Leopardgecko

Leopardgecko (Eublepharis macularius) im Zoo Landau
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ordnung: Schuppenkriechtiere (SQUAMATA)
Unterordnung: Echsen (SAURIA)
Zwischenordnung: Geckoartige (Gekkota)
Familie: Lidgeckos (Eublepharidae)

D LC 650

Leopardgecko

Eublepharis macularius • The Leopard Gecko • Le gecko léopard

303 008 027 005 eublepharis macularius solingen fauna PD1Leopardgecko (Eublepharis macularius) im Tierpark Fauna, Solingen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

303 008 027 005 eublepharis macularius mapApproximative Verbreitung des Leopardgeckos (Eublepharis macularius)

 

303 008 027 005 eublepharis macularius pombia KR1Leopardgecko (Eublepharis macularius) im Safaripark Pombia © Klaus Rudloff, Berlin

 

303 008 027 005 landau eublepharis macularius (28)Leopardgecko (Eublepharis macularius) im Zoo Landau © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

303 008 027 005 eublepharis macularius alligatorbay PD1Leopardgecko (Eublepharis macularius) in der Alligator Bay, Beauvoir © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

303 008 027 005 eublepharis macularius viv LSN PD1Leopardgecko (Eublepharis macularius) im ehemaligen Vivarium de Lausanne © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

303 008 027 005 eublepharis macularius alligatorbay PD2Leopardgecko (Eublepharis macularius) in der Alligator Bay, Beauvoir © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Obwohl der Leopardgecko an sich nachtaktiv ist, ist er im Terrarium auch tagsüber meist zusehen. Die Tiere werden sehr zutraulich und sind bei Privathaltern wie in Zoos gleichermaßen beliebt.

Körperbau und Körperfunktionen

Die Gesamtlänge eines Leopardgeckos kann bis 25 cm betragen, wovon etwa 10 cm auf den Schwanz entfallen. Als Vertreter der Eublephariden hat er bewegliche Augenlider. Besonders auffallend sind die zahlreichen kleinen, warzenartigen Höcker auf der Oberseite und der stark verdickte Schwanz. Die Männchen haben leicht verdickte Hemipenes-Taschen und funktionsfähige Präanalporen. Dieser Gecko verdankt seinen Namen der dunklen Fleckenzeichnung auf gelbbraunem Untergrund. Es gibt allerdings viele Zuchtformen, deren Färbung zum Teil erheblich von jener der Wildform abweicht. Jungtiere haben Querbänder [1; 2; 3; 4].

Verbreitung

Die Gattung Eublepharis kommt im Nahen Osten, Süd- und Mittelasien, von der Türkei und Syrien sowie Turkmenistan bis nach Bangladesch vor. Die Verbreitung von Eublepharis macularius reicht je nach Quelle von Ost-Iran oder Südwest-Afghanistan über Pakistan bis Nordwest-Indien [2; 7].

Lebensraum und Lebensweise

Die Art besiedelt Wüsten und Halbwüsten. Sie lebt in strauchbewachsenen, felsigen Lebensräumen bis 2500 m Höhe auf steinigem oder lehmigem Boden, kommt aber auch in Städten wie Kabul oder Peshawar vor. Die Tiere sind dämmerungs- und nachtaktiv. Weibchen setzen fünf- bis sechsmal pro Jahr ein aus zwei dünnschaligen Eiern bestehendes Gelege ab, das sie in feuchtem Sand vergraben. Bei einer Umgebungstemperatur von 26°C entwickeln sich die Jungen zu Weibchen, bei 29°C liegt das Geschlechterverhältnis bei etwa 1:1 und bei 31.5°C schlüpfen fast nur Männchen [1; 2; 3; 4: 5;].

Gefährdung und Schutz

Aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2017 ist die Art in Anbetracht ihrer relativ weiten Verbreitung und ihres mutmaßlich stabilen Bestands seit 2021 in der Roten Liste der IUCN als nicht-gefährdet (LEAST CONCERN) aufgeführt [8].

Der internationale Handel wird durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Tiere werden vom Menschen offenbar nicht verfolgt, abgesehen davon, dass eventuell gebietsweise immer noch Tiere für den Heimtierhandel gesammelt werden [1; 8].

Haltung

Die Tiere werden paarweise oder in Gruppen von einem Männchen und mehreren Weibchen in einem Trockenterrarium gehalten, das länger als hoch ist. Es sollte mit Wärme- und UV-Strahlern ausgestattet und mit Wurzeln, Kletterästen und Steinaufbauten, hohl gelegten Steinplatten sowie einer flachen Wasserschale eingerichtet sein. Zur Vergrößerung des Aktionsraums können die Rück- und Seitenwände mit Felsaufbauten verkleidet werden. Als in den Verstecken stets etwas feucht zu haltendes Bodensubstrat eignen sich Sand oder ein Sand-Lehm-Gemisch. Die Lufttemperatur soll tagsüber zwischen 24-32°C, lokal bis 35-40°C betragen und nachts auf 15-23°C zurückgefahren werden. Während des Winters wird eine reduzierte Aktivität von 4-10 Wochen bei Temperaturen von 20°C tagsüber und 15°C nachts empfohlen. Zu einer bestehenden Gruppe sollten tunlichst keine neuen Tiere eingesetzt werden [2; 4; 6].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 270 Institutionen gezeigt, von denen sich etwa 50 im deutschsprachigen Raum befinden. Teils handelt es sich um wildfarbene Tiere, teils um hinsichtlich Färbung und Musterung bisweilen stark abweichende Zuchtformen. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: Nach Reptiliengutachten 1997 des BMELF soll ein Terrarium für ein Paar mindestens 4x so lang und 3x so breit sein wie die Kopf-Rumpflänge der Tiere. Die Höhe soll das Doppelte der Kopf-Rumpflänge betragen. Für jedes weitere Tier kommen 15% zur Basisfläche dazu.

In der Schweizerischen Tierschutzverordnung (Stand 01.02.2024) ist die Art nicht erwähnt.

Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) schreibt für ein Paar erwachsene Tiere eine Grundfläche von 0.5 m² bei einer Höhe von 40 cm vor. Für jedes weitere Tier ist die Fläche um 0.2 m² zu erhöhen.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1854 von dem viele Jahre in Kalkutta tätigen englischen Zoologen Edward BLYTH als Cyrtodactylus macularius beschrieben. 1864 teilte sie der aus Esslingen stammende und für das Londoner Natural History Museum tätige Albert Carl Ludwig Gotthilf GÜNTHER als vermeintlich neue Art unter der Bezeichnung fasciolatus in die Gattung Eublepharis ein. Es werden fünf Unterarten anerkannt [7].

303 008 027 005 eublepharis macularius beauval PD1Leopardgecko (Eublepharis macularius) im ZooParc de Beauval © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Literatur und Internetquellen

  1. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  2. HENKEL, F. H. & SCHMIDT, W. (2003)
  3. HENKEL, F. H. & SCHMIDT, W. (2007)
  4. NIETZKE, G. (1969)
  5. O'SHEA, M. & HALLIDAY, T. (2002)
  6. TERRARIENGEMEINSCHAFT BERLIN E.V.
  7. THE REPTILE DATA BASE
  8. PAPENFUSS, T., SHAFIEI BAFTI, S. & SHARIFI, M. (2021). Eublepharis macularius. The IUCN Red List of Threatened Species 2021: e.T164745A1072324. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2021-3.RLTS.T164745A1072324.en. Accessed on 20 August 2023.