Kronengecko (Correlophus ciliatus) im Tropiquarium Servion
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Ordnung: Schuppenkriechtiere (SQUAMATA)
Unterordnung: Echsen (SAURIA)
Zwischenordnung: Geckoartige (Gekkota)
Familie: Doppelfingergeckos (Diplodactylidae)
Kronengecko
Correlophus ciliatus • The Crested Gecko • Le gecko à crête, gecko à cils ou gecko à frange
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der Kronengecko galt während beinahe 130 Jahren als ausgestorben und wurde erst 1994 wiederentdeckt. Die Art gilt als gefährdet. Im Terrarium ist sie gut zu halten und wird in verschiedenen Farbvarianten gezüchtet. Körperbau und KörperfunktionenKronengeckos sind sehr variabel gefärbt und gemustert. Die Grundfarbe kann Grau, Braun, Rot, Orange und Gelb in verschiedenen Schattierungen sein. Sie erreichen eine Gesamtlänge von 20-25 cm, wovon 10-15 cm auf den Schwanz entfallen. Zu den auffälligsten Merkmalen zählen die haarähnlichen, an Wimpern erinnernden Fortsätze oberhalb der Augen. Diese Fortsätze setzen sich in zwei Reihen von Stacheln fort, die zu den Seiten des keilförmigen Kopfes und weiter bis zur Schwanzbasis verlaufen. Der Schwanz ist als Greifschwanz ausgebildet, hat aber keine Haftorgane. Bei Bedrohung kann er abgeworfen werden, wird später aber nicht regeneriert [2; 3; 6].] VerbreitungNeukaledonien: südlicher Teil von Grande Terre, im Norden bisher erst ein Vorkommen bekannt, Île des Pins und davor liegende Inselchen [1; 5; 6]. Lebensraum und LebensweiseDer Kronengecko lebt in Regenwäldern in Höhenlagen von 150-1'000 m. Er ist nachtaktiv, geht im Kronendach der Nahrungssuche nach und verbringt den Tag in hohlen Ästen, Astlöchern oder dichtem Laub. Die Tiere ernähren sich hauptsächlich von Wirbellosen, Früchten und Nektar. Sie werden mit etwa zehn Monaten geschlechtsreif. Die Weibchen legen vier- bis siebenmal pro Jahr zwei weichschalige Eier in den Boden. Die Jungen schlüpfen je nach Temperatur nach 60 bis 120 Tagen. Sie haben eine Kopf-Rumpflänge von etwa 40 und eine Schwanzlänge von 35 mm. Ihr Geschlecht wird durch die Bruttemperatur beeinflusst. Eier, die einer höheren Temperatur ausgesetzt sind, haben eine kürzere Brutzeit und eine größere Chance, männliche Jungtiere hervorzubringen [1; 2; 5; 6]. Gefährdung und SchutzAufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2011, überprüft und bestätigt 2018, ist die Art in Anbetracht ihrer begrenzten Verbreitung und ihrer mutmaßlichen Bestandsabnahme in der Roten Liste der IUCN als gefährdet (VULNERABLE) aufgeführt. Hauptsächliche Gefahren für diese Art sind der weitere Verlust oder die Beeinträchtigungung des Lebensraums, die Prädation durch eingeführte Ratten und Katzen und, in tiefer gelegenen Gebieten, die Auswirkungen der eingeführten Ameise Wasmannia auropunctata [5]. Der internationale Handel wird durch CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenDie Tiere werden gebietsweise illegal für den Heimtierhandel gesammelt. Die Art gehört zu den beliebtesten Heimreptilien und wird zu Zehntausenden gezüchtet [4; 5]. HaltungDie Tiere werden einzeln oder eventuell in Gruppen von einem Männchen und mehreren Weibchen gehalten. Paarhaltung wird nicht empfohlen, weil das Männchen ein einzelnes Weibchen zu sehr bedrängt. Das Terrarium soll als Regenwaldterrarium gestaltet sein, das höher als breit und mit vielen Kletterästen ausgestattet ist. Es sollte mit Wärme- und UV-Strahlern ausgestattet sein. Die Lufttemperatur soll tagsüber zwischen 25-30°C betragen und nachts auf 20-22°C zurückgefahren werden. Im Winter kann sie etwas kühler sein. Die Beleuchtungsdauer soll im Sommer 14 Stunden betragen und kann während des Winters auf 10 h reduziert werden. Die Verpaarung soll erst erfolgen, wenn die Tiere zwei Jahre alt sind. Die Eier sollten gleich nach der Ablage in einen Inkubator überführt werden [3]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in gegen 110 Institutionen gezeigt, die sich zu etwa einem Fünftel im deutschsprachigen Raum befinden. Die Art wurde im Frankfurter und im Kölner Zoo nachgezogen. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: Nach Reptiliengutachten 1997 des BMELF soll ein Terrarium für ein Tier oder eine kleine Gruppe mindestens 6x so lang 6x so breit und 8x so hoch sein wie die Kopf-Rumpflänge der Tiere, d.h. ca. 60x60x80 cm messen. In der Schweizerischen Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2024) und der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) ist die Art nicht explizit erwähnt. Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde 1866 von dem am Muséum National d'Histoire Naturelle in Paris tätigen Alphonse GUICHENOT unter ihren heute wieder gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben. Zwischenzeitlich war sie während 128 Jahren in der Gattung Rhacodactylus untergebracht [6]. |
Literatur und Internetquellen
- BAUER, A. M. & SADLIER, R. A. (2000)
- HENKEL, F. H. & SCHMIDT, W. (2003)
- NEUKALEDONIEN-GECKOS
- THE REPTILE DATA BASE
- SADLIER, R.A., BAUER, A.M. et al. (2021). Correlophus ciliatus. The IUCN Red List of Threatened Species 2021: e.T176173A123253756. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2021-2.RLTS.T176173A123253756.en. Accessed on 02 December 2024..
- SANCHEZ, M., CASSAN, J.-J. & DUVAL, T. (2015)