Mindanao-Waran (Varanus (salvator) cumingi) im Zoo Basel
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Ordnung: Schuppenkriechtiere (SQUAMATA)
Unterordnung: Echsen (SAURIA)
Zwischenordnung: Waranartige (Platynota)
Familie: Warane (Varanidae)
Mindanao-Bindenwaran
Varanus (Soterosaurus) cumingi (V. s. cumingi) • The Mindanao Water Monitor • Le varan à deux bandes de Mindanao
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Varanus cumingi ist ein vergleichsweise kleiner Bindenwaran nit auffällig viel Gelb in der Färbung. In europäischen Zoos ist er eher selten anzutreffen. Körperbau und KörperfunktionenMindanao-Warane erreichen eine Gesamtlänge von etwa 150-180 cm, wovon etwa 60-80 cm auf Kopf und Rumpf entfallen. Auffällig gegenüber anderen Bindenwaranen ist der hohe Anteil von Gelb in der Färbung [3]. VerbreitungSüdostasien: Philippinen (Mindanao, Basilan, Bohol, Cebu, Leyte, Samar) [4; 7]. Lebensraum und LebensweiseBevorzugter Lebensraum sind Mangrovenwälder, es werden aber auch andere Waldtypen und vom Menschen modifizierte Habitate besiedelt [7]. Gefährdung und SchutzWegen seiner weiten Verbreitung seiner Habitat-Toleranz und seinem Vorkommen in verschiedenen Reservaten wurde der Mindanao Bindenwaran 2009, überprüft und bestätigt 2021, trotz abnehmender Bestände nicht als gefährdet eingestuft (Rote Liste: LEAST CONCERN) [7]. Der internationale Handel ist nach CITES Anhang II geregelt. Bedeutung für den MenschenVon 1981-2014 meldeten die Philippinen die Ausfuhr von rund 180'000 Häuten. Im selben Zeitraum wurden nur 8 lebende Tiere exportiert. Von 1996-2015 wurden außerhalb der Philippinen rund 60 Nachzuchttiere international verschoben [2]. HaltungDer Zoo Frankfurt hat diese Art 1994 weltweit erstmals erfolgreich gezüchtet [6; 9]. Zur Zucht werden zwei Terrarien benötigt, da eine dauerhafte Paarhaltung kaum möglich ist. Nach erfolgreicher Paarung sind die Tiere wieder zu trennen. Etwa sechs Wochen nach der Paarung legt das Weibchen etwa 15, rund 50 Gramm schwere Eier, aus denen bei einer Umgebungstemperatur von 28.5°C nach rund 213 Tagen die etwa 30 Gramm schweren Jungen schlüpfen. Diese werden anfänglich mit Grillen, Heuschrecken und anderen Insekten gefüttert. Wenn sie eine gewisse Größe erreicht haben wird auf Wirbeltiere, wie Mäuse, Ratten, Eintagsküken und Fische umgestellt. Ansonsten siehe Bindenwaran [3;4]. Da es sich beim Mindanao-Bindenwaran um eine solitär lebende Art handelt, sind die in den Mindestanforderungen gemachten Angaben für "weitere Tiere" wenig praktikabel. Der Mindanao-Bindenwaran fält möglicherweise unter die "Gefahrtiere" (KRL 80 cm!), deren Haltung in manchen deutschen Bundesländern unter sicherheitspolizeilichen Aspekten eingeschränkt oder geregelt ist. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird (2024) in 24 Einrichtungen gehalten, die sich zu einem Viertel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste Mindestanforderungen an Gehege (für V. salvator): Nach Reptiliengutachten 1997 des BMELF soll ein Terrarium für ein Paar mindestens 5x so lang und 2x so breit sein wie die Kopf-Rumpflänge der Tiere. Dies entspricht für Adulte einer Grundfläche von etwa 5 m². Die Höhe soll das Doppelte der Kopf-Rumpflänge betragen. Für jedes weitere Tier kommen 15% zur Basisfläche dazu. Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.02.2024) schreibt für 1-2 Tiere ein Gehege vor, mit einem Landteil, der dem 5x3-fachen, und einem Wasserteil, der dem 2x2-fachen der Kopf-Rumpflänge entspricht. Für jedes weitere Tier kommt das 2x2-fache der Kopf-Rumpflänge zur Landfläche und das 1x1-fache zur Wasserfläche dazu. Die Höhe des Behälters muss dem Doppelten, die Beckentiefe der Hälfte der Kopf-Rumpflänge entsprechen. In der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) ist die Art nicht erwähnt. Es ist anzunehmen, dass die Anforderungen für Varanus salvator gelten. Taxonomie und NomenklaturDer Mindanao-Waran galt bis 2007 als eine Unterart des Bindenwarans, der nach Komodo- und Papuawaran drittgrößten Waranart. Er wird seitdem aber als eigene Art geführt [5; 8]. |
Literatur und Internetquellen
- CITES IDENTIFICATION MANUAL
- CITES TRADE DATA BASE
- EIDENMÜLLER, B. (2009)
- EIDENMÜLLER, B. & PHILIPPEN, H.-D. (2008)
- KOCH, A., AULYIA, A. M., SCHMITZ, A., KUCH, U. & BÖHME, W. (2007)
- SCHÜRER, U. (2012)
- KIM, P., DEL PRADO, Y., MAGLANGITt, E.P. & SANTOS, G. (2022). Varanus cumingi. The IUCN Red List of Threatened Species 2022: e.T221496535A195353425. https://www.iucnredlist.org/species/221496535/195353425. Accessed on 07 August 2023.
- THE REPTILE DATA BASE
- VOGEL, P. (1994)