Kuhfisch

Kuhfisch (Lactoria cornuta) im Aquarium tropical, Pierrefitte-Nestalas
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Kugelfischverwandte (Tetraodontiformes)
Familie: Kofferfische (Ostraciidae)
Unterfamilie: Eigentliche Kofferfische (Ostraciinae)

D LC 650

Kuhfisch oder Langhornkofferfisch

Lactoria cornuta • The Longhorn Cowfish • Le poisson-vache à longues cornes

Kuhfisch (Lactoria cornuta) im Zoo Schmiding © Peter Dollinger, Zoo Office BernKuhfisch (Lactoria cornuta) im Zoo Schmiding © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

538 004 009 001 lactoria cornuta mapApproximative Verbreitung des Kuhfischs (Lactoria cornuta)

538 004 009 001 lactoria cornuta zrh PD1Kuhfisch (Lactoria cornuta) im Zoo Zürich © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

538 004 009 001 lactoria cornuta pierrefitte PD2Kuhfisch (Lactoria cornuta) im Aquarium tropical, Pierrefitte © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

538 004 009 001 lactoria cornuta BLEEKERGehörnter Kuhfisch ("Ostracion (Acanthostracion) cornutus" = Lactoria cornuta). Illustration aus P. BLEEKER (1865). Atlas ichthyologique des Indes orientales néêrlandaises Band V, Tafel CCIV (Ausschnitt). Public Domain.

538-004 lactoria stampBriefmarke mit Kuhfisch-Motiv. Südafrika

 

Weitere Bilder auf BioLib.cz

Aus den wegen ihrer Gestalt und Bewegungsweise ohnehin faszinierende Kofferfischen sticht der Kuhfisch durch seine Hörner besonders hervor. Er wird deshalb häufig in europäischen Zoos und Schauaquarien gezeigt.

Körperbau und Körperfunktionen

Kuhfische erreichen eine Länge von 40, selten bis 46 cm. Ihr Körper ist von einem Knochenpanzer geschützt. Wie ihr Name sagt, haben sie oberhalb der Augen sehr lange Hörner. Kiemendeckel sind nicht vorhanden, die Wasserzirkulation wird durch Heben und Senken des Maulhöhlenbodens erreicht. Der Schwanz ist sehr lang und wächst mit zunehmendem Alter. Ihre Flossen haben keine Stachelstrahlen. Der Hautschleim enthält ein starkes, Pahutoxin genanntes Nervengift [1; 2, 4].

Verbreitung

Indo-Pazifik: Vom Roten Meer und der Küste Ostafrikas bis nach Südjapan und südlich bis nach Ostaustralien [2; 4].

Lebensraum und Lebensweise

Kuhfische besiedeln vorzugsweise Lagunen, Häfen und Mündungsgebiete und kommen auch im Brackwasser vor. Vorzugsweise auf sandigen oder schlammigen Böden mit Pflanzenbewuchs. Die Nahrung besteht aus bodenbewohnenden Wirbellosen, die sie durch Wegblasen des Sandes finden. Erwachsene leben einzeln, Jungfische oft in Schulen [1; 2; 4].

Gefährdung und Schutz

Die Art wurde 2023 im Rahmen der Roten Liste der IUCN beurteilt und 2024 als nicht-gefährdet (LEAST CONCERN) in die Liste aufgenommen [3].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Für die gewerbliche Fischerei ist der Kuhfisch irrelevant. Er wird jedoch für die Zwecke des internationalen Aquarienfischhandels gefangen [1]. Angebote liegen in Deutschland je nach Größe bei 40-70 €, in der Schweiz bei CHF 70-90 [Online-Inserate 2024].

Haltung

Alle in Zoos und Schauaquarien gehaltenen Exemplare sind Wildfänge.

Der Gehörnte Kuhfisch ist nur für erfahrene Meerwasser-Aquarianer geeignet, kann aber bei guter Pflege sehr langlebig sein. Ein Problem besteht darin, dass die Tiere nur sehr langsam fressen und im Gesellschaftsbecken oft nicht genug bekommen. Wegen ihres Knochenpanzers ist ein schlechter Ernährungszustand nicht ersichtlich.

Wegen ihres raschen Wachstums und der zu erwartenden Endgröße von ca. 45 cm sollten Kuhfische nur in Becken mit einem Inhalt von mindestens 3'000 l gepflegt werden. Die empfohlene Wassertemperatur liegt bei 23–27°C [2].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 85 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich etwa ein Fünftel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestnormen. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs fordert für Arten bis zu 40 cm Länge ein Beckenvolumen von mindestens 5'000 l, wobei die Tiere ohne weitere Artgenossen zu halten sind. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1758 von Carl von LINNÉ als "Ostracion cornutus" erstmals wissenschaftlich beschrieben. 1902 kam sie in die von den amerikanischen Ichthyologen David Starr JORDAN und Henry Weed FOWLER neu aufgestellte Gattung Lactoria [1].

538 004 009 001 lactoria cornuta sonneberg PD1Kuhfisch (Lactoria cornuta) im Meeresaquarium Exotarium Nautiland e.V., Sonneberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Literatur und Internetquellen

  1. FISH BASE
  2. MEERWASSER-LEXIKON
  3. STIEFEL, K.M. & WILLIAMS, J.T. (2024). Lactoria cornuta. The IUCN Red List of Threatened Species 2024: e.T193635A2250846. www.iucnredlist.org/species/193635/2250846. Accessed on 18 October 2024.
  4. WOOD, E. & AW, M. (2002)