Blätter und Fruchtschoten eines Mopani (Colophospermum mopane), Omusati, Namibia
Bild: B. Strohbach; www.southernafricanplants.net
Allgemeines
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Der Mopani-Trockenwald schließt südlich an den Miombo an und reicht bis nach Südwest-Angola, ins Kaokoveld im Nordwesten Namibias, den Norden und Osten Botswanas und die Limpopo-Provinz Südafrikas. Er findet sich in Zonen mit einem Jahresniederschlag von 250 bis über 500 mm. Er bedeckt 380'000 km², also etwas mehr als die Fläche Deutschlands. Wie der Name sagt besteht er überwiegend aus Mopani (Colophospermum mopane), einem laubabwerfenden, bis 18 m hohen Baum oder Strauch aus der Familie der Hülsenfrüchtler. Er kann aber mit anderen Baumarten durchsetzt sein, namentlich mit Roten Buschweiden (Combretum apiculatum ), vereinzelten Baobabs (Adansonia digitata ) und Exemplaren der Gattungen Acacia, Commiphora, Boscia, Terminalia, Kirkia und Sclerocarya [1; 2; 3; 5]. Der Mopanibaum bildet die hauptsächliche Lebensgrundlage für die Mopanimotte (Gonimbrasia belina), einen Schmetterling aus der Familie der Pfauenspinner mit einer Spannweite bis zu 12 cm. Nach der Paarung deponieren die Weibchen ihre aus 50-200 Eiern bestehenden Gelege auf Blättern, meistens von Mopanibäumen. Die nach etwa 10 Tagen schlüpfenden Raupen ernähren sich von den Blättern. Sie häuten sich viermal. Im fünften Larvenstadium haben sie eine Länge von ca. 10 cm und eine Dicke von 1 cm erreicht. Danach verpuppen sie sich. Nach 6-7 Monaten schlüpft der Schmetterling, der nur 3-4 Tage lebt, während dieser Zeit keine Nahrung aufnimmt und sich nur der Fortpflanzung widmet. Die Raupen de 5. Stadiums werden von der lokalen Bevölkerung gesammelt, danach getrocknet oder in Salzlake eingelegt und eingedost und schließlich als "Mopaniwürmer" gegessen [2; 4; 6]. Literatur und Internetquellen
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Nationalparks und andere Schutzgebiete
Mapungubwe-Nationalpark
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Bestehend seit 1995, UNESCO Welt-Naturerbe seit 2003 Klima: Jahresniederschlag (Musina) ca. 370 Millimeter Vegetation: Mopaniwald oder -busch mit vereinzelt stehenden Baobabs ist eine von mehreren Vegetationsformen, die im Mapungubwe-Nationalpark auftreten. Tierwelt: u.a. Grüne Meerkatze, Bärenpavian (Papio ursinus), Afrikanischer Wildhund, Honigdachs, Zebramanguste, Erdmännchen, Tüpfelhyäne, Braune Hyäne, Karakal, Gepard, Löwe, Leopard, Erdferkel, Afrikanischer Elefant, Breitmaulnashorn, Chapmanzebra, Buschschwein (Potamochoerus choeropotamus), Warzenschwein, Kapgiraffe, Elenantilope, Buschbock, Großer Kudu, Südafrikanische Oryx, Streifengnu, Südafrikanische Kuhantilope, Ellipsenwasserbock, Klippspringer, Steinböckchen, Impala, Kronenducker, Buschhörnchen (Paraxerus cepapi), Südafrikanisches Stachelschwein. Der Park hat eine vielfältige Vogelwelt mit über 400 Arten. An Reptilien kommen u.a. Pantherschildkröte, Felsenpython (Python sebae), Weißkehl-Steppenwaran und Nilkrokodil vor. Eine umfassende Untersuchung der Herpetofauna steht noch aus. Besondere Freude bereiten kann die neun Arten umfassende Skorpionfauna, besonders wenn sie im Geschirrschrank des Bungalows oder in den Beinen der nächtens aufgehängten Wanderhosen anzutreffen ist. Literatur und Internetquellen |
