Lehmanns Baumsteiger (Oophaga lehmanni) im Zoo Zürich
© Sam Furrer, Zoo Zürich
Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Moderne Froschlurche (Neobatrachia)
Familie: Baumsteiger (Dendrobatidae)
Unterfamilie: Dendrobatinae
Lehmanns Baumsteiger
Oophaga lehmanni • The Lehmann's Poison Frog or Red-banded Poison Frog • Le dendrobate de Lehmann
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der Lehmann-Baumsteiger ist eine im Freiland hochbedrohte Art mit sehr lokalisiertem Vorkommen. Eine koordinierte Zucht zwecks Aufbau einer ex situ-Reserve-Population wäre anzustreben. Allerdings ist die Art noch sehr selten in europäischen Zoos. Körperbau und KörperfunktionenMit 31-36 mm sind Lehmann-Baumsteiger mittelgroße Baumsteiger. Es gibt drei verschiedene Farbmorphen: rote Bänder, gelbe Bänder oder große Flecken auf jeweils schwarzem Untergrund [2; 5]. VerbreitungNördliches Südamerika: Westkolumbien. Die Art ist nur von zwei Orten in den Departementen Valle del Cauca und Chocó bekannt. Das gesamte Artareal ist weniger als 10 km² groß [3]. Lebensraum und LebensweiseDie Frösche kommen in Höhenlagen zwischen 600 und 1'200 m vor. Sie leben am Boden oder in niederem Geäst in Primär- oder Sekundärwäldern. Das Weibchen legt die 3-16 Eier in Laichhöhlen am Boden oder auf Blättern ab, wo sie nach etwa 10 Tagen schlüpfen. Es transportiert die frisch geschlüpften Kaulquappen einzeln zu Bromelientrichtern, wo es sie in Abständen von 3-6 Tagen mit unbefruchteten Nähreiern versorgt. Die Kaulquappen metamorphosieren im Alter von 7 Wochen [6]. Gefährdung und SchutzMit einem inzwischen stark fragmentierten Verbreitungsgebiet von nicht einmal 10 km² gilt der Lehmann-Baumsteiger nach einer Beurteilung aus dem Jahr 2004, überprüft und bestätigt 2019, als hoch bedroht [3]. Der internationale Handel ist nach CITES-Anhang II geregelt. Nach nationaler Gesetzgebung Kolumbiens ist das Sammeln von Baumsteigern grundsätzlich verboten. Zoogestütztes Schutzprojekt (Beispiel):
Bedeutung für den MenschenViele Terrarianer befassen sich mit der Haltung und Zucht von Dendrobatiden. Von 2001 bis 2016 wurden aus Kolumbien keine Ausfuhren von Wildfängen des Lehmann-Baumsteigers, jedoch von 96 Nachzuchttieren gemeldet. Im selben Zeitraum wurden weltweit 24 weitere Nachzuchttiere international verschoben. Einziges Ausfuhrland war Deutschland [4]. HaltungHaltung in europäischen Zoos: Die Art ist gegenwärtig (2024) einzig im Zoo Karlsruhe vertreten. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt. Wie Baumsteiger gehalten werden (Beispiel): Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde erst 1976 als Dendrobates lehmanni beschrieben. Oophaga wurde 1994 als eigene Gattung aus Dendrobates ausgegliedert, was allerdings erst 2006, im Zuge der Revision von Dendrobates allgemein anerkannt wurde [1]. |
Literatur und Internetquellen
- AMPHIBIAN SPECIES OF THE WORLD
- AMPHIBIAWEB
- IUCN SSC Amphibian Specialist Group (2019). Oophaga lehmanni. The IUCN Red List of Threatened Species 2019: e.T55190A85891808. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2019-3.RLTS.T55190A85891808.en. Accessed on 27 September 2024.
- CITES TRADE DATA BASE
- DENDRO BASE
- HERRMANN, H. J. (2005)