Miombo-Trockenwald, Mukuvisi Forest bei Harare, Simbabwe
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
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AllgemeinesDer Miombo-Trockenwald erstreckt sich von der Ostafrikanischen Region bis nach Zentral-Simbabwe, Nordost-Botswana und Angola in frostfreien Gebieten mit einem Jahresniederschlag von 650 – 1500 mm. Er bedeckt 2.57 Millionen km², also gut das Siebenfache der Fläche Deutschlands. Es werden in vier Ökoregionen unterschieden: Angolanischer, Zentral-Sambesi- , Östlicher und Südlicher Miombo. Der Südliche Miombo kommt in Höhenlagen von 200-2200 m vor, der Großteil liegt auf 1000-1500 m Höhe (TIMBERLAKE et al., 2010). Lokal ist der Miombo-Trockenwald durch landwirtschaftliche Entwicklung und möglicherweise Brennholzgewinnung zerstört worden, insgesamt ist er aber nicht gefährdet (NYOKA et al., 2011) Vegetation und CharakterpflanzenDer Miombo-Trockenwald besteht überwiegend aus den über 20 Arten der laubabwerfenden Gattung Brachystegia (Leguminosae), in Simbabwe namentlich B. spiciformis, B. boehmi und B. tamarindoides, in Gebieten mit höherem Niederschlag B. floribunda und B. longiflora, ferner drei Arten der Leguminosen-Gattung Isoberlinia sowie Mnondo (Julbernardia globiflora) und weitere Julbernardia-Arten (J. magnistipulata, J. paniculata). Andere häufige Baumarten sind Zuckerpflaume (Uapaca kirkiana), Monotes glaber (Dipterocarpaceae), Silberbäume (Faurea saligna, F. speciosa - Proteaceae), Langfäden (Combretum molle), Seidenakazien (Albizia antunesiana), Brechnüsse (Strychnos spinosa, S. cocculoides), Flacourtia indica (Salicaceae) und Vangueria infausta (Rubiaceae). Der Miombo-Trockenwald hat kein geschlossenes Kronendach und daher reichlich Unterwuchs und eine gute Grasdecke mit z.B. Digitaria diagonalis, Loudetia simplex und Themeda triandra. Auch zahlreiche Blütenpflanzen gedeihen hier. In Gebieten mit mehr als 1000 mm Jahresniederschlag erreichen die Baumkronen eine Höhe von über 15 m, in Gebieten mikt weniger Niederschlag werden die Bäume weniger hoch (TIMBERLAKE et al. 2010). TierweltDer Miombo bietet Lebensraum für eine Vielzahl von Tierarten, bei den Huftieren sowohl für Laubäser wie für Grasfresser. Allerdings ist bei Großtieren die Bestandesdichte nicht sehr hoch, was durch saisonale Trockenheit und nährstoffarme Böden bedingt sein dürfte. Die geringe Dichte an großen Huftieren hat auch eine geringe Dichte an Großraubtieren, Löwe, Leopard, Gepard, Tüpfelhyäne und Afrikanischem Wildhund zur Folge und begünstigt die Pferdeantilope, die mit starker Konkurrenz weniger gut zugange kommt. Im Miombo kommen über 500 Vogelarten vor, allerdings sind die wenigsten auf diese Ökoregion beschränkt (WWF ECOREGIONS). Literatur und Internetquellen
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Nationalparks und andere Schutzgebiete
Lake Chivero-Naturpark
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Bestehend seit 1952, hieß ursprünglich Robert McIlwaine Recreation Park Charakterpflanzen: Miombowald mit Msasa (Brachystegia sp.) und Mnondo (Julbernardia globiflora) als dominierenden Arten, ferner Silberterminalien oder Gelbholzbäume (Terminalia sericea), Mobolapflaumen (Parinari curatellifolia) und Monotes glaber (ein Flügelfruchtgewächs). Tierwelt: Grüne Meerkatze, Bärenpavian (Papio ursinus), Schabrackenschakal, Weißschwanzmanguste, Karakal, Serval, Erdferkel, Klippschliefer, Breitmaulnashorn, Chapmanzebra, Warzenschwein, Buschschwein (Potamochoerus choeropotamus), Kapgiraffe, Kaffernbüffel, Großer Kudu, Elenantilope, Rappenantilope, Leierantilope, Ellipsenwasserbock, Impala, Kronenducker, Springhase, Südafrikanisches Stachelschwein und zahlreiche weitere Säugetiere. Wegen seiner nicht zuletzt dank dem Stausee artenreichen Vogelwelt ist das Reservat ein bedeutendes Vogelschutzgebiet, in dem über 450 Arten nachgewiesen wurden (IBA ZW013). Darunter befinden sich Strauß, Zwergtaucher, Kormoran, Grau-, Silber- und Kuhreiher, Hammerkopf, Weiß- und Abdimstorch, Witwenpfeifgans, Nil-, Sporn- und Glanzgans, Rotschnabelente, Helmperlhuhn, Schreiseeadler, Gaukler, Sekretär, Lannerfalke, Waffenkiebitz, Afrikanisches Blätterhühnchen, Kaptriel, Goldbugpapagei, Kap- und Milchuhu, Strichel- und Gabelracke, Scharlach- und Weißstirnspint, Braunflügel-Mausvogel etc.. Die vielen Granitfelsen beherbergen zahlreiche Agamen, Skinke und andere Echsen. Das Schwimmen im Stausee ist verboten, nicht nur wegen der dort lebenden Nilkrokodile, sondern auch egen des Vorkommens des Pärchenegels Schistosoma haematobium, dessen Larven (Zerkarien) beim Menschen die Blasenbilharziose verursachen. Literatur und Internetquellen:
