Ostafrikanische Sägeschwanz-Eidechse

Ostafrikanische Sägeschwanzeidechse (Holaspis laevis) im Zoo Salzburg
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ordnung: Schuppenkriechtiere (SQUAMATA)
Unterordnung: Echsen (SAURIA)
Zwischenordnung: Skinkartige (Scincomorpha)
Familie: Eidechsen (Lacertidae)

D LC 650

Ostafrikanische Sägeschwanzeidechse

Holaspis laevis • The East-African Sawtail Lizard • Le lézard à queue-scie de l'Afrique de l'Est

303 011 012 001 holaspis guentheri salzbg PD2Ostafrikanische Sägeschwanzeidechse (Holaspis laevis) im Zoo Salzburg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

303 011 012 001 holaspis guentheri mapApproximative Verbreitung der Ostafrikanischen Sägeschwanzeidechse (Holaspis laevis)

 

 

303 011 012 001 holaspis laevis originalOstafrikanische Sägeschwanzeidechse (Holaspis laevis) im Zoo Salzburg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Die Ostafrikanische Sägeschwanzeidechse ist eine attraktiv gefärbte, sehr aktive kleine Eidechse, die zoopädagogisch Viel hergibt, aber in Zoos nur ganz selten gezeigt wird.

Körperbau und Körperfunktionen

Eine kleine, mit Schwanz nur 12 cm lange, baumbewohnende Eidechse mit flachem Körper und Schwanzsowie an der Basis verwachsenen 3. und 4. Fingern. Die Tiere sind sehr bunt gefärbt mit gelben und schwarzen Längsstreifen auf dem Körper. Die gelben Streifen verschmelzen gegen den Schwanz zu einem einzigen, türkisblauen. Seitlich an den Kanten des Schwanzes gelb-orange Schuppen. Diese sind stachelig und stützen die Echse, wenn sie einen Baumstamm hinaufläuft. Von ihrer Schwesterart guentheri unterscheidet sie sich dadurch, dass sie nur einen Seitenstreifen hat anstatt zwei [1; 2; 6].

Verbreitung

Kenia, Kongo Dem., Malawi, Mosambik, Tansania [3].

Lebensraum und Lebensweise

Sägeschwanzeidechsen ernähren sich überwiegend von Insekten. Sie sind sehr lebhaft und, wenn sie nicht gerade sonnenbaden, fast den ganzen Tag mit der Erkundung ihres Reviers beschäftigt, um in Spalten und Ritzen nach Futtertieren zu suchen. Sie können zielsicher von Ast zu Ast springen, wobei sie ihren Körper extrem abflachen. Dadurch bildet sich an der Bauchseite eine konkave Rinne, die einen bis 30 m weiten Gleitflug ermöglicht [4]. Die Paarung dauert 5-8 Minuten. Die Weibchen produzieren in Abständen von 4-6 Wochen Gelege von meist zwei Eiern, die auf der Baumrinde abgelegt werden [6].

Gefährdung und Schutz

Im Rahmen der Roten Liste wurde die Art noch nicht beurteilt.

Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Keine Informationen.

Haltung

Es wird empfohlen, Ostafrikanische Sägeschwanzeidechsen paarweise oder in Kleingruppen von einem Männchen und mehreren Weibchen in einem halbfeuchten Terrarium mit den Mindestmaßen 40x40x50 cm (LxBxH) für ein Paar zu halten. Besser wäre ein größerer Behälter, andere Internetquellen geben mindestens 50x50x60 cm oder 60x40x50 cm an. Das Terrarium soll mit vielen vertikalen und horizontalen Klettermöglichkeiten ausgestatte sein, die gleichzeitig als Versteckplätze dienen. Zur Vergrößerung des Aktionsraums sollten die Rück- und Seitenwände mit Korkrinde verkleidet werden. Als Bodengrund sollte ein Feuchtigkeit speicherndes Substrat gewählt werden, wie z.B. eine Mischung aus Erde Sand oder Rindenmulch. Das Terrarium sollte über genügend große Lüftungsflächen verfügen und absolut ausbruchsicher sein [4].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird nur ganz ausnahmsweise in europäischen Zoos gezeigt. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: Im Reptiliengutachten 1997 des BMELF ist die Gattung Holaspis nicht explizit erwähnt. Die von Lacerta spp. abgeleiteten Mindestmaße für ein Terrarium (Breite x Länge x Höhe) von 36 cm x 24 cm x 24 cm für ein Paar oder eine Kleingruppe dürften wegen der Bewegungsfreudigkeit der Tiere eher unzureichend sein.

In der Schweizerischen Tierschutzverordnung (Stand 01.02.2024) und der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) ist die Art ebenfalls nicht erwähnt.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Ostafrikanische Sägeschwanzeidechse wurde 1904 von dem Wiener Zoologen Franz WERNER (1867-1939) als Holaspis guentheri laevis beschrieben. Erst im Jahr 2000 wurde Holaspis in zwei Arten aufgesplittet [5].

Literatur und Internetquellen

  1. BRANCH, B. (1988)
  2. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  3. LACERTA
  4. STYVES-JUNGLE
  5. THE REPTILE DATA BASE
  6. KRONINGER, M. & in den BOSCH, H. A. J. (2001)