Allgemeines zur Kapregion

Kleinichneumon (Galerella pulverulenta) inmitten von Fynbos-Vegetation bei Kirstenbosch, Westkap
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-10-0-02 CapeFloralKingdomDie Kapregion - ein Mosaik unterschiedlichster Lebensräume (nach Cowling & Richardson, 1995)

 

SAF-10-0-03 Lebensraum coastal fynbos capeKüsten-Fynbos mit Buntböcken (Damaliscus p. pygargus), Tafelberg-Nationalpark, Western Cape © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-10-0-04 blaubockBlaubock (Hippotragus leucophaeus) † aus SMITHERS, nach MOHR, 1967

 

SAF-10-0-05 quaggaQuagga (Equus quagga quagga) † aus CORNWALLIS HARRIS (1840)

 

SAF-10-0-06 KapderGutenHoffnungDas Kap der Guten Hoffnung, heute Teil de Tafelberg-Nationalparks © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-10-0-07 deMondStrandveld bei de Mond, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF 10 0 09 duiker islandKapseebären (Arctocephalus pusillus) auf Duiker Island, Westkap © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF 10 0 08 bredasdorpParadieskraniche (Anthropoides paradisea) bei Bredasdorp, Westkap © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

303 016 001 007A varanus albigularis Ostkap PDKapwaran (Varanus albigularis albigularis) im natürlichen Lebensraum. Ostkap, Südafrika, zwischen Cradock und Addo © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Brennpunkt der Biodiversität

Mit, je nachdem, wie sie abgegrenzt wird, 74'000 bis knapp 90'000 km² bildet die Kapflora das flächenmäßig kleinste der sechs kontinentalen Florenreiche der Erde. In einem Gebiet etwa so groß wie Österreich gedeihen hier etwa 8'600 Pflanzenarten (Österreich 3165 Arten), wovon 5'800 endemisch sind (Österreich 150 Arten).

Die Kapregion ist vor allem wegen ihrer botanischen Vielfalt ein Brennpunkt der Biodiversität. Ferner leben hier mindestens 11'000 Arten von Meerestieren, davon sind 3'500 endemisch. Weil sich aber unter den 560 terrestrischen Arten relativ wenig Endemiten befinden, bildet die Kapregion kein eigenes Faunenreich, sondern gehört zur Äthiopischen Region.

Ausgerottete Großsäuger

Als Folge der frühen Besiedlung durch die Europäer verarmte die Großtierfauna. Eine Antilopenart, der Blaubock (Hippotragus leucophaeus), ein Verwandter von Pferde- und Rappenantilope, wurde um 1800 ausgerottet. Alles, was von ihm übrig geblieben ist, sind vier Stopfpräparate in den Naturhistorischen Museen von Wien, Leiden, Stockholm und Paris, ein Schädel in Glasgow und ein paar mehr oder weniger zutreffende Beschreibungen und Abbildungen. Ursprünglich relativ weit verbreitet, beschränkte sich sein Areal schon zu Beginn des 18. Jahrhunderts auf das Renosterveld zwischen den Hottentot-Holland-Bergen und Swellendam.

Das Quagga (Equus quagga quagga), die südlichste Form des Steppenzebras, die im Küstenfynbos, dem Renosterveld und der Karoo zuhause war und ein rückgebildetes Streifenkleid und eine gelbbraune Grundfarbe hatte, überlebte am Schluss nur noch in Menschenobhut, wo die letzten Tiere 1875 im Berliner und 1883 im Amsterdamer Zoo starben. Grund für die Ausrottung war einerseits eine nicht nachhaltige Bejagung, hauptsächlich zur Gewinnung der Häute, und Weidekonkurrenz durch Schafe. Löwen, Elefanten, Nashörner und Giraffen wurden weit nach Norden abgedrängt.

Dem Kaplöwen, einer lang- und dunkelmähnigen Form des Löwen, die zeitweilig als Panthera leo melanochaita Unterartstatus hatte, wurde ab Gründung der Kapkolonie 1652 intensiv nachgestellt. In der floristischen Kapregion war er schon bald einmal ausgerottet. Das allerletzte Exemplar wurde wohl 1879 in Ost-Griqualand, der späteren Transkei und heute Teil des Ostkap-Provinz getötet.

Aktuelle Probleme

Rund ein Viertel des Gebiets der floristischen Kapregion.ist noch einigermaßen intakt, etwa ein Fünftel steht unter Schutz. Trotzdem gelten etwa 1'700 Pflanzenarten als gefährdet oder potenziell gefährdet, namentlich durch die Expansion der Städte, die Intensivierung der Landwirtschaft, die Einschleppung invasiver Pflanzen oder durch Brände, die zur falschen Zeit oder zu häufig gelegt werden. Im Bereich der Fauna ergeben sich Probleme dadurch, dass Tiere aus anderen Gebieten des südlichen Afrikas in Naturschutzgebieten angesiedelt wurden, so etwa Steppenzebra, Springbock, Blessbock, Spießbock oder Streifengnu.

In jüngster Zeit ist als Folge eines überbordenden Tourismus ein Wildwuchs zu beobachten, weil private Lodges ihren Gästen die "Big Five" zeigen wollen, auch wenn diese in den betreffenden Lebensräumen nie vorgekommen sind.

Typische Zootiere

Grüne Meerkatze, Falbkatze, Karakal, Leopard, Fuchsmanguste, Erdmännchen, Erdwolf, Schabrackenschakal, Löffelhund, Honigdachs, Südafrikanischer Seebär, Erdferkel, Klippschliefer, Afrikanischer Elefant, Flusspferd, Elenantilope, Grosser Kudu, Bergriedbock, Klippspringer, Rotducker, Kurzohr-Rüsselspringer.

Südafrikanischer Strauß, Brillenpinguin, Zwergtaucher, Rosapelikan, Rötelpelikan, Seidenreiher, Kuhreiher, Nachtreiher, Heiliger Ibis, Hagedasch, Afrikanischer Löffler, Hammerkopf, Weißstorch, Zwergflamingo, Rosaflamingo, Nilgans, Kapente, Rotschnabelente, Gelbschnabelente, Graukopfkasarka, Sporngans, Kapente, Rotschnabelente, Hottentottenente, Schwarzente , Schreiseeadler, Lannerfalke, Wanderfalke, Turmfalke, Sekretär, Helmperlhuhn, Paradieskranich, Teichhuhn, Afrikanisches Blätterhühnchen, Stelzenläufer, Säbelschnäbler, Kaptriel , Waffenkiebitz, Kronenkiebitz, Hirtenregenpfeifer, Kap-Turteltaube, Kap-Uhu, Braunflügel-Mausvogel, Oryxweber, Kapweber.

Pantherschildkröte, Schnabelbrust-Schildkröte, Weißkehl-Steppenwaran, Afrikanische Eierschlange, Puffotter, Kapkobra, Afrikanischer Krallenfrosch.

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Literatur und Internetquellen