Musina-Naturschutzgebiet
Gegeründet unter dem Namen "Messina-Baobab-Schutzgebiet" als Provinz-Reservat der alten Transvaal-Provinz hauptsächlich zum Schutz des größten Baobab-Bestand Südafrikas. Vegetation: Mopaniwald (Colophospermum mopane) mit ca. 12'000 Baobabs, darunter über 100 alten, bis 25 m hohen Exemplaren. An deren Stämmen sind immer noch Elefanten-Schäden sichtbar, obwohl seit über 90 Jahren keine Elefanten mehr in der Gegend vorkommen. Tierwelt: Unter anderen Grüne Meerkatze, Bärenpavian (Papio ursinus), Leopard, Steppenzebra, Kapgiraffe, Elenantilope (?), Großer Kudu, Tiefland-Nyala, Buschbock, Kronenducker, Rappenantilope, Streifengnu, Impala, Klippspringer, Steinböckchen und Sharpe-Greisbock (Raphicerus sharpei), der in Südafrika nur ganz im Norden vorkommt. Die meisten größeren Huftiere wurden wiederangesiedelt. Von den kleineren Säugetieren sind Buschschliefer und Buschhörnchen (Paraxerus cepapi) am häufigsten zu beobachten. Im Reservat leben über 200 Vogelarten, darunter Südafrikanischer Strauß, Abdimstorch, Goldbugpapagei, Grauer Lärmvogel, Blauracke, Gelb- und Rotschnabeltoko. Die Zahl der Reptilienarten wird mit 53 angegeben, dazu gehören z .B. Pantherschildkröte, Regenbogenskink (Trachylepis margaritifera) und Weißkehl-Steppenwaran. Literatur und Internetquellen:
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Honnet-Naturschutzgebiet
Diente in der alten Transvaal-Provinz als Wander- und Safarigebiet für das benachbarte Tshipise Aventura Resort. Vegetation: Mopaniwald (Colophospermum mopane) , durchsetzt mit Etagenbäumen (Terminalia prunioides) oder Afrocanthium gilfillanii Mopanibusch und weitere Pflanzengesellschaften. Tierwelt: U. a. Grüne Meerkatze, Zebramanguste, Kudu und Kronenducker. Angesiedelt wurden u.a. Steppenzebra, Kapgiraffe, Tiefland-Nyala, Rappenantilope, Streifengnu, Leierantilope und Wasserbock. Literatur und Internetquellen:
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Nördlicher Kruger-Nationalpark
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Der Kruger-Nationalpark (siehe auch Savanne, Bushveld und Terminalia- / Gemischter Trockenwald), halb so groß wie die Schweiz und mit einer Nord-Süd-Ausdehnung von 350 km weist unterschiedliche Böden und Klimate und damit Vegetationszonen auf. Der Norden des Parks ist am trockensten, bei Pafuri fällt im Mittel nur 438 mm Jahresniederschlag. Klima: Temperatur-Monatsmittel min. 18.2°C (Juni), max. 28.2°C (Dezember/Januar). Mittlere Höchsttemperatur 35°C (Dezember/Januar), mittlere Tiefsttemperatur 10°C (Juni). Vegetation: Zwischen der Nordgrenze des Parks bis zum Olifants River (seit 2005 offiziell Lepelle genannt), d.h. auf eine Strecke von 200 km, dominiert Mopani-Trockenwald, wobei die Mopanis (Colophospermum mopane) auf Schieferböden in der Westhälfte des Parks recht hoch werden und mit Ständen von Roten Buschweiden (Combretum apiculatum) durchsetzt sind, währenddem sie auf den Basaltböden der Osthälfte kurz bleiben und nur wenige andere Bäume vorkommen. Im Norden, gegen den Limpopo kommen auch Affenbrotbäume (Adansonia