Stokes-Dornschwanzskink (Egernia stokesii) im Tierpark Berlin
© Klaus Rudloff, Berlin
Ordnung: Schuppenkriechtiere (SQUAMATA)
Unterordnung: Echsen (SAURIA)
Zwischenordnung: Skinkartige (Scincomorpha)
Familie: Skinke (Scincidae)
Unterfamilie: Egerniinae
Stokes-Dornschwanzskink
Egernia stokesii • The Gidgee Skink • Le scinque de Stokes
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Typisch für den Stokes-Dornschwanzskink ist der kurze, zusammengedrückte und mit starken Stacheln versehene Schwanz. Von den in europäischen Zoos nur selten gezeigten Egernia-Arten ist er derjenige, der am ehesten anzutreffen ist. Körperbau und KörperfunktionenDer Stokes-Dornschwanzskink erreicht eine Gesamtlänge von 22-28 cm, wovon rund 8-9 cm auf den kurzen, zusammengedrückten und mit starken Stacheln versehene Schwanz entfallen. In der Körpermitte hat er 32-38 Schuppen-Längsreihen. Die Körperfarbe ist olivbraun oder rötlich braun mit je nach Unterart unterschiedlichem Muster von Flecken oder Querbinden. Es gibt auch eine rein schwarz gefärbte Population [2; 3; 5; 6]. VerbreitungAustralien: alle Bundesstaaten mit Ausnahme von Victoria [4; 6]. Lebensraum und LebensweiseDer Dornschwanzskink ist tagaktiv und bewohnt offene Eukalyptuswälder und steinige Ebenen in trockenen oder halbtrockenen Lebensräumen. Auch diese Art lebt in stabilen Gruppen, die bis gegen 15-20 Individuen umfassen, ist monogam und macht eine Winterruhe von etwa drei Monaten. Baumhöhlen sind wichtige Verstecke, aber es werden auch Felsspalten, aufgegebene Häuser und sonstige vom Menschen geschaffene Strukturen genutzt. Die Tiere kriechen kopfvoran in die Verstecke und verschliessen sie mit dem stacheligen Schwanz. Die Kolonien benutzen gemeinsame Latrinen. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Insekten, es wird aber auch pflanzliches Material genommen. Die Paarungszeit fällt in die Periode Ende September bis Anfang November. Die Geburten fallen auf Februar / März. Die Würfe bestehen im Mittel aus 5 (1-8) Jungtieren. Diese bleiben etwa drei Jahre in der angestammten Gruppe [1; 5; 6]. Gefährdung und SchutzDie Art wurde durch die IUCN 2017 erstmals überprüft und trotz abnehmender Bestände als nicht gefährdet (LEAST CONCERN) in die Rote Liste aufgenommen. Sollten die östliche und die westliche Population Artstatus erhalten, wäre eine Neubeurteilung notwendig [7]. Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenAls soziale und einfach zu haltende Art ist der Stokes-Dornschwanzskink für Terrarianer von Interesse. In den USA werden Adulte für rund 700 USD angeboten [Online-Inserate 2017]. HaltungEs wird empfohlen, die Tiere in einem Trocken- oder Halbtrockenterrarium von mindestens 100x50x80 cm für ein Paar mit vielen Kletter- und Rückzugsmöglichkeiten zu halten. Als Bodensubstrat bietet sich feiner Kies an. Das Terrarium ist mit UV- und Wärmestrahlern auszustatten. Die Temperatur soll tagsüber bei 30-45°C liegen und nachts auf normale Raumtemperatur abgesenkt werden. Das Futter soll je zur Hälfte aus Insekten, Schnecken, Regenwürmern, nestjungen Nagern oder Fleischstückchen und aus Pflanzenmaterial, wie Salaten, Gemüse, Früchten oder Löwenzahn bestehen. Gruppen sind zu bilden, wenn die Tiere noch sehr jung sind. Später dürfen keine fremden Tiere mehr zugesetzt werden [1]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund zwei Dutzend Institutionen gezeigt, von denen sich die Hälfte im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: Nach Reptiliengutachten 1997 des BMELF soll ein Terrarium für ein Paar mindestens 6x so lang und 4x so breit sein wie die Kopf-Rumpflänge der Tiere. Die Höhe soll das Dreifache der Kopf-Rumpflänge betragen. Für jedes weitere Tier kommen 15% zur Basisfläche dazu, bei unverträglichen Tieren Einzelhaltung. In der Schweizerischen Tierschutzverordnung (Stand 01.02.2024) und der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 20243) ist die Art nicht erwähnt. Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde 1845 vom britischen Zoologen John Edward GRAY als "Silubosaurus stokesii" beschrieben. Seit 1960 wird sie zur Gattung Egernia gezählt. Heute werden vier Unterarten anerkannt [4]. |
Literatur und Internetquellen
- EGERNIA INFO
- GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
- NIETZKE, G. (1969)
- THE REPTILE DATA BASE
- WESTERN SPINY TAILED SKINK RECOVERY PLAN
- WILSON, S. & SWAN, G. (2013)
- ELLIS, R., HOW, R., COWAN, M. et al. (2017). Egernia stokesii. The IUCN Red List of Threatened Species 2017: e.T62246A101743684. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2017-3.RLTS.T62246A101743684.en. Accessed on 16 August 2023.