Kleingefleckter Katzenhai (Scyliorhinus canicula) im Zoo Basel
© Zoo Basel
Klasse: Knorpelfische (Chondrichthyes)
Teilklasse: Plattenkiemer (Elasmobranchii)
Taxon ohne Rang: Haie (Selachii)
Ordnung Grundhaiartigen (Carcharhiniformes)
Familie Katzenhaie (Scyliorhinidae)
Kleingefleckter Katzenhai
Scyliorhinus canicula • The Small-spotted Catshark • La petite roussette ou le chat marin
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der nicht gefährdete Kleingefleckte Katzenhai ist der mit Abstand am häufigsten in europäischen Zoos und Schauaquarien gehaltene Vertreter der Katzenhaie. Körperbau und KörperfunktionenKleingefleckte Katzenhaie werden meist etwa 70-80 cm, selten bis 1 m lang. Die Männchen werden mit 39, die Weibchen mit 44 cm geschlechtsreif. Ihr Kopf ist abgeflacht, die Schnauze kurz und rund, der Körper langgestreckt und schlank. Oben sind sie auf beigem oder rötlichem Grund mit vielen kleinen braunen Flecken gezeichnet, die Bauchseite ist weiß [1; 2; 5]. VerbreitungAtlantik: Nordost- und zentraler Ostatlantik von Norwegen und den Shetland-Inseln bis zu den Kapverdischen Inseln und der westafrikanischen Küste entlang vermutlich zur Elfenbeinküste, Nordsee, Skagerrak, Kattegatt, Öresund, Irische See, Ärmelkanal, Mittelmeer. Kommt normalerweise im Schwarzen Meer nicht vor[3; 7]. Lebensraum und LebensweiseDer Kleingefleckte Katzenhai lebt vorzugsweise auf algenreichen Sandbänken in 10 bis 85 m Tiefe und geht im Extremfall bis auf eine Tiefe von 400(-780 ?) m. Die Tiere leben oft in Männchen- oder Weibchengruppen. Sie sind dämmerungs- und nachtaktiv und suchen in Bodennähe nach Beute, die aus Krebsen, Weichtieren, Würmern und kleinen Fischen besteht. Die Art ist eierlegend, die Eier werden im Körper des Weibchens befruchtet, die etwa 6 cm langen, hornigen Eikapseln werden mit ihren bis zu 1 m langen, biegsamen Haftfäden paarweise an Algen oder Steinen aufgehängt. Es werden pro Saison jeweils 18-20 Eier produziert. Die Jungen schlüpfen nach 5-11 Monaten [2; 5; 6; 7; 8]. Gefährdung und SchutzDie Art gilt aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2008, letztmals überprüft 2020, als weltweit nicht gefährdet. Diese Eine Überprüfung der europäischen Population im Jahr 2014 kam zum selben Schluss, zumal der Bestand in Europa zunimmt (Rote Liste: LEAST CONCERN) [3; 9]. Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenKatzenhaie sind ist für den Menschen absolut harmlos [7], jedoch sollen, sie, wenn man BREHM [1] glauben darf, der Fischerei schaden. Sie "gehören zu den schlimmsten Feinden der Häringe, folgen deren Zügen und vermehren sich da, wo jene regelmäßig sich einfinden, bald außerordentlich, den Fischern zum Schaden und Aerger. Denn nicht nur, daß sie diesen Fang beeinträchtigen, zerreißen sie auch, entweder mit den Zähnen oder durch ihr ungestümes Gebaren, viele Netze. Wenn sie auf Zughäringe stoßen, sollen sie so viele verschlucken, bis sie nicht mehr können, sodann sich erbrechen, von neuem zu fressen beginnen und in dieser Weise, bald den Wanst leerend, bald wieder füllend, lange fortfahren." Sowohl im Atlantik als auch im Mittelmeer werden Kleingefleckte Katzenhaie zur menschlichen Ernährung gefangen, in der Algarve wurden um 2000 etwa 155 Tonnen pro Jahr angelandet. Oft ist er aber nur Beifang, der zurück ins Meer geworfen wird, dann aber eine relativ gute Überlebenschance hat [9]. HaltungHaltung in europäischen Zoos: Die Art wird in gegen 140 europäischen Einrichtungen gezeigt, die sich zu etwa einem Viertel im deutschsprachigen Raum befinden. Die Art wird av vielen Orten und meist regelmäßig gezüchtet, so z.B. in Basel, Grenaa, Hirtshals, Naturkundemuseum Karlsruhe, Kiel, Köln, Leipzig, Oberhausen, Ozeaneum Stralsund, Stuttgart, Tönning, Westerland. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestnormen. In Österreich fordert die 2. Tierhaltungsverordnung für 1-2 Tiere ein Becken von mindestens 5'000 l Inhalt und für jedes weitere Tier 500 l mehr. Die "Mindestanforderungen für das Halten von Fischen zu Zierzwecken" der Schweizerischen Tierschutzverordnung dürften auf Knorpelfische nicht anwendbar sein, jedoch ist für das private Halten von Haien und Rochen eine Bewilligung erforderlich. Taxonomie und NomenklaturDer Kleingefleckte Katzenhai wurde 1758 von Carl von LINNÉ als "Squalus canicula" beschrieben und kam 1816 in die neu geschaffene Gattung Scyliorhinus. Gelegentlich sieht man die Bezeichnung "Scyliorhinus caniculus". Diese ist falsch, denn "Canicula" ist kein Adjektiv, sondern eine andere Bezeichnung für Sirius, den Hundsstern [4]. |
Literatur und Internetquellen
- BREHM, A. E. (1882-1887)
- COMPAGNO, L., DANDO, M. & FOWLER, S. (2005)
- ELLIS, J. et al. (2009). Scyliorhinus canicula. The IUCN Red List of Threatened Species 2009: e.T161399A5415204. http://www.iucnredlist.org/details/161399/0. Downloaded on 24 January 2018.
- FISH BASE
- GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
- SHARK REFERENCES
- TEROFAL, F. (1986)
- VILCINSKAS, A. (2011)
- FINUCCI, B. et al. 2021. Scyliorhinus canicula. The IUCN Red List of Threatened Species 2021: e.T161307554A124478351. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2021-2.RLTS.T161307554A124478351.en. Accessed on 01 June 2024.