Westmexikanischer Schwarzleguan (Ctenosaura pectinata) im Exotarium Oberhof
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Ordnung: Schuppenkriechtiere (SQUAMATA)
Unterordnung: Echsen (SAURIA)
Zwischenordnung: Leguanartige (Iguania)
(Über-)Familie: Leguane (Iguanidae)
(Unter-)Familie: Leguan-Verwandte (Iguanidae i.e.S.)
Westmexikanischer Schwarzleguan
Ctenosaura pectinata • The Guerreran Spiny-tailed Iguana • L'iguane noir du Méxique occidental
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Wie sein Name sagt, ist die Verbreitung des Westmexikanischen Schwarzleguans auf Mexiko beschränkt, wenn man davon absieht, dass es in den USA eingeführte Populationen gibt. In Zoos ist die im Freiland nicht gefährdete Art sehr selten zu sehen, vermutlich weil im Fall, wo ein bodenlebender Großleguan gezeigt werden soll, gefährdete Arten vorgezogen werden. Körperbau und KörperfunktionenMännliche Westmexikanische Schwarzleguane können eine Kopf-Rumpflänge von ca. 35 cm und eine Gesamtlänge von über einem Meter erreichen, Weibchen bleiben etwa 30% kleiner. Adulte Männchen haben einen deutlich, Weibchen einen schwächer ausgeprägten Rückenkamm. Die Jungtiere sind leuchtend grün gefärbt mit Querreihen heller Flecken. Erwachsene sind dunkelgrau bis schwarz, manche mit weißen bis gelbgrauen Flecken oder hellen Querbändern [2; 5]. VerbreitungNord-/Zentralamerika: Mexiko (Michoacán, Morelos, Guerrero, Sinaloa, Puebla, Colima, Jalisco, Oaxaca, Nayarit, Aguascalientes sowie möglicherweise eine angesiedelte Population in Sonora). Eingeführt und etabliert im südlichen Texas und in der Gegend von Miami [2; 3]. Lebensraum und LebensweiseDer Westmexikanische Schwarzleguan ist tagaktiv. Er besiedelt trockene Biotope mit spärlicher Vegetation oder Trockenwälder bis auf etwa 1'500 m Höhe, vor allem schwarze Felsen vulkanischen Ursprungs, wo die Tiere gut getarnt sind, Trockenmauern und Ruinen. Als Verstecke dienen Baum- und selbst gegrabene Erdhöhlen oder Spalten in Felswänden. Die Tiere treten in Kolonien auf, wobei die Männchen kleine Territorien halten und innerhalb der Kolonie eine ausgeprägte Hierarchie beachten. Jungtiere ernähren sich überwiegend von Insekten, Erwachsene fast ausschließlich von Pflanzenmaterial. Die Paarungszeit fällt regional unterschiedlich in den Zeitraum Januar-März, die Eiablage auf März bis Juni. Das Gelege besteht im Mittel je nach Region aus 31-46 (10-71) Eiern, die im Boden vergraben werden. Die Jungtiere schlüpfen meistens nach 70-90 Tagen [2; 4; 5]. Gefährdung und SchutzDer Westmexikanische Schwarzleguan ist weit verbreitet, aber sein Areal ist fragmentiert und die Bestände nehmen ab. Da die Gesamtpopulation immer noch sehr groß ist - sie könnte 36 Millionen Individuen umfassen - wird die Art aber, gestützt auf eine Beurteilung aus dem Jahr 2020, als nicht gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) beurteilt [5]. Der internationale Handel wird seit dem 26.11.2019 nach CITES-Anhang II geregelt. Bedeutung für den MenschenDer Westmexikanische Schwarzleguan wird gebietsweise wegen seines Fleischs, seiner Haut oder vermuteter medizinischer Eigenschaften für den Eigenbedarf gejagt oder auf lokalen Märkten angeboten. Es gibt mehrere registrierte Zuchtbetriebe. Seit die Art in CITES-Anhang II aufgeführt ist, wurden bis 2021 lediglich 50 lebende Exemplare aus Mexiko ausgeführt [1; 4]. HaltungFür die Haltung eines adulten Paars wird ein Trockenterrarium von mindestens 200 cm x 150 cm x 130 cm (LxBxH) empfohlen. Dieses sollte mit Wärme- und UV-Strahlern ausgestattet, gut strukturiert aber eher nicht bepflanzt sein und eine Trinkgelegenheit enthalten. Klimawerte: Lufttemperatur tagsüber 28-33ºC, lokal bis 45ºC liegen, nachts Abkühlung auf etwa 18-24ºC; relative Luftfeuchtigkeit tags 50-60%, nachts 70-80%; Beleuchtungsdauer im Winter 11, im Sommer 13 Stunden [2]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in extrem wenigen Institutionen gezeigt. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: Nach Reptiliengutachten 1997 des BMELF soll ein Terrarium für ein Paar mindestens 5x so lang, 4x so breit und 3x so hoch sein wie die Kopf-Rumpflänge der Tiere. Für jedes weitere Tier kommen 15% zur Basisfläche dazu. Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.02.2024) schreibt für 1-2 Tiere ein Gehege vor, dessen Grundfläche das 5x4-fache der Kopf-Rumpflänge und dessen Höhe das Doppelte der Kopf-Rumpflänge messen. Für jedes weitere Tier kommt das 2x2-fache der Kopf-Rumpflänge zur Basisflächen dazu. In der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) ist die Art nicht erwähnt. Taxonomie und NomenklaturDer Westmexikanische Schwarzleguan wurde 1834 von dem aus Braunschweig stammenden Zoologen Arend Friedrich August WIEGMANN als "Cyclura pectinata" erstmals wissenschaftlich beschrieben. 1845 kam er in die von John Edward GRAY vom British Museum in London aufgestellte Gattung Ctenosaura. Die Art ist monotypisch [5]. |
Literatur und Internetquellen
- CITES TRADE DATA BASE
- KÖHLER, G. (2002)
- NATURE SERVE EXPLORER
- REYNOSO, V.H., VÁZQUEZ-CRUZ, M., RIVERA-ARROYO, R.C., ZARZA-FRANCO, E. & GRANT, T.D. (2020). Ctenosaura pectinata. The IUCN Red List of Threatened Species 2020: e.T174478A1414553. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2020-2.RLTS.T174478A1414553.en. Accessed on 10 August 2022.
- THE REPTILE DATA BASE