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Lake Mutirikwi-Naturpark
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Bestehend seit 1960, hieß ursprünglich Lake Kyle Recreation Park. Der Lake Mutirikwi ist ein Stausee am Zusammenfluss des Mshagashe und des Mutirikwi. Wenn voll, bildet er die zweitgrößte Wasserfläche Simbabwes. Das hügelige Gelände ist hauptsächlich von Miombo-Trockenwald und Grasland bedeckt. Charakterpflanzen: Miombowald mit hauptsächlich Msasa (Brachystegia spiciformis) und Mnondo (Julbernardia globiflora) sowie Grasland, ferner Dickichte dominiert von Silberterminalien oder Gelbholzbäume (Terminalia sericea), Langfäden (Combretum molle), Karroo-Akazien (Acacia karroo) und Schwarzholz-Akazien (Peltophorum africanum). Tierwelt: Über 25 größere Säugetierarten, viele davon wieder angesiedelt. Darunter Grüne Meerkatze, Bärenpavian (Papio ursinus), Schabrackenschakal, Honigdachs, Leopard, Erdferkel, Klippschliefer, Breitmaulnashorn, Chapmanzebra, Flusspferd, Warzenschwein, Buschschwein (Potamochoerus choeropotamus), Kapgiraffe, Kaffernbüffel, Großer Kudu, Buschbock, Elenantilope, Rappenantilope, Streifengnu, Leierantilope (Damaliscus lunatus), Ellipsenwasserbock, Riedbock (Redunca arundinum), Oribi (Ourebia oribi), Klippspringer, Steinböckchen, Sharpe-Greisbock (Raphicerus sharpei), Impala, Kronenducker, Buschhörnchen (Paraxerus cepapi), Springhase, Südafrikanisches Stachelschwein. Zur Avifaune gehören nebst dem unübersehbaren Afrikanischen Strauß mindestens 268 weitere Vogelarten. Die vielen Granitfelsen beherbergen zahlreiche Agamen, Skinke, Geckos und Plattechsen. Im Stausee leben Nilkrokodile, von denen einige als Menschenfresser zweifelhaften Ruhm erworben haben. Literatur und Internetquellen:
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Cecil-Kop-Naturschutzgebiet
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Bestehend seit 1977. Das kleine Naturschutzgebiet liegt nur etwa 3 km vom Stadtzentrum der rund 200'000 Einwohner zählenden Stadt Mutare (früher Umtali) und erfüllt als Erholungsort und außerschulisches Bildungszentrum (mit "education officer" !) eine europäischen Zoos vergleichbare Funktion. Die im eingezäunten Teil gehaltenen Tiere werden zusätzlich gefüttert Vegetation: Hauptsächlich Miombowald, ferner montanes, immergrüner Wald und Feuchtgebiete. Tierwelt: Natürlicherweise kommen u.a. Grüne Meerkatze, Weißkehlmeerkatze (Cercopithecus albogularis), Bärenpavian (Papio ursinus), Leopard, Großer Kudu, Buschbock, Kronenducker und Blauducker vor. Im Wildpark eingesetzt wurden Afrikanischer Elefant, Chapmanzebra, Breitmaulnashorn, Giraffe, Kaffernbüffel, Elenantilope, Rappenantilope, Streifengnu, Leierantilope (Damaliscus lunatus). Da kaum noch ausländische Touristen in den Park kommen, mangelt es an Geld und es sind wohl nicht mehr alle Arten vorhanden. Die Avifauna umfasst mindestens 269 Arten, darunter Afrikanischer Strauß, Kormoran, Schlangenhalsvogel, Graureiher, Nilgans, Helmperlhuhn, ... In einem der Weiher lebt ein einzelnes Nilkrokodil. Literatur und Internetquellen:
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Weitere Parks mit Miombo-Trockenwald
(Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit)
Angola: Cameia-Nationalpark
Malawi: Kasungu-Nationalpark, Lengwe-Nationalpark, Majete-Wildschutzgebiet, Nkhotakota-Wildschutzgebiet, Nyika-Nationalpark
Mosambik: Gorongosa-Nationalpark, Niassa-Wildschutzgebiet, Zinave-Nationalpark
Sambia: Kafue-Nationalpark, Kasanka-Nationalpark, Lavushi-Manda-Naturschutzgebiet, Lukusuzi-Nationalpark, Lunga Luwishi Game Management Area, Lusunga-Plain-Nationalpark, Mweru-Wantip-Nationalpark, Nord-Wantipa-Nationalpark, Süd-Luangwa-Nationalpark, Sumbu-Nationalpark, Unterer-Sambesi-Nationalpark
Simbabwe: Charara-Safarigebiet, Chizarira-Nationalpark, Gonarezhou-Nationalpark, Matobo-Nationalpark, Matusadona-Nationalpark, Mushandike-Schutzgebiet