Gefleckter Walzenskink (Chalcides ocellatus) im Reptilium Landau
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Ordnung: Schuppenkriechtiere (SQUAMATA)
Unterordnung: Echsen (SAURIA)
Zwischenordnung: Skinkartige (Scincomorpha)
Familie: Skinke (Scincidae)
Unterfamilie: Scincinae
Gefleckter Walzenskink
Chalcides ocellatus • The Ocellated Skink • Le scinque ocellé
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Als europäische Art, die während eines Urlaubs am Mittelmeer angetroffen werden kann, ist der Gefleckte Walzenskink von einem gewissen zoopädagogischem Interesse. Er wird aber nur in relativ wenigen Zoos gehalten. Körperbau und Körperfunktionen Der Gefleckte Walzenskink erreicht eine Gesamtlänge von 26-30 cm, Exemplare aus Griechenland selten mehr als 20 cm. Sein Körper ist dick, der zylindrische Schwanz nimmt etwa die halbe Gesamtlänge ein, der Kopf ist vom Körper nicht abgesetzt; die fünfzehigen Extremiäten sind kurz. Das braun gefärbte Schuppenkleid ist glatt und glänzend mit Längsreihen von kleinen schwarzen, weiß gestrichelten Flecken und, bei manchen Unterarten, einer dunkeln Seitenbinde. [2; 3]. VerbreitungNord- und Nordostafrika, Südeuropa, Naher und Mittlerer Osten: Ägypten, Algerien, Eritrea, Griechenland, einschließlich Kreta, Rhodos und weitere Inseln), Irak, Iran, Israel, Italien (Lampedusa, Sardinien, Sizilien), Jemen, Jordanien, Kuwait, Libanon, Libyen, Mali, Malta, Marokko, Mauretanien, Niger, Oman, Pakistan, Saudi-Arabien, Somalia, Sudan, Süd-Sudan, Tunesien, Türkei (Anatolien), Turkmenistan, Vereinigte Arabische Emirate, West-Sahara, Zypern [4; 5]. Lebensraum und LebensweiseDer Gefleckte Walzenskink lebt im Sand von Trocken- und Feuchtgebieten, auf strauchbestandenen Flächen in Strandnähe, in Weinbergen und auf Feldern. Oft versteckt er sich in Spalten von Trockenmauern, gräbt sich aber auch im Boden ein. In Europa ist er meist tagaktiv, wobei er die größte Hitze über Mittag meidet. Die Nahrung besteht aus Arthropoden, seltener kleinen Echsen und Früchten. Die Art ist ovovivipar, ein Wurf umfasst bis zu drei Junge [1; 2; 3; 5]. Gefährdung und SchutzGestützt auf eine Beurteilung aus dem Jahr 2016 ist der Apothekerskink seit 2021 wegen seiner weiten Verbreitung und seiner mutmaßlich grossen Population in der Roten Liste der IUCN als nicht-gefährdet (LEAST CONCERN) aufgeführt. Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt Bedeutung für den MenschenDie Art wird für den nationalen und internationalen Tierhandel gesammelt, es werden aber auch viele Exemplare für diesen Zeck gezüchtet [5]. HaltungEs wird empfohlen, für die Hälfte des Bodens nicht allzu feinen und nicht scharfen Sand als Substrat zu wählen, für die andere Hälfte kann ein sandige Erde genommen und mit gegen die Wühltätigkeit geschützten xerophytischen Pflanzen bestückt werden. Das Terrarium sollte mit Wärme- und UV-Strahler sowie lokal einer Bodenheizung ausgestattet sein. Die Lufttemperatur sollte tagsüber bei 25-30ºC liegen und nachts abgesenkt werden. Die Bodentemperatur sollte lokal 28-38ºC erreichen. Eine Überwinterung ist für Tiere aus dem nördlichen Mittelmeerraum empfehlenswert [3]. Haltung in europäischen Zoos: Gefleckte Walzenskinke werden in weniger als 30 europäischen Einrichtungen gezeigt, die sich zu einem Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: Nach Reptiliengutachten 1997 des BMELF soll ein Terrarium für ein Paar mindestens 5x so lang und 4x so breit sein wie die Kopf-Rumpflänge der Tiere. Die Höhe soll das Dreifache der Kopf-Rumpflänge betragen. Für jedes weitere Tier kommen 15% zur Basisfläche dazu. In der Schweizerischen Tierschutzverordnung (Stand 01.062.2024) und der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) ist die Art nicht erwähnt. Taxonomie und NomenklaturDie Art 1775 vom schwedischen Naturforscher Peter FORSSKÅL, einem Schüler Carl von LINNÉs, als "Lacerta ocellata" erstmals wissenschaftlich beschrieben. 1887 stellte sie der am British Museum tätige belgische Zoologe George Albert BOULENGER in die von dem Wiener Arzt und Naturforscher Josephus Nicolaus LAURENTI 1768 aufgestellte Gattung Chalcides [4]. |
Literatur und Internetquellen
- ARNOLD, E.N. & BURTON, J.A. (1978)
- GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
- NIETZKE, G. (1969)
- THE REPTILE DATA BASE
- WILMS, T. et al. (2021). Chalcides ocellatus. The IUCN Red List of Threatened Species 2021: e.T157283A748508. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2021-3.RLTS.T157283A748508.en . Accessed on 02 September 2024..