Feuchtwälder der Westküste

Peryar-Nationalpark, Kerala, Indien
© Klaus Wünnemann, Zoo Heidelberg.

Allgemeines

AS-4 PeriyarNP S-Indien KW(6)Morgennebel im Periyar-Nationalpark, Kerala, Indien © Klaus Wünnemann, Zoo Heidelberg

 

AS-4 PeriyarNP S-Indien KW(7)Morgennebel im Periyar-Nationalpark, Kerala, Indien © Klaus Wünnemann, Zoo Heidelberg

 

AS-4 PeriyarNP S-Indien KW(4)Feuchter, teilweise laubabwerfender Wald im Periyar Nationalpark © Klaus Wünnemann, Zoo Heidelberg

 

AS-4 PeriyarNP S-Indien KW(10)Tropischer Regenwald im Periyar-Nationalpark, Kerala, Indien © Klaus Wünnemann, Zoo Heidelberg

Die Westghats, ein Gebirge, das entlang der Westküste Indiens verläuft, und der Westen Sri Lankas, das im Verlauf der Erdgeschichte immer wieder durch Landbrücken mit dem Indischen Subkontinent verbunden war, bilden einen Brennpunkt der Biodiversität mit einer Ausdehnung von 182'500 km². Die bis zu 2'695 m hohen Berge fangen die  Regenwolken des West-Monsuns ab, was zu einem Jahresniederschlag von bis zu 9 m führt. Die im Regenschatten liegenden Osthänge erhalten dagegen im Mittel nur etwa 1000 mm Regen.

Die unterschiedlichen Niederschlagsmengen und Höhenlagen haben zur Bilding eines einzigartigen Mosaiks unterschiedlicher Lebensräume geführt, mit Grasland, Trockenwald, sommergrünem Feuchtwald, und tropischem Regenwald. Namentlich in letzterem entwickelte sich eine hohen Zahl von Arten, von denen viele nur hier vorkommen. Von den 4780 bekannten Gefäßpflanzen dieser Ökoregion sind 2'180 endemisch, von den 528 Vogelarten deren 40, von 140 Säugetierarten 38, von 259 Reptilienarten 161 und von 146 Amphibienarten gar 116. In den Westghats gibt es 245 Fischarten, wovon 103 endemische, und in Sr Lanka deren 67 bzw. 18.

In den Westghats bestehen 8 Nationalparks und 39 andere Schutzgebiete, im Westen Sri Lankas sind 43 Gebiete geschützt. Von den 182'500 km² liegen rund 10 % in Schutzgebieten. Allerdings sind insgesamt nur etwas über 12'000 km² des Waldes noch intakt – weniger al 7 %. Dementsprechend sind viele Arten gefährdet. In Sri Lanka sind 80 waldlebende Wirbeltierarten - 26 Säugetiere, 10 Vögel, 3 Reptilien und 51 Amphibien - in einer höheren Gefährdungskategorie der Roten Liste aufgeführt.

In Sri Lanka leben gegenwärtig 349 Menschen/km², in Indien deren 362 (zum Vergleich: Deutschland 229/km²). Die Bevölkerung Indiens wächst jährlich um 1.5%. Es wird angenommen, dass sie bis zum Jahr 2025 um 365 Millionen auf 1'445 Millionen steigen wird. Die Bevölkerung Sri Lanka dürfte im selben Zeitraum um 2.5 Millionen zunehmen(Quelle: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung). Dies wird zwangsläufig eine weitere Einengung des für Wildtiere verfügbaren Lebensraums zur Folge haben.

Es sind daher weitere Anstrengungen zur Erhaltung der Biodiversität der Feuchtwälder der Westghats und Sri Lankas erforderlich und die zahlreichen aus diesem Gebiet stammenden, in Zoos gehaltenen Tierarten können eine Botschafterrolle für diese Schutzbemühungen dienen.

