Peryar-Nationalpark, Kerala, Indien
© Klaus Wünnemann, Zoo Heidelberg.
Allgemeines
|
Die Westghats, ein Gebirge, das entlang der Westküste Indiens verläuft, und der Westen Sri Lankas, das im Verlauf der Erdgeschichte immer wieder durch Landbrücken mit dem Indischen Subkontinent verbunden war, bilden einen Brennpunkt der Biodiversität mit einer Ausdehnung von 182'500 km². Die bis zu 2'695 m hohen Berge fangen die Regenwolken des West-Monsuns ab, was zu einem Jahresniederschlag von bis zu 9 m führt. Die im Regenschatten liegenden Osthänge erhalten dagegen im Mittel nur etwa 1000 mm Regen. Die unterschiedlichen Niederschlagsmengen und Höhenlagen haben zur Bilding eines einzigartigen Mosaiks unterschiedlicher Lebensräume geführt, mit Grasland, Trockenwald, sommergrünem Feuchtwald, und tropischem Regenwald. Namentlich in letzterem entwickelte sich eine hohen Zahl von Arten, von denen viele nur hier vorkommen. Von den 4780 bekannten Gefäßpflanzen dieser Ökoregion sind 2'180 endemisch, von den 528 Vogelarten deren 40, von 140 Säugetierarten 38, von 259 Reptilienarten 161 und von 146 Amphibienarten gar 116. In den Westghats gibt es 245 Fischarten, wovon 103 endemische, und in Sr Lanka deren 67 bzw. 18. In den Westghats bestehen 8 Nationalparks und 39 andere Schutzgebiete, im Westen Sri Lankas sind 43 Gebiete geschützt. Von den 182'500 km² liegen rund 10 % in Schutzgebieten. Allerdings sind insgesamt nur etwas über 12'000 km² des Waldes noch intakt – weniger al 7 %. Dementsprechend sind viele Arten gefährdet. In Sri Lanka sind 80 waldlebende Wirbeltierarten - 26 Säugetiere, 10 Vögel, 3 Reptilien und 51 Amphibien - in einer höheren Gefährdungskategorie der Roten Liste aufgeführt. In Sri Lanka leben gegenwärtig 349 Menschen/km², in Indien deren 362 (zum Vergleich: Deutschland 229/km²). Die Bevölkerung Indiens wächst jährlich um 1.5%. Es wird angenommen, dass sie bis zum Jahr 2025 um 365 Millionen auf 1'445 Millionen steigen wird. Die Bevölkerung Sri Lanka dürfte im selben Zeitraum um 2.5 Millionen zunehmen(Quelle: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung). Dies wird zwangsläufig eine weitere Einengung des für Wildtiere verfügbaren Lebensraums zur Folge haben. Es sind daher weitere Anstrengungen zur Erhaltung der Biodiversität der Feuchtwälder der Westghats und Sri Lankas erforderlich und die zahlreichen aus diesem Gebiet stammenden, in Zoos gehaltenen Tierarten können eine Botschafterrolle für diese Schutzbemühungen dienen. |
Typische Zootiere
|
Wanderu , Ceylon-Hutaffe, Hulman, Nilgiri-Langur, Rothund, Lippenbä), Zwergotter, Bengalkatze, Leopard, Tiger, Asiatischer Elefan), Axishirsch, Gaur. Zwergtaucher, Graureiher, Seidenreiher, Kuhreiher, Nachtreiher, Gelbbrustpfeifgans, Spiessente, Löffelente, Krickente, Glanzgans, Zwergwachtel, Blauer Pfau, Teichhuhn, Grünflügeltaube, Doppelhornvoge, Schamadrossel, Elfenblauvogel, Beo. |
Nationalparks und andere Schutzgebiete
Periyar-Nationalpark und Wildschutzgebiet
|
Kerala, Indien Vegetation: Hauptsächlich immergrüner oder halbimmergrüner Regenwald mit hochwachsenden Baumarten wie Kannada (Vateria indica), Dammar (Canarium strictum), Brotfrucht- (Artocarpus hirsutus) und Bischofsbaum (Bischofia javanica). Darunter wachsen mittelgroße und kleinere Bäume. Epiphyten, wie Orchideen, Aronstabgewächse, Moose und Farne sind allgegenwärtig. Tierwelt: Hutaffe (Macaca radiata), Wanderu, Hulman, Nilgiri-Langur (Trachypithecus johnii), Lippenbär, Rothund, Glattotter (Lutrogale perspicillata), Bengalkatze, Leopard, Tiger, Asiat. Elefant, Wildschwein, Indien-Kantschil (Moschiola indica), Muntjak (Muntiacus muntjac), Axishirsch, Sambar, Gaur, Nilgau, Nilgiri-Tahr (Hemitragus hylocrius), Königsriesenhörnchen (Ratufa indica), Stachelschwein. |
Pinnawela Elephant Orphanage
|
Sri Lanka Pinnawela, heute eher eine Touristenattraktion als ein Elefantenwaisenhaus, liegt zwischen Colombo und Kandy auf dem Areal einer ehemaligen Kokospflanzung. Die Station wird vom Nationalzoo Sri Lankas (Dehiwala-Zoo, Colombo) betrieben. |
Literatur:
- GEE, E.P. (1967)
- ISRAEL, S. & SINCLAIR, T. (eds. 1987)
- MITTERMEIER, R.A., MYERS, N. & GOETTSCH-MITTERMEIER, C. (1999)
- PFEFFER, P. (1969)
- SAHARIA, V. B. (ed., 1981)