Vietnam-Gecko (Gekko scientiadventura) im Kölner Zoo
© Thomas Ziegler, Zoo Köln
Ordnung: Schuppenkriechtiere (SQUAMATA)
Unterordnung: Echsen (SAURIA)
Zwischenordnung: Geckoartige (Gekkota)
Familie: Haftfingergeckos (Gekkonidae)
Unterfamilie: Gekkoninae
Vietnam-Gecko
Gekko scientiadventura • The Vietnamese Gecko • Le gecko du Vietnam
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der Vietnam-Gecko ist ein kleiner Vertreter seiner Gattung, der erst vor wenigen Jahren entdeckt wurde und in Zoos kaum gezeigt wird. Körperbau und KörperfunktionenMit einer Gesamtlänge bis zu 154 mm, wovon 73 mm auf Kopf und Rumpf entfallen, gehört der Vietnam-Gecko zu den kleinen Gekko-Arten. Sein Kopf ist deutlich breiter als der Hals, der Körper ist schlank, der leicht hochovale Schwanz länger als Kopf und Rumpf und nicht verdickt. Die Längsfalten an den Flanken sind schwach entwickelt. Keine höckerigen Schuppen auf der Oberseite von Kopf, Rumpf und Schwanz. Die Oberseite ist bräunlich bis gelblich, auf dem Rücken mit sieben hellen Flecken, die in seitliche Querbänder übergehen können, auf dem Schwanz 7-10 helle Querbänder. Die Unterseite ist marmoriert. Der Schwanz kann abgeworfen und regeneriert werden [1]. VerbreitungVietnam (Quang Binh Provinz) und benachbartes Zentral-Laos [1; 2; 3]. Lebensraum und LebensweiseDie Art besiedelt Primärwald mit überwachsenen Karstfelsen. Die Tiere sind nachtaktiv. Die Weibchen legen ihre aus zwei Eiern bestehenden Gelege in gemeinschaftlichen Ablageplätzen in Karsthöhlen [1]. Gefährdung und SchutzAufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2017 ist die Art in Anbetracht ihrer Häufigkeit und ihres mutmaßlich stabilen Bestands seit 2018 in der Roten Liste der IUCN als nicht-gefährdet (LEAST CONCERN) aufgeführt [3]. Der internationale Handel wird durch CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenDie Art ist für den internationalen Handel bedeutungslos und dürfte auch für die heimische Bevölkerung keine wesentliche Bedeutung haben [3]. HaltungHaltung in europäischen Zoos: Die Art wird gegenwärtig (2024) in keinem europäischen Zoo gezeigt. Für weitere Informationen siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: Nach Reptiliengutachten 1997 des BMELF soll ein Terrarium für ein Paar mindestens 6x so lang und 6x so breit sein wie die Kopf-Rumpflänge der Tiere. Die Höhe soll das Achtfache der Kopf-Rumpflänge betragen. Für jedes weitere Tier kommen 15% zur Basisfläche dazu. In der Schweizerischen Tierschutzverordnung (Stand 01.02.2024) und der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) ist die Art nicht erwähnt. Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde von einer Forschergruppe mit dem Reptilien-Kurator des Kölner Zoos, Thomas Ziegler, beschrieben [1; 2]. Sie wurde nach der ZDF Sendung "Abenteuer Wissen" benannt, in deren Rahmen der Gecko erstmals öffentlich gezeigt wurde. Das hat nicht alle Herpetologen erfreut. Im DGHT-Forum fand sich folgender Kommentar: "Hier wurde ja schon öfter über die Tendenz diskutiert, bei der Namensgebung neuer Arten Eigennamen, Widmungen und ähnlichen Nonsens einzubauen, anstatt zu versuchen, mit dem Namen Charakteristika der Spezies zu beschreiben. Hier ein brandaktuelles Beispiel, das gerade mir als Gekkofan besonders weh tut: Gekko scientiadventura. Demnächst werden wir wohl noch mit Latastia startrekensis oder - seriöser- Brachylophus tagesschauensis bzw B. presentatiodies konfrontiert." |
Literatur und Internetquellen
- RÖSLER, H.; ZIEGLER, T., VU, N.T.; HERRMANN, H.-W. & BÖHME, W. (2004)
- THE REPTILE DATA BASE
- NGUYEN, T.Q. (2018). Gekko scientiadventura. The IUCN Red List of Threatened Species 2018: e.T104718004A104718951. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2018-2.RLTS.T104718004A104718951.en. Accessed on 20 August 2023.