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Typische Zootiere

AS-4 pinnawela JV2Pinnawela Elephant Orpahange, Sri Lanka © Jürg Völlm †, Basel

AS-4 pinnawela JV3Pinnawela Elephant Orpahange, Sri Lanka © Jürg Völlm †, Basel

Wanderu , Ceylon-Hutaffe, Hulman, Nilgiri-Langur, Rothund, Lippenbä), Zwergotter, Bengalkatze, Leopard, Tiger, Asiatischer Elefan), Axishirsch, Gaur.

Zwergtaucher, Graureiher, Seidenreiher, Kuhreiher, Nachtreiher, Gelbbrustpfeifgans, Spiessente, Löffelente, Krickente, Glanzgans, Zwergwachtel, Blauer Pfau, Teichhuhn, Grünflügeltaube, Doppelhornvoge, Schamadrossel, Elfenblauvogel, Beo.

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Nationalparks und andere Schutzgebiete

Periyar-Nationalpark und Wildschutzgebiet

AS-4 PeriyarNP S-Indien KW(2)Periyar-Nationalpark, Kerala, Indien © Klaus Wünnemann, Zoo Heidelberg

 AS-4 PeriyarNP S-Indien KW(8)Periyar-Nationalpark, Kerala, Indien © Klaus Wünnemann, Zoo Heidelberg

AS-4 PeriyarNP S-Indien KW(1)Periyar-Nationalpark, Kerala, Indien © Klaus Wünnemann, Zoo Heidelberg

 Kerala, Indien
150 - 2'019m m.ü.M, 77'700 ha

Jahresniederschlag 2'000-3'000 mm

Vegetation: Hauptsächlich immergrüner oder halbimmergrüner Regenwald mit hochwachsenden Baumarten wie Kannada (Vateria indica), Dammar (Canarium strictum), Brotfrucht- (Artocarpus hirsutus) und Bischofsbaum (Bischofia javanica). Darunter wachsen mittelgroße und kleinere Bäume. Epiphyten, wie Orchideen, Aronstabgewächse, Moose und Farne sind allgegenwärtig.

Tierwelt: Hutaffe (Macaca radiata), Wanderu, Hulman, Nilgiri-Langur (Trachypithecus johnii), Lippenbär, Rothund, Glattotter (Lutrogale perspicillata), Bengalkatze, Leopard, Tiger, Asiat. Elefant, Wildschwein, Indien-Kantschil (Moschiola indica), Muntjak (Muntiacus muntjac), Axishirsch, Sambar, Gaur, Nilgau, Nilgiri-Tahr (Hemitragus hylocrius), Königsriesenhörnchen (Ratufa indica), Stachelschwein.
        
Important Bird Area IN248 mit über 320 Arten, darunter Bengal- (Gyps bengalensis) und Indischer Geier (G. indicus), Schelladler (Aquila clanga), Nepal-Bekassine (Gallinago nemoricola), Nilgiritaube (Columba elphinstonii), Taubensittich (Psittacula columboides), Malabartoko (Ocyceros griseus), Doppelhornvogel, Baumelster (Dendrocitta leucogastra), Graukopfbülbül (Pycnonotus priocephalus), Rostflankenhäherling (Garrulax delesserti), verschiedenen Schnäppern (Brachypteryx major, Ficedula nigrorufa, Eumyias albicaudatus, Cyornis pallipes), Karminrücken-Nektarvogel (Nectarinia minima).

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Pinnawela Elephant Orphanage

AS-4 pinnawela JVPinnawela Elephant Orpahange, Sri Lanka © Jürg Völlm †, Basel

Sri Lanka
Geschätzt 150-200 m.ü.M.

Jahresniederschlag ca. 2500 mm

Pinnawela, heute eher eine Touristenattraktion als ein Elefantenwaisenhaus, liegt zwischen Colombo und Kandy auf dem Areal einer ehemaligen Kokospflanzung. Die Station wird vom Nationalzoo Sri Lankas (Dehiwala-Zoo, Colombo) betrieben.

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Literatur: