Grassteppe, Pampa

Gaucho mit Schafherde in der Pampa, Provinz Salto, Uruguay
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Allgemeines

05-pampa2 UYTöpfervögel (Furnarius rufus) mit Nest in der Pampa, Provinz Salto, Uruguay © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

05 Grasland Nandus Salto PD1Nandus (Rhea americana) in der Pampa, Provinz Salto, Uruguay © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

05 Grasland Nandus UY PD1Rinder und Nandus (Rhea americana) weiden gemeinsam in der Pampa Uruguays © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

05 Grasland Rinder UY PD1Weidende Rinder in der Pampa Uruguays © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Das Grasland um den Rio de la Plata, die Pampa Argentiniens und Uruguays hat eine Ausdehnung von rund 500'000 km². Natürlicher Baumbewuchs fehlt wegen der häufigen Steppenbrände. Die mittleren Jahrestemperaturen liegen zwischen 14 und 17°C, die mittleren Tiefsttemperaturen im Juni/Juli bei 4-7°C, das mittlere Maximum im Januar bei 31°C, die Jahresniederschläge zwischen 600 und 1100 mm. Die natürliche Vegetation besteht aus Gräsern, die über einen Meter hoch werden können, namentlich Vertreter der Gattungen Stipa, Piptochaetium und Panicum. Allerdings wird die Pampa intensiv landwirtschaftlich genutzt. In Argentinien sind 60 % des Viehbestandes (= ca. 20 Millionen Rinder) und 80 % des Ackerlandes hier konzentriert. In Uruguay mit einer gesamten Landesfläche von nur 176'000 km² werden 11.7 Millionen Rinder und 9.7 Millionen Schafe gehalten.

Daher repräsentieren in beiden Ländern nur noch kleine Flächen den natürlichen Zustand. So hat z.B. in dem Gebiet, in dem eine der beiden letzten Pampashirschpopulationen Argentiniens lebt, der Anteil der naturbelassenen Flächen von 1985-2001 von 84% auf 37% abgenommen (DEMARIA et al., 2004).

Dementsprechend ist es um die Großtierfauna schlecht bestellt. Die Bestände der Spieß- und Pampashirsche nehmen ab, ebenso Pampas- und Kleinfleckkatze. Sumpfhirsch, Puma und Mähnenwolf sind in Uruguay vermutlich ausgestorben. Der eingebürgerte Europäische Feldhase erreicht dagegen Populationsdichten bis zu 100 Individuen / km² (DIETRICH, 1985).

Leider haben die europäischen Zoos die Haltung der potenziell gefährdeten Pampaskatze sowie aller in der Region lebenden Fuchs- und Hirscharten aufgegeben, und auch der Rote Töpfer, nebst dem Nandu der Charaktervogel der Pampa, ist seit rund 40 Jahren aus europäischen Haltungen verschwunden.

Typische Zootiere

Mähnenwolf, Kleinfleckkatze, Jaguarundi, Puma, Guanako, Wild-Meerschweinchen, Sumpf-Meerschweinchen, Große Mara,  Flachland-Viscacha, Braun- und Weissborsten-Gürteltier.

Nandu, Halsbandtschaja, Koskorobaschwan, Schopfkarakara, Rotfußseriema, Bronzekiebitz, Kanincheneule, Graukardinal (Paroaria coronata).

Weitere Tierarten

Zwerggürteltier (Zaedyus pichiy), Maikongfuchs, Pampasfuchs, Krabbenwaschbär, Anden-Skunk (Conepatus chinga), Kleingrison (Galictis cuja), Pampaskatze, Sumpfhirsch, Grauer Spießhirsch, Pampashirsch, Kaninchenratte (Reithrodon auritus), Kammratten (Ctenomys spp.).
Picuitäubchen (Columbina picui), Töpfervogel (Furnarius rufus), Schwefelmaskentyrann (Pitangus sulphuratus), Gabelschwanz-Königstyrann (Tyrannus savana), Campos-Spottdrossel (Mimus saturninus).

Nationalparks und andere Schutzgebiete*

Argentinien

  • Campos-del-Tuyú-Nationalpark. Provinz Buenos Aires. Seit 2009.30 km²
  • Ciervo-de-los-Pantanos-Nationalpark. Provinz Buenos Aires. Teilweise RAMSRA-Gebiet seit 2008, Nationalaprk seit 2018. 56 km²

Uruguay

  • Valle-del-Lunarejo-Nationalpark. Departement Rivera. Seit 2001. 293 km²
  • Meseta de Artigas. Departement Paysandú. Seit 2003. Nationales Monument.
  • Quebrada de los Cuervos. Departement Treinta y Tres. Seit 2008 Landschaftsschutzgebiet. 194 km²

* Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit

Literatur und Internetquellen