Blauer Stachelleguan (Sceloporus serrifer cyanogenys) im Zoo-Aquarium Berlin
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Ordnung: Schuppenkriechtiere (SQUAMATA)
Unterordnung: Echsen (SAURIA)
Zwischenordnung: Leguanartige (Iguania)
(Über-)Familie: Leguane (Iguanidae)
(Unter-)Familie: Stachelleguan-Verwandte (Phrynosomatidae)
Blauer Stachelleguan
Sceloporus (serrifer) cyanogenys • The Blue Spiny Lizard • Le scélopore bleu
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der Blaue Stachelleguan ist eine nicht-gefährdete, für die Trockengebiete des südwestlichen Nordamerikas typische Echse. Er ist bei Privathaltern beliebt, wird häufig gezüchtet ist in manchen Zoos, die seinen Lebensraum in ihren Terrarien vermitteln wollen, nebst Halsband- und anderen Stachelleguanen vertreten. Körperbau und KörperfunktionenDie Männchen erreichen eine Gesamtlänge von 36 cm. Die Weibchen bleiben etwas kleiner. Bei cyanogenys ist das dunkle Halsband deutlich hell begrenzt, es sind helle Nackenflecke vorhanden und der Schwanz weist über 15 nicht sehr deutliche, helle Bänder auf [3]. VerbreitungNord- und Mittelamerika: Südwestliche USA, Mexiko von der US-Grenze bis nach Yucatan, Belize, Nordguatemala. cyanogenys kommt im nördlichen Teil des Areals vor [2]. Lebensraum und LebensweiseDie Tiere sind tagaktive Felsenbewohner, die sich hauptsächlich von Insekten, seltener von Kräutern und Blüten ernähren. Sie machen eine Winterruhe von 2-3 Monaten. Stachelleguane sind ovovivipar. Beim Blauen Stachelleguan umfasst ein Wurf 6-20 etwa 6-7 cm lange Jungtiere. Diese werden mit 18-24 Monaten geschlechtsreif [3; 4]. Gefährdung und SchutzDie Art hat mehrere, voneinander getrennte Areale und ist zumeist häufig. Sie wird somit aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2013 nicht als gefährdet eingestuft [2]. Der internationale Handel wird durch CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenBlaue Stachelleguane sind beliebte Terrarientiere. In den USA werden sie für Preise um die 20 USD im Heimtierhandel angeboten [Online-Inserate 2017]. HaltungFür die Haltung eines Paars wird ein Trockenterrarium von mindestens 100x60x100 cm (LxBxH) empfohlen. Das Terrarium sollte mit Wärme- und UV-Strahlern ausgestattet und mit Wurzeln, Kletterästen, Kakteenskeletten und Steinaufbauten, die von den Tieren gerne als Ruheplätze und Verstecke angenommen werden, sowie einer flachen Wasserschale eingerichtet sein. Zur Vergrößerung des Aktionsraums sollten die Rück- und Seitenwände unbedingt mit Felsaufbauten oder Kunstfelsen mit Spalten und Vorsprüngen verkleidet werden. Als stets etwas feucht zu haltendes Bodensubstrat eignen sich Sand oder ein Sand-Lehm-Gemisch. Eine Bepflanzung ist unproblematisch. Die Lufttemperatur soll tagsüber zwischen 28–33°C, lokal bis 40°C betragen und nachts auf 15-20°C zurückgefahren werden. Das Einschalten einer Winterruhe bei Zimmertemperatur während mindestens 4 Wochen ist empfehlenswert [3; 4]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 30 Institutionen gezeigt, von denen sich etwa ein Viertel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. In Menschenobhut wurde die Art über mehrere Generationen vermehrt. So gab der Zoo Leipzig 2007 Nachzuchten von Blauen Stachelleguanen an das Zoo-Aquarium Berlin ab, wo sie ebenfalls züchteten, sodass 2012 zwei Nachzuchtpaare der nächsten Generation an den Tierpark Berlin abgegeben werden konnten [1]. Mindestanforderungen an Gehege: Nach Reptiliengutachten 1997 des BMELF soll ein Terrarium für ein Paar mindestens 5x so lang und 4x so breit sein wie die Kopf-Rumpflänge der Tiere. Die Höhe soll das 6-fache der Kopf-Rumpflänge betragen. Für jedes weitere Tier kommen 15% zur Basisfläche dazu. In der Schweizerischen Tierschutzverordnung (Stand 01.02.2024) und der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) ist die Art nicht erwähnt. Taxonomie und NomenklaturDer Blaue Stachelleguan wurde 1885 von dem amerikanischen Zoologen Edward Drinker COPE, damals Kustos der Academy of Natural Sciences in Philadelphia als "Sceloporus torquatus cyanogenys" beschrieben. In der Folge wurde er bis in die jüngste Zeit abwechseln als selbständige Art oder als Unterart von Sceloporus serrifer betrachtet. Von cyanogenys gibt es nebst der Nominatform zwei weitere Unterarten. Von serrifer, wenn als gesonderte Art betrachtet, werden zwei Unterarten anerkannt (prezygus und serrifer), die allerdings nicht klar voneinander abgegrenzt sind [5]. |
Literatur und Internetquellen
- DATHE, F. (2012)
- HAMMERSON, G.A. & MENDOZA-QUIJANO, F. (2013). Sceloporus serrifer. The IUCN Red List of Threatened Species 2013: e.T64143A68307822. http://www.iucnredlist.org/details/64143/0. Downloaded on 02 September 2017.
- KÖHLER, G. & HEIMES, P. (2002)
- SCELOPORUS.DE
- THE REPTILE DATA BASE