Schaufelnasen-Hammerhai (Sphyrna tiburo)
Bild: Ross Robertson, Smithsonian Institution. Public Domain / Gemeinfrei
Klasse: Knorpelfische (Chondrichthyes)
Teilklasse: Plattenkiemer (Elasmobranchii)
Taxon ohne Rang: Haie (Selachii)
Ordnung Grundhaiartigen (Carcharhiniformes)
Familie Hammerhaie (Sphyrnidae)
Schaufelnasen-Hammerhai
Sphyrna tiburo • The Bonnethead or Shovelhead • Le requin-marteau tiburo
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der Schaufelnasen-Hammerhai wird in europäischen Zoos und Schauaquarien nicht sehr oft gehalten, ist aber doch der am häufigsten gezeigte Vertreter der Hammerhaie. Körperbau und KörperfunktionenHammerhaie unterscheiden sich von allen übrigen Wirbeltieren durch die seitliche Ausdehnung des Schädels, insbesondere der Augenringknochen und Knorpel, wodurch der Kopf die Gestalt eines Hammers erhält, auf dessen beiden Endflächen die Augen sitzen, während die Nasenlöcher weit von ihnen entfernt am unteren Ende des Kopfes vor der hufeisenförmig gestalteten, mit drei bis vier Zahnreihen besetzten Schnauze stehen [1]. Die Kiemenspalten befinden sich hinter, das Maul unter der Kopfverbreiterung. Spritzlöcher fehlen [6]. Beim bis 150 cm langen Schaufelnasen-Hammerhai ist die die Vorderseite des "Hammers" halbkreisförmig und erinnert von oben gesehen an eine Schaufel. Männchen werden mit 52-75 cm geschlechtsreif, Weibchen mit etwa 84 cm [3; 7]. VerbreitungOstpazifik und Westatlantik: In Küstennähe der wärmeren Zonen Nord-, Mittel- und Südamerikas von den USA bis Brasilien sowie vor karibischen Inseln, auf der Pazifikseite von Kalifornien bis Ekuador. In Europäischen Gewässern lebt der Glatte Hammerhai (Sphyrna zygaena) [5]. Lebensraum und LebensweiseHammerhaie kommen sowohl im offenen Meer als auch in der Nähe von Riffen vor. Der Schaufelnasen-Hammerhai bevorzugt Flachwasserbereiche bis 25 m Tiefe. Er tritt einzeln, paarweise oder in Schwärmen auf [3; 9]. In einem Forschungsaquarium in Fort Lauderdale konnte nachgewiesen werden, dass beim Hammerhai parthenogenetische Fortpflanzung (Jungfernzeugung) vorkommt [2]. Gefährdung und SchutzDer Schaufelnasen-Hammerhai hat eine weite Verbreitung und ist eine häufige Art in den Küstenbereichen Nord- und Südamerikas. Er galt daher aufgrund mehrerer Beurteilunger, zuletzt aus dem Jahr 2014, als weltweit nicht gefährdet. In den letzten Jahren haben jedoch viele Bestände stark abgenommen, und aus Teilen ihres Areals ist die Art verschwunden. Eine Neubeurteilung im Jahr 2020 führte daher dazu, sie als stark gefährdet einzustufen (Rote Liste: ENFANGERED) [4]. Der internationale Handel fällt seit dem 23. Februar 2023 unter CITES-Anhang II. Zoogestützte Artenschutzprojekte (Beispiele):
Bedeutung für den MenschenNur ein Dutzend der rund 250 Hai-Arten sind gefährlich und fordern jährlich etwa 300 Menschenopfer. Andererseits werden Jahr für Jahr Millionen von Haien gefischt und gegessen. Dabei kommt der Hammerhai bisweilen als "Thun-" oder "Schwertfisch" in den Handel [8]. HaltungIn den USA gelang die Zucht des Hammerhais in einigen Großaquarien, so z.B. in Orlando, San Antonio oder San Diego, hier erstmals bereits 1987 (IZY 29). Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund einem Dutzend europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich ein Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Im Berliner Zoo-Aquarium hat es schon einmal Junge gegeben, die aber nicht aufgezogen werden konnten. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungene: In Deutschland und Österreich gibt es keine konkreten Mindestnormen. Die "Mindestanforderungen für das Halten von Fischen zu Zierzwecken" der Schweizerischen Tierschutzverordnung dürften auf Knorpelfische nicht anwendbar sein, jedoch ist für das private Halten von Haien und Rochen eine Bewilligung erforderlich. In Bayern gelten Hammerhaie als gefährliche Tiere im Sinne des Landesstraf- und Verordnungsgesetzes und ihre Haltung bedarf einer Bewilligung der Gemeinde. Taxonomie und NomenklaturDer Hammerhai wurde 1758 von Carl von LINNÉ als "Squalus tiburo" beschrieben und kam später in die 1810 neu geschaffene Gattung Sphyrna [5]. |
Taxonomie und Nomenklatur
- BREHM, A. E. (1882-1887)
- CHAPMAN, D. D., SHIVJI, M. S., LOUIS, E., SOMMER, J., FLETCHER, H. & PRODOHL, P. A. (2007)
- COMPAGNO, L., DANDO, M. & FOWLER, S. (2005)
- POLLOM, R. et al. (2020). Sphyrna tiburo. The IUCN Red List of Threatened Species 2020: e.T39387A124409680. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2020-3.RLTS.T39387A124409680.en. Downloaded on 19 December 2020.
- FISH BASE
- GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
- SHARK REFERENCES
- STUDER, P. (1986)
- VILCINSKAS, A. (2011)