Rauschuppenpython (Morelia carinata) im Zoo Wuppertal
© Johannes Pfleiderer, Zoo Leipzig
Ordnung: Schuppenkriechtiere (SQUAMATA)
Unterordnung: Schlangen (SERPENTES)
Überfamilie: Wühl- und Riesenschlangenartige (Booidea / Pythonoidea)
Familie: Pythons (Pythonidae)
Rauschuppenpython
Morelia spilota • The Rough-scaled Python • Le python tapis
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der Rauschuppenpython ist eine mittelgroße, australische Riesenschlange, die sich von allen anderen Pythons dadurch unterscheidet, dass ihre Rückenschuppen gekielt sind. Er hat nur ein kleines Verbreitungsgebiet, gilt aber nicht als gefährdet. In Zoos ist die Art nicht häufig zu sehen. Körperbau und KörperfunktionenDer Rauschuppenpython wird bis etwas über 200 cm lang. Er ist schlank und hat einen deutlich vom Körper abgesetzten Kopf und einen Greifschwanz. Die Vorderzähne sind stark verlängert. Als einziger Python hat er gekielte Rückenschuppen. Das Farbmuster ist ein helles Honigbraun mit dunkleren rotbraunen Markierungen oder Dunkelbraun mit hellbraunen Flecken. Die Flecken werden zum Schwanz hin größer, so dass das Muster umgekehrt erscheint. Der Bauch ist weißlich bis cremefarben, mit verstreuten länglichen dunkleren Flecken [1; 5; 7]. VerbreitungAustralien: Kimberley-Region Westaustraliens [3]. Lebensraum und LebensweiseDer Rauschuppenpython kommt in Monsunwald-Reliktgebieten und Dickichten von Weinreben in Schluchten, zerklüfteten Sandsteinplateaus und Steilhängen in der Nähe von permanenten Süßwasserquellen vor. Da bis jetzt nur sehr wenige Tiere gefunden wurden, ist über die Lebensweise der Art wenig Sicheres bekannt. Es wurde vermutet, dass die Tierer hauptsächlich auf Bäumen leben und als Lauerjäger fruchtfressende Vögel und Säugetiere jagen. Die Paarung findet vermutlich während der Trockenzeit (Juli-August) statt, die Eiablage (10-19 Eier) erfolgt 81-89 Tage nach der Paarung und der Schlupf etwa zwei Monate danach [3; 5; 7]. Gefährdung und SchutzDas bekannte Areal des Rauschuppenpythons ist begrenzt, aber wahrscheinlich kommt er in einem größeren Gebiet vor. Derzeit sind in dieser abgelegenen Region keine Bedrohungen bekannt. Gestützt auf eine Beurteilung aus dem Jahr 2017 wurde die Art daher 2018 als nicht-gefährdet (LEAST CONCERN) in die Rote Liste der IUCN aufgenommen [3]. Der internationale Handel ist nach CITES Anhang II geregelt. Bedeutung für den MenschenSeit der Erstbeschreibung der Art bis 2023 registrierte Australien die Ausfuhr von einem Museumexeplar und 18 lebenden Nachzuchttieren. Die Nachzuchten stammen von Wildfängen, die im Australian Reptile Park in Gosford legal gehalten wurden [2; 3]. HaltungUnterbringung in Terrarien mit reichlich Ästen, einer Schlupfbox, einer großen Wasserschale und einigen lebenden Pflanzen. Heizung entweder durch Bodenheizung oder mittels Strahler (Hotspot). Mittlere Tagestemperatur 24–29°C, unter Hotspot um die 40°C, nachts 20–22°C. Ein bis zweimal wöchentlich kräftig sprühen, ansonsten relative Luftfeuchte 60–70% [6]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund einem Dutzend Zoos in Deutschland, Österreich und Tschechien gehalten. Die europäische Erstzucht glückte dem Tiergarten Schönbrunn 2018. Danach wurde die Art auch in Köln und Wuppertal nachgezogen. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: Nach Reptiliengutachten 1997 des BMELF soll ein Terrarium für zwei über 2 m lange Tiere mindestens 0.5x so lang und 0.5x so breit sein wie die Gesamtlänge eines Tieres. Die Höhe soll das 0.75-fache der Gesamtlänge betragen. Für jedes weitere Tier ist das Terrarienvolumen unter Beibehaltung der Proportionen um 20% zu erhöhen. Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 06.12.2024) schreibt für 1-2 Tiere ein Gehege vor, dessen Grundfläche dem 1.0x0.5-fachen und dessen Höhe dem 0.75-fachen der Gesamtlänge eines Tiers entsprechen. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2025) verlangt für 1-2 erwachsene Tiere eine Grundfläche von 1.5 m² bei einer Höhe von 150 cm. Für jedes weitere Adulttier ist die Grundfläche um 0.5 m² zu erhöhen. Taxonomie und NomenklaturDer Rauschuppenpython wurde 1981 von Lawrence Alec SMITH, einem Mitarbeiter des Western Auatralian Museums, anhand eines Exemplars, das zehn Jahr früher gefunden worden war, unter der Bezeichnung "Python carinatus" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Arnold G. KLUGE, der Reptilien- und Amphibienkurator des Zoologischen Museums der Universität von Michigan ordnete die Art 1993 in die Gattung Morelia ein [4; 6]. |
Literatur und Internetquellen
- CITES IDENTIFICATION MANUAL
- CITES TRADE DATA BASE
- COWAN, M. et al. (2018). Morelia carinata. The IUCN Red List of Threatened Species 2018: e.T42494086A42494094. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2018-2.RLTS.T42494086A42494094.en. Accessed on 08 February 2025.
- MATTISON, C. (2007)
- MENSE, M. (2015) Facebook-Beitrag
- THE REPTILE DATA BASE
- TRUTNAU, L. (2002)