Waldbaumsteiger (Oophaga sylvatica), El Pangan, im Aquazoo Düsseldorf
© Foto-Archiv Aquazoo
Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Moderne Froschlurche (Neobatrachia)
Familie: Baumsteiger (Dendrobatidae)
Unterfamilie: Dendrobatinae
Wald-Baumsteiger
Oophaga sylvatica • The Diabolito Poison-dart Frog • Le dendrobate "diabolito"
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der Wald-Baumsteiger ist eine potenziell gefährdete Tierart, die aus ihren Ursprungsländern kaum ausgeführt wird und in europäischen Zoos nur ausnahmsweise zu sehen ist. Körperbau und KörperfunktionenDer Wald-Baumsteiger erreicht eine Länge von 25-30 mm, ist also eine mittelgroße Dendrobatidenart. Die einzelnen Populationen unterscheiden sich stark hinsichtlich Grundfarbe und Zeichnungsmuster [5]. VerbreitungNördliches Südamerika: Kolumbien (Departemente Cauca und Narino) und Ecuador (Provinzen Pichincha, Esmeraldas, Imbabura und Los Rios) [4]. Lebensraum und LebensweiseWaldbaumsteiger leben in Tiefland- und submontanen Wäldern bis auf eine Höhe von 1'000 m. sie können auch in mäßig beeinträchtigten Habitaten überleben [2]. Die Weibchen legen ihre Eier an Land ab. Die Larven schlüpfen je nach Temperatur nach etwa 10-16 Tagen aus den Eiern und werden dann vom Weibchen in eine mit Wasser gefüllte Bromelie getragen. Die Entwicklungszeit bis zur Metamorphose beträgt danach etwa 2.5 bis 3 Monate. O. sylvatica erreicht nach ca. 1,5 Jahren die Adultgröße, die Tiere werden aber erst im Alter von 2 Jahren geschlechtsreif. Sie erreichen vermutlich ein Alter von 10 bis 15 Jahren [6]. Wie alle Vertreter der Gattung Oophaga sind die Larven von Oophaga sylvatica hochgradige Futterspezialisten und nehmen nur die vom Weibchen produzierten Abortiveier als Nahrung an. Sie gelten als obligat oophag und können kaum anderen Futtermitteln verwerten. Eine künstliche Aufzucht wird dadurch sehr erschwert bzw. ist kaum möglich [5]. Gefährdung und SchutzObwohl der Wald-Baumsteiger relativ weit verbreitet ist, wird er nach einer Beurteilung aus dem Jahr 2004, überprüft und bestätigt 2016 als potenziell gefährdet eingestuft, da die Bestände in Ekuador stark zurückgegangen sind. Verantwortlich für den Rückgang sind vor allem Waldrodungen zugunsten von Landwirtschaft, Minen und Siedlungen. In Kolumbien ist er noch häufig [4]. Der internationale Handel ist nach CITES-Anhang II geregelt. Nach nationaler Gesetzgebung Kolumbiens ist das Sammeln von Baumsteigern grundsätzlich verboten. Zoogestütztes Schutzprojekt (Beispiel):
Bedeutung für den MenschenViele Terrarianer befassen sich mit der Haltung und Zucht von Dendrobatiden. Von 2001 bis 2016 wurden aus Ekuador jedoch lediglich 60 Nachzuchttiere des Waldbaumsteigers exportiert und aus anderen Ländern wurden keine internationalen Transaktionen gemeldet [3]. HaltungIn der Terraristik werden die Frösche zumeist nicht nach Herkunft, sondern nach Farbe gezüchtet und es werden durch Kreuzungen neue Farbformen geschaffen. Viele der gehaltenen Tiere sind daher für die Zwecke einer Erhaltungszucht wertlos. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird nur ganz ausnahmsweise in europäischen Einrichtungen gezeigt. Für Details siehe Zootierliste. 2013 gelang dem Aquazoo Düsseldorf als erstem Zoo die Zucht dieser seltenen Art. Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt. Wie Blattsteiger gehalten werden (Beispiel):
Taxonomie und NomenklaturDer Wald-Baumsteiger wurde 1956 als Unterart von Dendrobates histrionicus beschrieben. Zu einer vollen Art aufgewertet und in die Gattung Oophaga gestellt wurde er 2006 [1]. |
Literatur und Internetquellen
- AMPHIBIAN SPECIES OF THE WORLD
- AMPHIBIAWEB
- CITES TRADE DATA BASE
- IUCN SSC Amphibian Specialist Group (2019). Oophaga sylvatica. The IUCN Red List of Threatened Species 2019: e.T55203A85887077. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2019-2.RLTS.T55203A85887077.en. Accessed on 27 September 2024.DENDRO BASE
- HERRMANN, H. J. (2005)