Geigenrochen

Rundkopf-Geigenrochen (Rhina ancylostoma) im Océanopolis Brest im Zoo Basel
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Klasse: Knorpelfische (Chondrichthyes)
Teilklasse: Plattenkiemer (Elasmobranchii)
Taxon ohne Rang: Rochen (Batoidea)
Ordnung: Sägefischartige (Rhinopristiformes)
Familie: Geigenrochen (Rhinidae)

D CR 650

Rundkopf-Geigenrochen

Rhina ancylostoma • The Bowmouth Guitar Fish • La raie guitare à nez rond

605 007 006 001 rhina ancylostoma brest PD3Rundkopf-Geigenrochen (Rhina ancylostoma) im Océanopolis Brest © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

605 007 006 001 rhina ancylostoma mapApproximative Verbreitung des Rundkopf-Geigenrochens (Rhina ancylostoma)

 

 

605 007 006 001 rhina ancylostoma brest PD1Rundkopf-Geigenrochen (Rhina ancylostoma) im Océanopolis Brest © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

605 007 006 001 rhina ancylostoma originalAbbildung zur Originalbeschreibung des Rundkopf-Geigenrochens (Rhina ancylostoma) von Marcus Élieser BLOCH und Johann Gottlob Theaenus SCHNEIDER (1801)

 

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Der Rundkopf-Geigenrochen ist ein als gefährdet geltender, großer Fisch, der aussieht wie eine Kreuzung zwischen Hai und Rochen. Weil er die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich zieht, ist er bestens als Botschafterart für den Schutz der Meere geeignet und ist deshalb in einigen europäischen Zoos und Schauaquarien zu sehen.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Rundkopf-Geigenrochen erreicht eine Länge von etwa 270 cm, Geschlechtsreife wird (bei Männchen) mit einer Länge von 150-175 cm erreicht. Mit seiner breiten, abgerundeten Schnauze, den starken, bedornten Wülsten über den Augen, auf Rücken und Schultern sowie seinen großen Brust- und Rückenflossen ist er unverwechselbar. Oberseits ist er grau oder bräunlich gefärbt mit zahlreichen weißen Flecken auf Flossen, Körper und Schwanz sowie dunkeln Zeichnungen auf Kopf und Schultern [4].

Verbreitung

Indo-Pazifik: Vom Roten Meer und der afrikanischen Ostküste bis nach Japan und Neukaledonien [2; 3].

Lebensraum und Lebensweise

Der Rundkopf-Geigenfisch kommt in Küstennähe, meist innerhalb oder außerhalb von Korallenriffen bis in eine Tiefe von 90 m vor. Meist befindet er sich in Bodennähe, bevorzugt werden Sand- und Schlammböden. Er ernährt sich hauptsächlich von Weichtieren und Krustentieren. Er ist ovovivipar, d.h. produziert dotterreiche Eier, die im Mutterleib ausgebrütet werden. Ein Wurf besteht in der Regel aus vier etwa 45 cm langen Jungen [2;3].

Gefährdung und Schutz

Wegen des hohen Fangdrucks, der geringen Vermehrungsrate und seiner Vorliebe für Flachwasserbereiche, wo er leicht gefangen werden kann, wurde die Art aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2015 als gefährdet eingestuft. Die australische Population galt als potenziell gefährdet. Aufgrund einer Überprüfung im Jahr 2018 wurde die Einstufung 2019 in "unmittelbar vom Aussterben bedroht" (CRITICALLY ENDANGERED) geändert, weil angenommen wurde, dass die Bestände während der drei letzten Generationen 845 Jahre) um mehr als 80% zurückgegangen sind [3].

Der internationale Handel ist ab dem 26.11.2019 nach CITES-Anhang II geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Der Rundkopf-Geigenrochen wird kommerziell für den internationalen und lokalen Markt gefischt und gelangt oft als Beifang in die Netze, wobei wegen der hohen Preise zumindest die Flossen verwertet werden [3].

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in etwa einem Dutzend europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich einzelne im deutschsprachigen Raum befinden. Meistens wird nur ein Einzeltier gehalten. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen: In Deutschland und Österreich gibt es keine konkreten Mindestnormen. Die "Mindestanforderungen für das Halten von Fischen zu Zierzwecken"  der Schweizerischen Tierschutzverordnung dürften auf Knorpelfische nicht anwendbar sein, , jedoch ist für das privete Halten von Haien und Rochen eine Bewilligung erforderlich.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1801 von den deutschen Ichthyologen Marcus Élieser BLOCH und Johann Gottlob Theaenus SCHNEIDER unter ihrem heute noch gültigen Namen beschrieben. FISH BASE und die Rote Liste der IUCN betrachten ancylostoma (wörtlich = Krummmaul) als Adjektiv und schreiben ancylostomus. Sie ist der einzige Vertreter ihrer Gattung [2].

Literatur und Internetquellen

  1. BREHM, A. E. (1882-1887)
  2. FISH BASE
  3. KYNE, P.M., RIGBY, C.L., DHARMADI & JABADO, R.W. (2019). Rhina ancylostoma. The IUCN Red List of Threatened Species 2019: e.T41848A124421912. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2019-2.RLTS.T41848A124421912.en. Accessed on 05 November 2024.
  4. SHARK REFERENCES

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