Westliche Kanareneidechse (Gallotia galloti eisentrauti) im Tierpark Bochum
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Ordnung: Schuppenkriechtiere (SQUAMATA)
Unterordnung: Echsen (SAURIA)
Zwischenordnung: Skinkartige (Scincomorpha)
Familie: Eidechsen (Lacertidae)
Westliche Kanareneidechse
Gallotia galloti • The Western Canaries Lizard • Le lézard des îles Canaries occidentales
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
Weitere Bilder auf BioLib.cz |
Die Westliche Kanareneidechse ist eine stämmige, mittelgroße Lacertidenart. Sie ist ein im Freiland kaum zu übersehendes Charaktertier der Ferieninseln Teneriffa und La Palma und könnte zoopädagogisch von Interesse sein, um Inselfaunen zu thematisieren. Sie wird aber nur ganz selten in Zoos gehalten. Körperbau und KörperfunktionenMännchen erreichen eine Länge von 14.5 cm von der Schnauzenspitze bis zur Kloake, Weibchen von 13.5 cm. Der Schwanz ist etwa doppelt so lang wie Kopf und Körper, es kann also eine Gesamtlänge von rund 45 cm erreicht werden [1]. VerbreitungWestliche Kanaren : Die Westliche Kanareneidechse kommt in zwei Unterarten (eisentrauti, galloti) auf Teneriffa und den kleinen, Teneriffa vorgelagerten Inseln Roque de Anaga de Dentro, Roque de Fasnia und Roque de Garachico und in je einer weiteren Unterart auf Roque de Anaga de Fuera (insulanagae) bzw. auf La Palma (palmae). Die Art wurde auf andere Kanareninseln verschleppt (vereinzelt El Hierro und und Fuerteventura (hier großer Bestand beim Morro Jable) [2; 3]. Lebensraum und LebensweiseDie Westliche Kanareneidechse meidet Wald, ist aber ansonsten in unterschiedlichen Lebensräumen von der Küste bis zu höheren Lagen (3'000 m) des Teide anzutreffen. Gerne besiedelt sie Trockenmauern. Kanareneidechsen ernähren sich von Pflanzenmaterial und Insekten. Die Weibchen legen zweimal jährlich 2-9 Eier [2]. Gefährdung und SchutzDie Westliche Kanareneidechse ist relativ weit verbreitet und ist in unterschiedlichen Lebensräume häufig. Es sind keine größeren Gefahren bekannt, die die Existenz der Art in Frage stellen würden. Sie gilt daher nach einer Beurteilung aus dem Jahr 2008 als nicht gefährdet. Die Unterart insulanagae ist auf der nationalen Roten Liste Spaniens als potenziell gefährdet aufgeführt [2]. Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt. Die Westliche Kanareneidechse fällt unter Anhang 2 der Berner Konvention über die Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume und ist ist eine streng zu schützende Tierart nach Anhang IV der FFH-Richtlinie (92/43/EWG). Bedeutung für den MenschenIm Kulturland wird sie bisweilen als (wohl vermeintlicher) Schädling verfolgt [2]. HaltungHaltung in europäischen Zoos: Die Art wird nur ganz ausnahmsweise in europäischen Zoos gezeigt. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: Nach Reptiliengutachten 1997 soll ein Terrarium für ein Paar mindestens 6x so lang und 4x so breit sein wie die Kopf-Rumpflänge der Tiere. Die Höhe soll das Vierfache der Kopf-Rumpflänge betragen. Für jedes weitere Tier kommen 15% zur Basisfläche dazu. In der Schweizerischen Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2022) werden für ein Paar die gleichen Dimensionen vorgeschrieben. Für jedes weitere Tier kommt das 2x2-fache der Kopf-Rumpflänge zur Basisflächen dazu. In der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2023 ist die Art nicht erwähnt. Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde 1839 vom französischen naturwissenschaftlichen Illustrator Paul-Louis OUDART unter dem Namen Lacerta galloti beschrieben. Seit 1973 lautet der Gattungsname Gallotia [3]. |
Literatur und Internetquellen
- GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
- MIRAS, J.A.M., PÉREZ-MELLADO, V., MARTÍNEZ-SOLANO, I. (2009). Gallotia galloti. The IUCN Red List of Threatened Species 2009: e.T61504A12493747. http://www.iucnredlist.org/details/61504/0. Downloaded on 16 July 2017.
- THE REPTILE DATA BASE