Grüner Riesenbaumsteiger (Ameerega trivittata) im Tiergarten Nürnberg
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Moderne Froschlurche (Neobatrachia)
Familie: Baumsteiger (Dendrobatidae)
Unterfamilie: Colostethinae
Grüner Riesenbaumsteiger
Ameerega trivittata • The Three-striped Arrow-poison Frog • Le dendrobate trois-rayé
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Grüne Riesenbaumsteiger sind farbenfrohe, kleine Frösche, die zwar selbst nicht gefährdet sind, sich aber als Botschafter für den Amphibienschutz und die Erhaltung des Tieflandregenwaldes bestens eignen. In europäischen Zoos werden sie nur selten gezeigt, in Privathand werden sie aber öfter gezüchtet. Körperbau und KörperfunktionenDer Grüne Riesenbaumsteiger ist mit einer Kopf-Rumpflänge von über 35 mm einer der größeren Baumsteiger. Männchen können bis 42 mm lang werden, Weibchen bis 50 mm. Er hat keine Zähne, was ihn von der ähnlich gefärbten Art Ameerega bassleri unterscheidet. Je nach Herkunftsgebiet kann die Färbung variieren [2]. VerbreitungTropisches Südamerika: Bolivien, Brasilien, Guyana, Kolumbien, Peru, Surinam, Venezuela [5]. Lebensraum und LebensweiseDer Grüne Riesenbaumsteiger ist tagaktiv und bewohnt den Boden primärer Tiefland-Regenwälder und von Sekundärwäldern bis zu einer Höhe von 500 m.ü.M., seltener bis 1'200 m. Er kommt aber auch in relativ trockenen Wäldern vor, wo er anstelle von Bromelientrichtern Wurzelvertiefungen der Bäume zur Aufzucht der Larven nutzt [4]. Ein Gelege besteht aus 8-30 Eiern, die auf Falllaub abgelegt und nach dem Schlupf von den Erwachsenen auf dem Rücken zu einer temporären Wasserstelle getragen werden. Der Schlupf der Kaulquappen erfolgt nach 14-18 Tagen, die Metamorphose nach 41-54 Tagen [4; 5]. Gefährdung und SchutzDer Grüne Riesenbaumsteiger verfügt über ein weites Artareal und einen vermutlich großen Bestand der nicht oder nicht wesentlich abnimmt. Er gilt daher nach einer Beurteilung aus dem Jahr 2008 nicht als gefährdet [5]. Der internationale Handel ist nach CITES-Anhang II geregelt. Bedeutung für den MenschenViele Terrarianer befassen sich mit der Haltung und Zucht von Dendrobatiden. Von 2001 bis 2016 wurden aus Guyana 80 und aus Surinam 2'816 Wildfänge des Grünen Riesenbaumsteigers exportiert. Im selben Zeitraum wurden weltweit Exporte von 427 Nachzuchttieren gemeldet. Wichtigste Ausfuhrländer waren Kanada gefolgt von Ungarn [3]. HaltungHaltung in europäischen Zoos: Die Art wird iganz wenigen europäischen Einrichtungen gezeigt. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt. Wie Baumsteiger gehalten werden (Beispiel): Vivarium im Tierpark Chemnitz siehe ZOOLEX Gallery. Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde 1824 von dem Naturwissenschaftler Johann Baptist Ritter von SPIX, der im Auftrag des Königs von Bayern Brasilien bereits hatte, als "Hyla trivittata" beschrieben. Nach von SPIX' frühem Tod stellte sie der an der Ludwig-Maximilians-Universität in München tätige Zoologe Johann Georg WAGLER in die Gattung Dendrobates. Fortan hieß sie 176 Jahre lang meistens Dendrobates trivittatus, bis sie 2006 im Rahmen einer umfassenden Revision der Amphibien-Taxonomie mit weiteren Arten als Ameerega abgetrennt wurde [1]. |
Literatur und Internetquellen
- AMPHIBIAN SPECIES OF THE WORLD
- AMPHIBIAWEB
- CITES TRADE DATA BASE
- HERRMANN, H. J. (2005)
- IUCN SSC Amphibian Specialist Group (2023). Ameerega trivittata. The IUCN Red List of Threatened Species 2023: e.T55240A3025830. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2023-1.RLTS.T55240A3025830.en. Accessed on 27 June 2024..