Nikaragua-Schmuckschildkröte (Trachemys emolli) im Zoo Ave, Alajuela, Costa Rica
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Ordnung: Schildkröten (TESTUDINATA)
Unterordnung: Halsbergerschildkröten (CRYPTODIRA)
Familie: Neuwelt-Sumpfschildkröten (Emydidae)
Nikaragua-Schmuckschildkröte
Trachemys emolli • The Nicaraguan Slider • La trachémyde du Nicaragua
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Die Nikaragua-Schmuckschildkröte ähnelt der nordameikanischen Buchstaben-Schmuckschildkröte, hat aber aus Tierhaltersicht den Vorteil, dass sie nicht auf der EU-Liste der invasiven Arten aufgeführt ist. In Zoos wird sie nur selten gehalten. Körperbau und KörperfunktionenNikaragua-Schmuckschildkröten werden recht groß, Mänchen 20-30 cm, Weibchen bis 38 cm und eventuell mehr. Der mit kreisförmigen Zeichnungen versehene Carapax ist leicht gekielt und am Hinterrand gezackt. Die Grundfarbe von Körper und Weichteilen ist olivgrün bis dunkelbraun, Die Zeichnung ist gelb, der Wangenfleck gelb-orange [1]. VerbreitungCosta Rica, El Salvador, Honduras, Nikaragua [4; 5]. Lebensraum und LebensweiseDie Art bevorzugt stehende oder langsam fließende Gewässer mit meist dichter Unterwasser-Vegetation. Jungtiere ernähren sich überwiegend von Kleingetier, wie Kaulquappen, kleinen Fischen und Krebschen, Schnecken und Insekten. Mit zunehmendem Alter werden vermehrt auch Algen und Wasserpflanzen aufgenommen. Die Weibchen könen pro Saison, die von Dezember bis Mai dauert, mehrere Gelege produzieren, die bis zu 30 Eier umfassen können [1]. Gefährdung und SchutzDie Nikaragua-Schmuckschilskröte wurde im Rahmen der Roten Liste noch nicht beurteilt [4]. Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenWilde Nikaragua-Schmuckschildkröten dienen der lokalen Bevölkerung als Fleisch- und Eierlieferanten. Es wurden auch Zuchtfarmen eingerichtet [1]. HaltungIm Sinne einer guten Haltungspraxis wird empfohlen, dass ein Terrarium mindestens dem 6x3-fachen der Carapaxlänge und die Wassertiefe dem 4- bis 5-fachen der Carapaxbreite entsprechen soll. Das Wasser sollte 22-25ºC warm sein [2]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in nur ganz ausnahmsweise in europäischen Zoos gehalten. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: Nach Reptiliengutachten 1997 des BMELF soll ein Terrarium für eine Kleingruppe mindestens 5x so lang und 2.5x so breit sein wie die Carapaxlänge. Der Wasserstand soll das Doppelte der Carapaxbreite betragen. Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.02.2024) schreibt für 1-2 Tiere ein Gehege mit einem Landteil vor, der das 2x2-fache, und einem Wasserteil, der das 5x3-fache der Carapaxlänge misst. Für jedes weitere Tier kommen beim Wasserteil das 2x2-fache der Carapaxlänge dazu. Die Wassertiefe muss dem Doppelten der Carapaxlänge entsprechen. In der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) ist die Art nicht erwähnt. Taxonomie und NomenklaturTrachemys emolli wurde erst 1990 als Unterart von Trachemys scripta beschrieben. Ab 2002 wurde sie, z.B. durch die Turtle Taxonomy Working Group, als eigene Art behandelt. Die Reptile Data Base führt sie jedoch als Unterart von Trachemys grayi [3]. |