanforderungen: In Deutschland und Österreich gibt es keine konkreten Mindestnormen. Die "Mindestanforderungen für das Halten von Fischen zu Zierzwecken" der Schweizerischen Tierschutzverordnung dürften auf Knorpelfische nicht anwendbar sein, jedoch ist für das private Halten von Haien und Rochen eine Bewilligung erforderlich. Taxonomie und NomenklaturDer Atlantische Ammenhai wurde 1788 von naturforschenden französischen Abbé Pierre Joseph BONNATERRE als "Squalus cirratus" beschrieben und kam 1837 in die neue Gattung Ginglymostoma [2]. |
Literatur und Internetquellen
- COMPAGNO, L., DANDO, M. & FOWLER, S. (2005)
- FISH BASE
- HENNINGSEN, A. D., SMALE, M. J., GORDON, I., GARNER, R., MARIN-OSORNO, R. & KINNUNEN, N. (2004)
- MOHAN, P. J., CLARK, S. T. & SCHMID, T. H. (2004)
- CARLSON, J. et al. (2021). Ginglymostoma cirratum. The IUCN Red List of Threatened Species 2021: e.T144141186A3095153. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2021-1.RLTS.T144141186A3095153.en . Accessed on 03 February 2022.
- SHARK REFERENCES
- STUDER, P. (1986)
- VILCINSKAS, A. (2011)
- ZOO BASEL