Myxomatose

 

Die Myxomatose ist eine verlustreiche, durch ein Virus (Leporipoxvirus myxoma) aus der Familie der Pockenviren verursachte Krankheit von Haus- und Wildkaninchen. Für Menschen ist sie nicht gefährlich. Amerikanische Wildkaninchen (Sylvilagus spp.) sind relativ resistent, Hasen sind in der Regel nicht empfänglich. Allerdings wurde erstmals 2018 in Spanien und Portugal eine natürliche Rekombination des klassischen Myxomavirus mit einem bisher unbekannten Pockenvirus nachgewiesen, das auch bei Feldhasen (Lepus spp.) zu Verlusten führt.

Die Myxomatose wurde erstmals 1898 in Uruguay nachgewiesen. 1950 wurde das Virus absichtlich in Australien, 1952 in Frankreich fregesetzt, um Wildkaninchen zu bekämpfen. Bei eng zusammenlebenden Tieren wird die Krankheit meistens direkt von Tier zu Tier, ansonsten auch durch blutsaugende Insekten, vor allem Flöhe, aber auch Mücken und Stechfliegen, übertragen. Alle Ausscheidungen kranker Tiere enthalten den Erreger. Im Herbst kommt es zu einer saisonalen Häufung der Fälle.

Es gibt zwei verschiedene Verlaufsformen der Erkrankung. Bei der plötzlichen, akuten Form zeigen die Tiere eine eitrige Bindehautentzündung am Auge, Lichtempfindlichkeit und eine Schwellung des Kopfs ("Löwenkopf"). Sie werden täglich schwächer, fressen nicht mehr und innert fünf bis sieben Tage sterben bis zu 99 % der erkrankten Tiere. Überleben die Tiere länger, so treten knotige, harte, in der Haut fühlbare Schwellungen am ganzen Körper auf. Die schleichende, protrahierte Form tritt vor allem im Verlauf eines Seuchenzuges auf. Die Krankheitsanzeichen sind milder und es werden häufiger Hautveränderungen (Knoten, zum Teil nässend) als „Löwenköpfe" gesehen.

Die Myxomatose ist eine meldepflichtige Tierseuche, die zwar in der Schweiz, nicht aber in Deutschland staatlich bekämpft wird. In Österreich ist sie (trotz internationaler Verpflichtung) nicht meldepflichtig. Es gibt Impfstoffe, die in Deutschland und Österreich, nicht aber in der Schweiz  zugelassen sind.

Quellen: