Schwarzgepunkteter Winkerfrosch

Winkerfroschpärchen (Staurois guttatus) im Tiergarten Schönbrunn
© Norbert Potensky / Tiergarten Schönbrunn

Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Moderne Froschlurche (Neobatrachia)
Familie: Eigentliche Frösche (Ranidae)

D LC 650

Schwarzgepunkteter Winkerfrosch

Staurois guttatus • The Black-spotted Rock Skipper

403 016 044 001 staurois larven wien NPLarven des Schwarzgepunkteten Winkerfroschs (Staurois guttatus) © Norbert Potensky / TG Schönbrunn

 

 

403 016 044 001 staurois guttatus mapApproximative Verbreitung des Grasfroschs (Rana temporaria)

 

 

403 016 044 001 staurois guttatus guntherErstbeschreibung von Staurois guttatus in GÜNTHER, A. C. L. G. (1858). Neue Batrachier in der Sammlung des britischen Museums. Archiv für Naturgeschichte. Berlin 24: 319–328.

 

 

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Der Schwarzgepunktete Winkerfrosch ist eine in ihrer Heimat nicht gefährdete, tagaktive Art mit interessantem Verhalten zur innerartlichen Kommunikation. Er wird erst seit wenigen Jahren in europäischen Zoos gehalten.

Körperbau und Körperfunktionen

Weibchen werden etwa 55 mm lang, Männchen etwas über 30 mm [4]. Die Schnauze ist länglich und zugespitzt. Die Haftscheiben sind recht groß, die Schwimmhäute reichen bis zu den Zehenspitzen. Die oberseits braune, dunkelbraun gefleckte Haut ist körnig [nach Originalbeschreibung von GÜNTHER].

Verbreitung

Südostasien: Nach AMPHIBIAWEB kommt guttatus nicht auf den Philippinen, sondern nur auf Borneo vor: Malaysia (Sarawak und Sabah), Indonesien (Kalimantan) und Brunei [2].

Lebensraum und Lebensweise

Der Schwarzgepunktete Winkerfrosch ist tagaktiv, während der Nacht ruht er im Gebüsch am Ufer, vorzugsweise auf Ästen, die über das Wasser hängen. Unter sich kommunizieren die Frösche visuell, indem sie ein einzelnes oder beide Beine anheben, langsam nach außen und hinten in einem Bogen ausstrecken und wieder zurück an den Körper führen, wobei die auffällig gefärbten Schwimmhäute sichtbar werden [4; PM Tiergarten Schönbrunn].

Gefährdung und Schutz

Auf der Roten Liste der IUCN wurde 2004 "Ixalus guttatus" als Synonym von Staurois natator geführt, einer Art (oder einem Artkomplex) mit einer weiten Verbreitung auf Borneo und den Philippinen. Trotz teilweise abnehmender Bestände wurde die "Art" nicht als gefährdet eingestuft. 2018 wurde aufgrund einer erneuten Überprüfung der Status LEAST CONCERN für den jetzt von Staurois natator abgetrennten Staurois guttatus bestätigt [3].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Abgesehen davon, dass ein wissenschaftliches Interesse besteht vermutlich unwesentlich.

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird gegenwärtig (2024) nur in je einer Einrichtung in Deutschland und in Österreich gehalten. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt.

Zoogestützte Forschung: Im Tiergarten Schönbrunn werden seit 2007 Winkerfrösche gehalten, um im Rahmen einer Doktorarbeit ihr Verhalten und speziell die optische Kommunikation zu untersuchen. Um weitere Forschung zu gewährleisten, war es wichtig, die Tiere nachzuziehen, doch über ihr Fortpflanzungsverhalten war so gut wie nichts bekannt. Nachdem Klima und Terrariengestaltung mehrfach modifiziert worden war, gelang 2011 die weltweit erste Nachzucht [PM Tiergarten Schönbrunn].

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1858 durch den aus Esslingen stammenden Zoologen Albert Carl Ludwig Gotthilf GÜNTHER anhand eines Exemplars in der Sammlung des britischen Museums als "Ixalus guttatus" beschrieben [1].

Literatur und Internetquellen

  1. AMPHIBIAN SPECIES OF THE WORLD
  2. AMPHIBIAWEB
  3. DIESMOS, A. et al. (2004). Staurois natator. (errata version published in 2017) The IUCN Red List of Threatened Species 2004: e.T58762A115204102. http://www.iucnredlist.org/details/58762/0. Downloaded on 15 December 2017. 
  4. FROGS OF BORNEO