Araukarienwald (Araucaria angustifolia) bei Piraquara, Paraná, Südbrasilien
© Samir Nosteb</span
(4.0) Allgemeines
(4.1) Brasilianischer Araukarienwald
(4.2) Chilenische Hartlaubwälder
Allgemeines
Die Chilenische Hartlaubwälder umfassten ursprünglich 300'000 km². Davon sind 90'000 km² noch intakt und 9'167 km² stehen unter Schutz. Sie gelten, so wie andere "mediterrane" Lebensräume als Brennpunkt der Biodiversität. Die vergleichsweise artenärmeren Brasilianischen Araukarienwälder haben florengeschichtlich eine große Bedeutung, da sie eine Reliktform aus Gattungen von Gondwana darstellen.
Brasilianischer Araukarienwald
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Im südbrasilianischen Bergland gibt es in Höhenlagen von 400-1800 m immergrüne Wälder aus weitgehend reinen Araucaria angustifolia-Beständen. Das Klima ist subtropisch mit Jahresniederschlägen von 1'400-21500 mm und Jahresmitteltemperaturen zwischen 13 und 18°C. Im Norden sind die Temperaturen im Jahresverlauf relativ ausgeglichen, in den südlichen Teilen der Region sind die Jahreszeiten mit Extremtemperaturen von +35 °C und −12 °C ausgeprägter, und es kann im Winter durchaus zu Schneefällen kommen, besonders in den hoch gelegenen Gebieten, den Serras. Die lokal "Pinho do Paraná" genannte, waldbildende Brasilianische Araukarie oder Brasilkiefer (Araucaria angustifolia) wird bis 33 m hoch, wobei alte Bäume bis etwa 25 m Stammhöhe astfrei sind. Sie hat eine flache, aus wenigen Ästen bestehende Krone mit schuppenartigen Nadeln. Sie ist meist zweihäusig getrenntgeschlechtig, seltener finden sich männliche und weibliche Blüten ah demselben Baum. Ursprünglich nahmen die Araukarienwälder eine Fläche von vermutlich 250'000 km² ein. Zu Beginn des 10.Jahrhunderts waren es noch rund 200'000 km². Davon blieben bis 1982 ganze 5'654 km² als naturbelassene Wälder übrig, dazu kamen noch etwa 900 km² Pflanzungen. Geschützte Araukarienwälder hat es z.B. im Parque Nacional São Joaquím und im Parque Nacional das Aaraucárias. |
Typische Zootiere
Schwarzer Brüllaffe, Gehaubter Kapuzineraffe (S. nigritus), Schwarzes Löwenäffchen, Waldhund, Nasenbär, Tayra, Ozelot, Margay, Zwergtigerkatze, Jaguarundi, Puma, Jaguar, Flachlandtapir, Weißbartpekari, Halsbandpekari, Azara-Aguti; Tiefland-Paka, Königsgeier, Schopfkarakara, Scharlachkopf, Prachtamazone, Taubenhalsamazone, Kappenblaurabe; Rokokokröte.
Weitere Tierarten
Spießhirsche (Mazama americana, M. gouazoubira, M. nana), Braunohrsittich (Pyrrhura frontalis)
Chilenische Hartlaubwälder
Typische Zootiere
Puma, Guanako, Langschwanz-Chinchilla, Degu, Coruro, Südpudu; Kondor, Schopfkarakara, Chile-Steisshuhn.
Weitere Tierarten
Kampfuchs, Andenfuchs, Anden-Skunk (Conepatus chinga), Kleingrison (Galictis cuja), Nachtkatze (Leopardus guigna); Smaragdsittich (Enicognathus ferrugineus).
Nationalparks und andere Schutzgebiete*
Brasilien
- Aparados-da-Serra-National Park. Rio Grande do Sul und Santa Catarina. Seit 1959. 102 km²
- Araucárias-Nationalpark. Santa Catarina. Seit 2005. 128 km²
- São-Joaquim-Nationalpark. Santa Caterina. Seit 1961. 13 km²
- Serra-Geral-Nationalpark. Rio Grande do Sul / Santa Catarina. Seit 1992. 173 km²
Chile
- Bosque-de-Fray-Jorge-Nationalpark. Region IV (Coquimbo). Seit 1941, 100 km²
- La-Campana-Nationalpark. Region V (Valparaíso). Seit 1967. 80 km²
*Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit