Tigerspatelwels

Tigerspatelwels (Pseudoplatystoma fasciatum), Tierpark Hellabrunn
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Überklasse: Knochenfische (OSTEICHTHYES)
Klasse: Strahlenflosser (ACTINOPTERYGII)
Unterklasse: Neuflosser (NEOPTERYGII)
Teilklasse: Echte Knochenfische (TELEOSTEI)
Ordnung: Welsartige (Siluriformes)
Familie: Antennenwelse (Pimelodidae)

D LC 650

Tigerspatelwels

Pseudoplatystoma fasciatum • The Barred Sorubim • Le surubi tigré

517 026 006 001 pseudoplatystoma fasciatum MUC PD2Tigerspatelwels (Pseudoplatystoma fasciatum) im Tierpark Hellabrunn © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

517 026 006 001 pseudoplatystoma fasciatum mapApproximative Verbreitung des Tigerspatelwelses (Pseudoplatystoma fasciatum)

 

517 026 006 001 pseudoplatystoma fasciatum allex PD1Tigerspatelwels (Pseudoplatystoma fasciatum) im Aquarium des Tropiques, Allex © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

517 026 006 001 pseudoplatystoma fasciatum oberhof PD1Tigerspatelwels (Pseudoplatystoma fasciatum) im Exotarium Oberhof © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

517 026 006 001 pseudoplatystoma fasciatum SCHOMBURGKTigerspatelwels (Pseudoplatystoma fasciatum). Abbildung aus R. Schomburgk (1843) Fishes of British Guiana

 

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Der Tigerspatelwels erregt wegen seiner Größe und Gestalt die Aufmerksamkeit des Publikums und bietet sich so als Botschafterart für den Schutz der Gewässer und Tieflandregenwälder Südamerikas an. Er wird daher recht häufig in europäischen Zoos und Schauaquarien gezeigt.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Tigerspatelwels wird bis 104 cm lang und 70 kg schwer. Er hat einen langen, vorne abgeflachten Kopf, der an einen Entenschnabel erinnert, und drei lange Bartelpaare, die meist nach vorne gerichtet sind. Der Körper ist langgestreckt und schlank. Die Oberseite ist olivbraun, die Unterseite weißlich gefärbt, auf dem Rücken und den Seiten schwarz oder dunkelbraun getigert [1; 2].

Verbreitung

Südamerika: Einzugsgebiete der größeren Fluss-Systeme östlich der Anden: Argentinien, Bolivien, Brasilien, Ekuador, Französisch Guyana, Guyana, Kolumbien, Paraguay (?). Peru, Surinam, Uruguay, Venezuela [1; 3].

Lebensraum und Lebensweise

Der Tigerspatelwels ist ein nachtaktiver Räuber, der alles frisst, was er überwältigen kann. Tagsüber versteckt er sich gerne zwischen Wasserpflanzen, im Wasser liegenden Bäumen oder unter Uferüberhängen [2; 3].

Gefährdung und Schutz

Gestützt auf eine Beurteilung aus dem Jahr 2021 wurde die Art 2023 als nicht gefährdet (LEAST CONCERN) in die Rote Liste der IUCN aufgenommen, weil sie eine sehr weite Verbreitung hat. Es wird davon ausgegangen, dass der Populationstrend negativ ist [4].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Der Tigerspatelwels ist Gegenstand der gewerblichen und der Sportfischerei. Er befindet sich im internationalen Aquarienfischhandel [2]. Angebote liegen z.B. bei 15 € für 10 cm lange Jungtiere und 70-120 € für 40-50 cm lange Tiere [Online-Inserate 2018].

Haltung

Eine Gemeinschaftshaltung ist nur mit Fischen möglich, die sehr groß oder sehr klein sind. Alle anderen werden gefressen. Für die Haltung in Privathand ist die Art wegen ihrer Größe und Fresslust nur sehr bedingt geeignet [3].

Haltung in europäischen Zoos: Die Zahl der Haltungen hat in den letzten Jahren abgenommen. Gegenwärtig (2024) wird die Art noch in rund 40 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich wenige im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestnormen für das Halten von Tigerspatelwelsen. In Österreich fordert die 2. Tierhaltungsverordnung (Stand 2022) für 2 Tiere ein Becken mit einer Mindestfläche von 4 m². In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde bereits von Carl von LINNÉ (1766) unter dem Namen "Silurus fasciatus" beschrieben. 1862 stellte sie der niederländischer Ichthyologen Pieter BLEEKER in die neue Gattung Pseudoplatystoma [1].

Literatur und Internetquellen

  1. FISH BASE
  2. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  3. RIEHL, R. & BAENSCH, H.A. (1985)