digitata) in zunehmender Dichte vor. "Baobabs" gibt es auch im nordwestlichen Sandveld um Punda Maria, wo ein gemischter Trockenwald wächst. Tierwelt: Ursprünglich befand sich das Hauptvorkommen des Afrikanischen Elefanten im Mopani-Trockenwald. Heute ist die Elefantendichte aber viel zu hoch, sodass die Art im ganzen Park anzutreffen ist [4]. Die hochstämmigen Mopaniwälder und die Pflanzengesellschaften des nördlichen Sandvelds sind Lebensraum für Tiefland-Nyala. Grossen Kudu, Impala sowie Sharpe-Greisbock (Raphicerus sharpei), auch Kaffernbüffel haben hier ihre Einstände. Im östlichen Mopani-Buschland haben neben dem Büffel auch Steppenzebra, Tsessebe (Damaliscus lunatus), Streifengnu, Elen-, Pferde- und Rappenantilope ihre Weidegründe [KNP Map; 1]. Ganz auf den nördlichen Parkteil beschränkt sind die Vorkommen der Rüsselratte (Petrodromus tetradactylus), des Klippen-Rüsselspringers (Elephantulus myurus), der Rötlichgrauen Spitzmaus (Crocidura cyanea), des Löffelhunds, des Buschschliefers, des Kap-Hase (Lepus capensis) und der Zwergstachelmaus (Acomys spinosissimus). [2]. Die Vogelliste des Kruger-Nationalparks umfasst 500 Arten. Zu den im Norden häufig anzutreffenden Arten gehören Strauß, Sattelstorch, Grau- und, Goliathreiher, Nimmersatt, Schopffrankolin (Dendroperdix sephaena), Helmperlhuhn, Kap-Turteltaube, Senegaltaube, Doppelband-Flughuhn (Pterocles bicinctus), Wiedehopf, Scharlachspint, Weißstirnspint, Südlicher Hornrabe, Gelb- und Rotschnabeltoko, Kap-Glanzstar (Lamprotornis nitens), Kleiner Maskenweber. Die Reptilien sind durch 120 Arten im Park vertreten, u.a. Pantherschildkröte, Gelenkschildkröte (K. spekii), Dunkle Pelomedusenschildkröte, Blaukehlagame (Acanthocercus atricollis), Lappenchamäleon (Chamaeleo dilepis), Regenbogenskink (Trachylepis margaritifera), Felsen-Schildechse, Weisskehl-Steppenwaran, Felsenpython (Python sebae), Kapkobra, Gebänderte Kobra, Schwarze Mamba, Puffotter und Nilkrokodil vertreten. Von den 34 Amphibienarten des Kruger-Nationalparks kommen zwei exklusiv in diesem Gebiet vor: der Langfingerfrosch Arthroleptis stenodactylus entlang dem Limpopo und dem Luvuvhu-Fluss und die Ranger-Kröte (Bufo = Amietophrynus rangeri) in Lagen über 1000 m bei Pundamilia [3]. Literatur und Internetquellen
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Weitere Parks mit Mopani-Trockenwald
(Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit)
Angola: Iona-Nationalpark
Botswana: Chobe-Nationalpark, Moremi-Wildschutzgebiet, Nxai Pan, Northern Tuli Conservation Area
Malawi: Lengwe National Park, Liwonde National Park, Mwabvi-Wildschutzgebiet
Mosambik: Banhine-Nationalpark, Limpopo-Nationalpark, Zinave-Nationalpark
Namibia: Etoscha-Nationalpark, Skelettküste, Namib-Naukluft, Bwabwata, Mudumu, Nkasa Rupara (früher Mamili), Hobatere Concession
Sambia: Luambe National Park, Mosi-oa-Tunya National Park, Southe Luangwa National Park
Simbabwe: Charara Safari Area, Chizarira-Nationalpark, Gonarezhou-Nationalpark, Hwange-Nationalpark, Kazuma Pan-Nationalpark, Mana Pools-Nationalpark, Sambesi-Nationalpark, Thuli Parks and Wildlife Land
Südafrika: Ben-Lavin-Naturschutzgebiet, Nwanedi Provincial Park, Venetia-Limpopo-Naturschutzgebiet