Gestreifter Korallenwels (Plotosus lineatus), Tierpark Hellabrunn
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Welsartige (Siluriformes)
Familie: Aal- oder Korallenwelse (Plotosidae)
Invasive_Art!
Gestreifter Korallenwels
Plotosus lineatus • The Striped Eel Catfish • Le balibot rayé, poisson-chat de mer rayé ou mâchoiron
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Die Art ist für Besucher recht attraktiv und kann mit anderen Fischen dazu beitragen, für Klimaschutz und den Schutz der Korallenriffe zu werben. Sie wird aber nur selten in europäischen Zoos und Schauaquarien gezeigt und ihr Bestand dürfte weiter abnehmen, da sie nach EU als Invasive Art gilt. Körperbau und KörperfunktionenDer Gestreifte Korallenwels wird bis 32 cm lang und hat vier Paar Barteln rund ums Maul. Korallenwelse haben an den Brustflossen und an der ersten Rückenflosse je einen gezahnten, giftigen Stachel, die zur Verteidigung eingesetzt werden [2; 5]. VerbreitungIndopazifik: Von der Küste Ostafrikas und dem Roten Meer bis Samoa, im Norden bis Süd-Japan und Südkorea, im Süden bis Australien, Lord Howe-Insel und Palau. In Riffen, entlang der Küste und in Lagunen. In Ostafrika auch im Süßwasser (Malawisee), ebenso in Madagaskar [3]. Lebensraum und LebensweiseKorallenwelse sind die einzigen Welse, die in Korallenriffen vorkommen. Sie ernähren sich von Fischen, Krebsen, Mollusken und Sinkstoffen. Die Männchen bauen Nester unter Steinen und bewachen das Gelege. Die Jungen bilden dichte "Bälle" von bis zu hundert Individuen, Erwachsene leben einzeln [2; 5]. Gefährdung und SchutzGestützt auf eine Beurteilung aus dem Jahr 2014 wurde die Art 2015 als nicht gefährdet (LEAST CONCERN) in die Rote Liste der IUCN aufgenommen. Die IUCN geht dabei offenbar von einem engeren Artbegriff aus, denn die Daten beziehen sich nur auf den Persischen Golf. Da die Art nach FISH BASE bis ins südliche Afrika und in den westlichen Pazifik verbreitet ist, und als invasive Art ins Mittelmeer vordringt, dürfte die Einstufung in jedem Fall korrekt sein [1; 6]. Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenDie Art wird für regionale Märkte kommerziell gefischt - in Südafrika gelten die Korallenwelse als Leckerbissen, in anderen Gegenden ist dies nicht der unbedingt der Fall - und befindet sich im internationalen Aquarienfischhandel [3; 4]. Angebote liegen je nach Größe zwischen 20 und 60 € / Tier [Online Inserate 2018]. Verletzungen durch die Giftstacheln verursachen extreme Schmerzen, die mehr als zwei Tage andauern können [2]. HaltungDie Zucht des Gestreiften Korallenwelses gelingt immer wieder, so. z.B. 2016 im Aquarium Gdingen oder 2017 im Vivarium des Zoo Basel. Er ist somit eine von bislang über 330 riffbewohnenden Fischarten, die im Aquarium nachgezogen werden können [1]. Mit Wirkung auf den 15. August 2019 wurde der Sonnenbarsch in die Liste invasiver gebietsfremder Arten von EU-weiter Bedeutung aufgenommen, d.h. er darf im Prinzip in den EU-Mitgliedstaaten fortan weder gehalten, noch gezüchtet noch transportiert werden [6]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in nur ganz wenigen europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich einzelne im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestnormen. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs fordert für eine Gruppe an 20 Tieren ein Beckenvolumen von mindestens 1'000 l. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen. Taxonomie und NomenklaturDer Gestreifte Korallenwels wurde 1787 von Carl Peter von THUNBERG, einem Schüler LINNÉs, als "Silurus lineatus" beschrieben. Später kam er in die 1803 vom französischen Naturforscher Graf Bernard-Germain-Étienne de LACÉPÈDE aufgestellte Gattung Plotosus [3]. |
Literatur und Internetquellen
- CORAL MAGAZINE'S CAPTIVE-BRED MARINE FISH SPECIES LIST (2017)
- EICHLER, D. (1997)
- FISH BASE
- GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
- ZOO BASEL
- DURCHFÜHRUNGSVERORDNUNG (EU) 2019/1262 DER KOMMISSION vom 25. Juli 2019 zur Änderung der Durchführungsverordnung (EU) 2016/1141 zwecks Aktualisierung der Liste invasiver gebietsfremder Arten von EU-weiter Bedeutung