Brückenechsen - Allgemeines

Nicht näher bestimmte Brückenechse aus dem Solnhofer Plattenkalk im Museum Solnhofen
Bild aus Blog auf www.schoener-reisen.at (modifiziert)

Klasse: Reptilien (REPTILIA)
Unterklasse: Diapsiden (DIAPSIDA)
Überordnung: Schuppenkriechtiere (LEPIDOSAURIA)

Ordnung:

Brückenechsen

RHYNCHOCEPHALIA • The Beak-headed Reptiles • Les rhynchocéphales

 

Fossile Vertreter der auch SPHENODONTIA oder auf Deutsch "Schnabelköpfe" genannten RHYNCHOCEPHALIA gab es bereits in der späten Trias vor etwa 200 Millionen Jahren. Namensgebend ist der schnabelförmig vorgezogene, mit Zähnen besetzte Zwischenkieferknochen, das Os prämaxillare [5].  Die Brückenechsen sind eine Schwestergruppe der Echsen und Schlangen (SQUAMATA). Sie unterscheidet sich von jenen dadurch, dass die untere Schläfenöffnung durch eine gut ausgebildete Knochenbrücke begrenzt wird, während diese bei den Squamaten reduziert ist. Brückenechsen gelten daher als die ursprünglichsten Schuppenkriechtiere und die rezenten Formen werden oft als "lebende Fossilien bezeichnet [4].

Im Erdmittelalter existierten zwei Familien, die wasserlebenden Pleurosauridae und die landlebenden Sphenodontidae. Diese waren annähernd weltweit verbreitet und umfassten zusammen um die 20 Gattungen.  Einer der wichtigsten Fundkomplexe für Brückenechsen des Erdmittelalters sind die oberjurassischen Plattenkalke Süddeutschlands, in denen oft vollständige Skelette von Vertretern beider Familien gefunden werden [3]. Solche Skelette können z.B. im Jura-Museum Eichstätt oder dem Solnhofener Museum "Welt in Stein" besichtigt werden [2].

Die Brückenechsen wurden aber zunehmend von modernen Reptilien verdrängt und gegen Ende des Mesozoikums, vor 60-65 Millionen Jahren, waren fast alle Arten ausgestorben. Einzig die Gattung Sphenodon hat in Neuseeland überlebt. Aufgrund molekularbiologischer Untersuchungen wurden 1989 zwei überlebende Sphenodon-Arten unterschieden, punctatus und guntheri. Seit 2009 wird jedoch die Meinung vertreten, dass die Unterschiede nicht ausreichen, um zwei verschiedene Arten zu begründen [1].

Literatur und Internetquellen

  1. DEPARTMENT OF CONSERVATION NEW ZEALAND
  2. DIE FOSSILIEN VON SOLNHOFEN
  3. RAUHUT, O. W. M. & LÓPEZ-ARBARELLO, A. (2016)
  4. RAUHUT, O. W. M. & RÖPER. M. (2013)
  5. ZISWILER, V., (1976)