Kubaleguan (Cyclura nubila) in der Ferme aux Crocodiles, Pierrelatte
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Ordnung: Schuppenkriechtiere (SQUAMATA)
Unterordnung: Echsen (SAURIA)
Zwischenordnung: Leguanartige (Iguania)
(Über-)Familie: Leguane (Iguanidae)
(Unter-)Familie: Leguan-Verwandte (Iguanidae i.e.S.)
Kubaleguan
Cyclura nubila • The Cuban Rock Iguana • L'iguane terrestre de Cuba
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der Kubaleguan ist der größte Vertreter der Wirtelschwanzleguane. Er gilt als gefährdet, aber sein effektiver Gefährdungsgrad müsste überprüft werden. In Zoos ist er deutlich seltener als der verwandte Nashornleguan, zumal seine Population nicht durch ein Zuchtprogramm gefördert wird. Körperbau und KörperfunktionenAls größter Vertreter seiner Gattung erreicht der Kubaleguan eine Gesamtlänge von 150 cm und eine Kopf-Rumpflänge von 70 cm. Männchen sind deutlich größer als Weibchen und haben große Schenkelporen, über die sie Pheromone abgeben. Beide Geschlechter haben einen Rückenkamm. Die Schuppen der Schnauzenpartie sind vergrößert und höckerig, bilden aber keine «Hörner». Die Hautfarbe variiert bei den Männchen von dunkelgrau bis ziegelrot, bei den Weibchen ist sie olivgrün mit dunkeln Bändern. Die Füße sind schwärzlich [1; 3]. VerbreitungKaribik: Kuba und Cayman Islands, eingeführt in Puerto Rico (Mayaguez Island) [3]. Lebensraum und LebensweiseDer Kubaleguan lebt vorzugsweise in küstennahen, felsigen, mit Büschen, Stechpalmen und Opuntien bestandenen Bereichen. Die Tiere ernähren sich von Pflanzenmaterial, wie Blättern, Blüten oder Früchten. Der Kubaleguan ist ovipar. Die Gelege bestehen auch 5-11 Eiern, aus denen bei einer Umgebungstemperatur von ca. 30ºC nach 77-92 Tagen etwa 27-32 cm lange Junge schlüpfen [3; 4]. Gefährdung und SchutzAufgrund einer revisionsbedürftigen Beurteilung aus dem Jahr 1996 wurde die Art als gefährdet eingestuft [Rote Liste: VULNERABLE [4]. Der internationale Handel ist nach CITES Anhang I eingeschränkt. Zoogestützte Artenschutzprojekte (Beispiele):
Bedeutung für den MenschenBetreffend eine lokale Nutzung macht die Rote Liste keine Angaben [4]. Seit dem Bestehen von CITES bis 2018 exportierten Kuba 122 und die Kaimaninseln 14 Wildfänge. Die letzte Ausfuhr erfolgte 2009. Im selben Zeitraum wurde weltweit der Export von 109 Nachzuchttieren gemeldet. Davon stammten 56 aus Tschechien [2]. HaltungMännchen und Weibchen sind außerhalb der Paarungszeit äußerst aggressiv gegen einander. Eine gute Strukturierung des Terrariums und Ausweichmöglichkeiten sind deshalb erforderlich. Die Tiere sollten ein Badebecken zur Verfügung haben. Temperatur und Luftfeuchte sollen im Tagesverlauf schwanken [3]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in gut zwei Dutzend Institutionen gezeigt, von denen sich nur wenige im deutschsprachigen Raum befinden. Dem Zoo Neuwied gelang 2020 die Zucht [PM vom 09.09.2020]. Auch in Antwerpen und Prag hat es schon Nachwuchs gegeben. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: Nach Reptiliengutachten 1997 des BMELF soll ein Terrarium für ein Paar mindestens 5x so lang, 4x so breit und 3x so hoch sein wie die Kopf-Rumpflänge der Tiere. Für jedes weitere Tier kommen 15% zur Basisfläche dazu. Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.02.2024) schreibt für 1-2 Tiere ein Gehege vor, dessen Grundfläche das 5x4-fache der Kopf-Rumpflänge und dessen Höhe das Doppelte der Kopf-Rumpflänge messen. Für jedes weitere Tier kommt das 2x2-fache der Kopf-Rumpflänge zur Basisflächen dazu. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) verlangt für 1-2 adulte Tiere ein Terrarium mit einer Grundfläche von 5 m² bei einer Höhe von 1.80 m. Für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um 2 m² zu vergrößern. Taxonomie und NomenklaturDer Kubaleguan wurde 1831 von John Edward GRAY vom British Museum in London als "Iguana nubila" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Cyclura wurde 1825 von dem US-amerikanischer Arzt, Zoologen und Paläontologen Richard HARLAN eingeführt. Nachdem Cyclura lewisi 2004 als eigenständige Art abgetrennt wurde, werden noch zwei Unterarten anerkannt [4; 5]:
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Literatur und Internetquellen
- CITES IDENTIFICATION MANUAL
- CITES TRADE DATA BASE
- CYCLURA.EU
- DAY, M. (1996). Cyclura nubila. The IUCN Red List of Threatened Species 1996: e.T6030A12338655. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.1996.RLTS.T6030A12338655.en . Downloaded on 29 June 2020.
- THE REPTILE DATA BASE