Kleiner Winkerfrosch

Kleiner Winkerfrosch (Staurois parvus) im Zoo Neunkirchen
© Monsieur de Maurice

Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Moderne Froschlurche (Neobatrachia
Familie: Eigentliche Frösche (Ranidae)

D VU 650

Kleiner Winkerfrosch

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Staurois parvus • The Lesser Rock Frog, or Lesser Skipper

403 016 044 005 staurois parvus NK MdeMaurice2Kleiner Winkerfrosch (Staurois parvus) im Zoo Neunkirchen © Monsieur de Maurice

403 016 044 005 staurois parvus mapVerbreitung des Kleinen Winkerfroschs (Staurois parvus) soweit bekannt

403 016 044 005 staurois parvus chemnitz kRuefferJunger Kleiner Winkerfrosch (Staurois parvus) im Tierpark Chemnitz © Tierpark Chemnitz / K. Rüffer

403 016 044 005 staurois parvus LPZ KR2Junger Kleiner Winkerfrosch (Staurois parvus) im Zoo Leipzig © Klaus Rudloff, Berlin

403 016 044 005 staurois parvus LPZ KR1Junger Kleiner Winkerfrosch (Staurois parvus) im Zoo Leipzig © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Der Kleine Winkerfrosch, über den aus dem Freiland wenig bekannt ist, wird erst seit 2010 in europäischen Zoos gehalten und die Zahl der Tiergärten, wo er zu sehen ist, ist noch klein.

Körperbau und Körperfunktionen

Weibchen werden etwas über 3 cm lang, Männchen 21-24 mm. Die Schnauze ist relativ kurz und spitz, das Auge groß mit querovaler Pupille [3].

Verbreitung

Südostasien: Ausschließlich auf Borneo, in Brunei und den malaysischen Teilstaaten Sabah und Sarawak [2; 3; 4].

Lebensraum und Lebensweise

Der Kleine Winkerfrosch lebt an Bächen mit felsigem Untergrund im Regenwald, hauptsächlich in Höhenlagen zwischen 750 and 820 m. Man findet ihn auf Felsen entweder an den Ufern oder mitten im Gewässer, oft in der Nähe von Stromschnellen oder Wasserfällen [4].

Gefährdung und Schutz

Da noch sehr wenig über die Art bekannt war, konnte sie bei einer ersten Beurteilung im Jahr 2008 in der Roten Liste nicht eingestuft werden. Eine zweite Beurteilung im Jahr 2018 führte zur Einstufung in die Kategorie "gefährdet" (Rote Liste: VULNERABLE. Die Rodung des Regenwaldes und die damit einhergehende Verschlammung der Bäche bildet die größte Gefahr für die Art, deren Verbreitungsgebiet mit rund 14'000 km recht berenzt ist [4].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Abgesehen davon, dass ein wissenschaftliches Interesse besteht vermutlich unwesentlich.

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in etwa 10 europäischen Einrichtungen gezeigt, die sich rund zur Hälfte im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Der Kleine Winkerfrosch ist eine Art, für die es ein Zuchtprogramm von Citizen Conservation gibt.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt.

Zoogestützte Forschung: Im Tiergarten Schönbrunn werden seit 2007 Winkerfrösche gehalten, um im Rahmen einer Doktorarbeit ihr Verhalten und speziell die optische Kommunikation zu untersuchen. Um weitere Forschung zu gewährleisten, war es wichtig, die Tiere nachzuziehen, doch über ihr Fortpflanzungsverhalten war so gut wie nichts bekannt. Nachdem Klima und Terrariengestaltung mehrfach modifiziert worden war, gelang 2011 die weltweit erste Nachzucht [PM Tiergarten Schönbrunn]. 2016 erzielte der Tierpark Chemnitz die Erstzucht in einem deutschen Zoo [PM Tierpark Chemnitz vom 07.04.2016].

Taxonomie und Nomenklatur

Der Kleine Winkerfrosch wurde 1959 von dem amerikanischen Herpetologen Robert F. INGER und dem an der Univesität Kuala Lumpur lehrenden Geologen Neville S. HAILE für die Wissenschaft entdeckt und als Art beschrieben. Danach wurde er als Synonym von tuberilinguis< angesehen, und ist erst seit 2007 wieder als eigene Art anerkannt [1].

Literatur und Internetquellen

  1. AMPHIBIAN SPECIES OF THE WORLD
  2. AMPHIBIAWEB
  3. FROGS OF BORNEO
  4. IUCN SSC AMPHIBIAN SPECIALIST GROUP (2018). Staurois parvus. The IUCN Red List of Threatened Species 2018: e.T135759A97518102. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2018-1.RLTS.T135759A97518102.en. Downloaded on 21 April 2021.